Heavy Metal
Link(s): www.blazebayley.net
Nachdem BLAZE BAYLEY mit „The Man Who Would Not Die" 2008 ein sehr starkes Metalalbum abgeliefert hat, entschloss er sich dazu, den Auftritt im Z7 in Pratteln in der Schweiz für eine Live-Veröffentlichung mitzuschneiden. Am 13.12.08 wurden also die Aufnahmegeräte ausgepackt, und die Aufnahmen gibt es jetzt in Form dieser Doppel-CD, welche die gesamte, über zweistündige Show beinhaltet. Eine DVD mit dem Bildmaterial wird auch demnächst veröffentlicht (oder wurde es als limitierte Auflage schon, ist etwas undurchsichtig...).
Mancher BLAZE-Fan wird sich wohl die Frage stellen, ob es denn nötig ist, schon wieder eine Live-CD zu veröffentlichen. Immerhin gibt es schon „Alive In Poland" von 2007, und davor veröffentlichte der ex-IRON MAIDEN-Sänger auch schon ein Livealbum namens „As Live As It Gets". Das heißt, es gibt einige Dopplungen zu hören, wenn man schon eines der anderen Livealben besitzt. Allerdings findet der Hörer auf „The Night That Will Not Die" gleich acht Songs des aktuellen Studioalbums in guten Liveversionen, dazu kommt noch ein schöner Querschnitt durch die anderen drei Alben „Silicon Messiah", „Tenth Dimension" und „Blood And Belief", und dazu vier IRON MAIDEN-Songs („Edge Of Darkness", „Man On The Edge", „Lord Of The Flies" und „Futureal", dessen beste und perfekte Liveversion allerdings immer noch auf der „The Wicker Man"-B-Seite von MAIDEN enthalten ist). Blaze und seine Mitstreiter zeigen sich in guter Verfassung, die Instrumentalarbeit stimmt, und auch Bayley selbst ist gut bei Stimme. Er kommuniziert außerdem teils ausführlich mit dem Publikum, das hörbar gut mitmacht und eine schöne Kulisse für die Metal-Kracher bildet. Höhepunkte sind das Einstiegstrio mit den drei ersten Songs von „The Man Who Would Not Die", die MAIDEN-Kuriosität „Edge Of Darkness", das von einer berührenden Rede angekündigte „While You Were Gone", „The Samurai" sowie generell die Songs des Debütalbums (allen voran „The Launch").
Der Sound von „The Night That Will Not Die" ist sehr roh und naturbelassen. Hier wurde nichts nachbearbeitet, denn man hört deutlich, wenn sich jemand verspielt, Blaze schief singt oder er in „The Launch" nach einem Solo in der verkehrten Stimmlage weiter macht. Der Klang ist gut, wenn auch nicht überragend (die „The Man Who Would Not Die"-Lieder klingen in den Studioversionen dann doch knackiger). In Zeiten von Loudness wars wird sich der ein oder andere wundern, dass er den Regler seiner Anlage etwas höher drehen muss, denn „The Night That Will Not Die" klingt hörbar leiser als viele der aktuellen CDs.
Die vollgepackte Doppel-CD bietet einen guten Überblick über die bisherige Schaffensphase von BLAZE BAYLEY und dürfte in erster Linie für diejenigen unverzichtbar sein, die noch keine Live-CD von Blaze ihr Eigen nennen. Besitzer der anderen Scheiben werden sich den Kauf wohl überlegen oder bis zur DVD warten, aber immerhin gibt es auch einige der neuen Songs in Liveversionen. Eure Entscheidung!
