
Stil (Spielzeit): Screamo / Metalcore (38:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Trustkill / SPV (20.07.07)
Bewertung: 5 / 10
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Ich habe IT DIES TODAY vor ein paar Jahren mit einer EP kennen gelernt, die richtig schönen, fiesen Auf-Die-Fresse-Metalcore bot. Dann kam „The Caitiff Choir“, der schon wesentlich „poppiger“ war, viel Wert auf cleanen Gesang legte und eine Brücke zum Emo schlug. Und jetzt gibt es eben „Sirens“.
Und leider haben sie weder eine so starke Weiterentwicklung gemacht wie oben beschrieben, noch eine (wünschenswerte) Rückentwicklung zur Härte hin vollzogen. Obwohl bereits „The Caitiff Choir“ ein ziemlicher Bruch war und ein wenig von den Stärken der Band vermissen ließ (nämlich ordentliches Geknüppel), mochte ich das Album. Poppiger Metalcore, der gut gespielt war und ein paar Hits dabei hatte. Ich hatte eigentlich vermutet, die fünf Jungs aus Buffalo würden nicht den Fehler machen und ihre poppige Seite noch weiter ausreizen, aber leider ist es genauso gekommen. Fast 100% der Songs laufen auf einen cleanen Refrain hin, der hymnisch sein soll, es aber in den wenigsten Fällen ist. Die Strophen werden geknüppelt – aber nicht zu hart – und dann kommt der Refrain, der dann auch noch lautstärkentechnisch aufgemöbelt ist, um die Hook besser knallen zu lassen. Ich bin auch der Meinung, dass der Sound noch mehr abgeschliffen und das Geschrei weniger fies ist als früher. Ecken und Kanten wurden also erfolgreich abgerundet.
Und genau das vermiest mir das Album. Da es ja nicht schlecht gespielt ist etc, hätte ich so vermutlich vier bis fünf Punkte gegeben. Da mir aber drei Songs von elf dann doch ziemlich gefallen, erhöhe ich auf 5,5 Punkte. Zum einem hätten wir „Reignite The Fires“, der bis auf den Refrain dann doch wieder etwas härter ausgefallen ist und „On The Road (To Damnation)“, welcher sogar ganz ohne Cleangesang auskommt und richtig schon abgeht: schnell, gemein, heavy aber eben trotzdem catchy. Und als letztes ist da noch „Sixth Of June“ der wieder eine schöne Analogie zu „The Caitiff Choir“ hat. Auf dem Album hatten sie nämlich auch einen Song, der eher Screamo als Metalcore war („Naenia“) und mir dadurch gefiel, dass sie nicht zwanghaft versuchten, zwei Extreme miteinander zu verbinden, sondern sich vollkommen der Melodie hingaben. Und „Sixth..“ ist eben auch wieder ein Screamosong, der nicht an Metal erinnert und das auch nicht auf eine aufgesetzte Art versucht. Und das stampfende Schlagzeug im Chorus ist zwar schon ziemlich porno, aber es passt einfach und ist somit zumindest dem Song gegenüber ehrlicher als jeder Breakdown oder ähnliches.
Zusammengefasst bleibt also ein absolut massentaugliches Album zwischen Metalcore und Screamo, welches bis auf wenige Ausnahmen unbedingt beide Lager befriedigen möchte und sich dabei zwischen alle Stühle setzt. Aber durch drei Songs, die vermutlich des Öfteren auf irgendwelchen Sämplern für mein Auto landen werden, bleibt der punktemäßige Rundumschlag knapp aus. Mittlerweile hat die Band den Sänger gewechselt und es bleibt nur zu hoffen, dass sie in Zukunft die Kurve kriegen werden, bevor sie komplett in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.