Eisbrecher - Antikörper


Review


Stil (Spielzeit): Metal-Electro-Gothic (53:05)
Label/Vertrieb (VÖ): AFM Records (20.10.2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.eis-brecher.com

Die ehemaligen MEGAHERZen, Alexx Wesselsky und Noel Pix, hoben bereits 2002 ihren EISBRECHER aus der Taufe, um das Eis der Eismeere dieser Welt mit ihrer Metal-Elektro-Gothik Musik zu brechen. Rasch war auch schon die richtige Mannschaft angeheuert und das Sechstet ging auf die Reise. Nach einer zweijährigen Reise, die zwei Singles hervorbrachte, erblickte schließlich das Debüt „Eisbrecher“ das Licht der Erde. Nun prescht der EISBRECHER wieder in den nächsten Hafen und hat den „Antikörper“ mit 15 Songs an Bord. 

Käptain Alexx fesselt den Hörer mit seiner äußerst charismatischen, dunklen Stimme. EISBRECHER versuchen einen Spagat zwischen Metal, Elektro und Gothik zu machen und schaffen es, die drei Stile in ihrer Musik zu verarbeiten und zu vereinen. Dabei jonglieren sie mit fetten, druckvollen Gitarrenriffs und stampfenden Beats, die mit Keyboardklängen unterlegt sind. Auf der einen Seite klingt „Vergissmeinnicht“ wie ein dumpfer Gothik Knaller, auf der anderen Seite hingegen spielt „Adrenalin“ mit fetten Gitarrenriffs schon wieder mehr in der Kategorie der RAMMSTEIN Liga. Für EISBRECHER wird es schwer sein, sich allein aufgrund der musikalischen Ausrichtung von RAMMSTEIN klar abzugrenzen. Denn rein musikalisch gesehen kreuzen die beiden Combos in den gleichen Gewässern - vom Druck der Lieder, der Art des Gesanges oder auch den Songstruckturen sind diese beiden Combos nicht ohne weiteres auseinander zu halten. Allerdings kann und darf man EISBRECHER meiner Meinung nach nicht vorwerfen, dass sie ein Abklatsch der Berliner sind. Sie haben schon einen eigenen Stil, und textlich gesehen gehen EISBRECHER schon andere Wege und warten nicht mit so anstößigen oder zweideutigen Themen auf. Das macht sie auf der einen Seite individuell, musikalisch müssen sie sich den Vergleich allerdings gefallen lassen. 

EISBRECHER setzen auf einprägsame und eingängige Melodien, die überzeugen können. Die Beats und Gitarrenarrangements, der markante und charismatische Gesang geben „Antikörper“ einen kompakten und hörenswerten Anstrich. Ein Album, das wie aus einem Guss gegossen ist und ordentlich Druck auf der Kiste hat. Zu den Songs lässt es sich nicht nur gut bewegen, man kann auch hervorragend seine Matte dazu kreisen lassen. Dennoch wünsche ich mir für die Zukunft, dass sich EISBRECHER etwas mehr von anderen Bands durch andere Melodieführungen abgrenzen. Niemand wird bezweifeln können, dass das Potential dazu vorhanden ist.