The Eyes Of A Traitor - Breathless



Stil (Spielzeit):
Metalcore (38:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Listenable / Soulfood (16.07.10)
Bewertung: 7 /10

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Vor kurzem habe ich hier noch davon gesprochen, dass man Bands oftmals auf dem Höhepunkt ihrer Karriere kennenlernt und es danach oft nicht mehr so gut ist, wie erwartet. Bei THE EYES OF A TRAITOR geht es jetzt anscheinend schon nach dem Debüt in flachere Gewässer.

Keine Sorge, die Engländer sind nicht wirklich schlecht geworden, aber sie scheinen alles das, was ich ihrem Debüt-Album als „außergewöhnlich" zugeschrieben habe, weggeschmissen zu haben. Zu Zeiten von „A Clear Perception" habe ich sie in der Kopfzeile neben Hardcore noch Deathmetal genannt (heute kann man wohl ganz eindeutig Metalcore dazu sagen) und dazu noch „Prog" - was ich bei diesem Album leider gar nicht mehr wiederfinden kann. Auch wenn die Vergleiche eventuell etwas bemüht sind, bringt es der erste richtige Song ganz gut auf den Punkt: er ist ziemlich gut, erinnert mich aber an zwei Stellen einmal an SICK OF IT ALL und DEFEATER. Will sagen: TEOAT klingen jetzt wie all die anderen.

Wenn ich mich recht erinnere, hatten mich vor allem die Rhythmik und die Stimme auf dem Debüt begeistert. Zwar ist auch „Breathless" sehr rhythmisch geworden, aber alles, was ich an der Art der Breakdowns progressiv fand, ist dem üblichen Tagesgeschäft in dem Genre gewichen. Nicht, dass die Engländer hier schlechte Songs schreiben würden: die Stücke reißen mich immer noch mit, und es gibt hier echte Kracher zu finden - aber dennoch muss ich hier mindestens eineinhalb Punkte im Gegensatz zum Debüt abziehen. Damit ist es zwar immer noch ein mehr als gutes Album, aber eigentlich hatte ich ja mit einer Steigerung gerechnet und nicht mit einer leichten Talfahrt.

Aus THE EYES OF  A TRAITOR als eine Band, die sich progressiv in der Schnittmenge aus Metal und Hardcore bewegt und dabei wirklich Eindruck macht, ist jetzt eine gute Metalcore-Band geworden, die sehr, sehr viel Wert auf das Moshen legt, dabei aber gut nach vorne geht. Und die ab und zu auftretenden Clean-Refrains erinnern mich teilweise recht stark an IT DIES TODAY. Ich hoffe, in Zukunft geht es wieder zurück zu den Ursprüngen, ansonsten könnte das mit den Punkten wohl auch noch weiter nach unten gehen...

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