Inked In Blood - Lay Waste The Poets


Review

Stil (Spielzeit): komplexer Hardcore/Melodic Hardcore (42:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Facedown/Cargo (09.12.2005)
Bewertung: Shai Hulud's Reinkarnation (10/10)
Link: http://www.inkedinblood.net
Gibt es so etwas wie ein Leben nach dem Tod? Und wenn ja, gibt es dann auch Seelenwanderung? Und wenn es das auch gibt, funktioniert das dann auch bei Bands? Alles woran ich bei Inked In Blood denken kann ist nämlich, dass diese fünf Jungs eine Fleisch gewordene Reinkarnation von Shai Hulud, den Göttern des komplexen Hardcore, sein müssen. Es handelt sich in dem Fall aber um keine billige Imitation, wie es schon so viele Bands versucht haben, nein, Inked In Blood sind extrem eigenständig, jedoch genauso komplex, gleichzeitig ebenso eingängig wie Shai Hulud und mischen der ganzen Sache noch eine Menge Old School hinzu.
Im Sommer 2004 konnte man das erste Mal etwas von Inked In Blood hören: die „Awakening Vesuvius"-EP wurde über Strike First Records veröffentlicht. Knapp 1 ½ Jahre später kommt jetzt ihr erstes Full-Length-Album „Lay Waste The Poets" über Facedown Records. Und bei diesem Album stimmt auf Angst einflößende Weise einfach alles. Angefangen bei dem gigantischen Artwork, über die intelligenten Texte hin zu der atemberaubenden Musik, der wir uns nun noch ein bisschen genauer widmen wollen.
Oben habe ich es bereits erwähnt: die Referenz zu Inked In Blood sind Shai Hulud. Wir reden hier somit über ultra-komplexes und durchdachtes Songwriting, dass selbst beim x-ten Durchgang noch etwas zu entdecken übrig lässt. Auf „Lay Waste The Poets" findet die vertrackte und rhythmische Gitarrenakrobatik würdige Gegner in sagenhaften Breakdowns, Old-School-Riffing und Melodie bis zum abwinken. Besonders gut gefällt mir, dass die Songs allesamt einen nahezu makellosen Aufbau haben; die Klimax ist immer das Breakdown. Gerade auch deshalb ist jedes Breakdown auf dieser Platte ein absoluter Brecher, da man stetig zu denselbigen hingeleitet wird, bis man es eigentlich gar nicht mehr erwarten kann. Ein weiterer Höhepunkt sind die Vocals, die sowohl Geschrei, als auch cleanen Gesang und spoken Words (Herrlich!) beinhalten.
Mein Fazit: „Lay Waste The Poets" ist ein sagenhaftes Album. Die Songs sind perfekt arrangiert und die Vocals inklusive der Texte sind umwerfend. Diese Scheibe habe ich seit Freitag bestimmt an die 20-mal gehört und ich bin ihr immer noch nicht überdrüssig. Inked In Blood haben hier etwas geschaffen, das nicht nur in den ersten Durchgängen gut ist, sondern auch noch eine 100%-ige Langzeitgarantie besitzt!