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Bereits mit zwölf Jahren starteten die fünf Jungs der aus Corona / Kalifornien stammenden Death-/Metalcore Band UNDERNEATH THE GUN und beließen es vorerst bei Auftritten in heimischen Kirchen. Mit unglaublichen vierzehn Jahren nahmen sie ihre erste EP in Eigenregie auf und veröffentlichten kurz darauf ihren ersten Longplayer „The Awakening“ über This City Burns Records. Nach Tourneen mit AUGUST BURNS RED, SUICIDE SILENCE und A JOB FOR A COWBOY wurde dann Ferret Music auf UTG aufmerksam und über diese veröffentlichen die Jungs am 27.03.09 ihr zweites und heute von mir zu besprechendes Werk „Forfeit Misfortunes“.
Der Opener „Cutting Ties, Breathing Lies“ (mit Guest Vocals des IMPENDING DOOM Sängers Brooke Reeves) unterstreicht gleich mit einem Wechselspiel zwischen krächzenden Screams und tieferen Growls des Sängers Harrison Degrote den typischen vom Deathmetal beeinflussten Hardcore der Band. Hinzukommen einige harte Riffs und häufige Tempi Wechsel - allerdings ist der Song trotz der genannten Vielfalt für mich einer der unausgegorensten des Albums. Ähnlich facettenreich aber wesentlich stimmiger dagegen ist dann aber gleich der zweite Track „Reflection Of The Commonwealth“, der ein weiteres Merkmal der Band offenbart: die mit Gitarre gespielten wunderbaren melodischen Interludes, die den Songs eine tolle Atmosphäre und Eigenständigkeit verleihen. Auffällig ist besonders, dass UNDERNEATH THE GUN komplett ohne melodischen Gesang auskommen – es gibt nur hier oder da wie beispielsweise bei „No Place For Pardon“ Stellen, bei denen die rauen Vocals Degrotes einen halbwegs melodischen Charakter annehmen. Abwechslungsreich ist dann auch der Rest von „Forfeit Misfortunes“ – sei es das brutale „Shawshank Absolution“ oder das herrliche komplett instrumentale „Cresendo“. Einen viel zu frühen aber tollen Ausklang findet das Album dann bereits nach einer guten halben Stunde mit „Breathing New Lungs“, welches sich wieder durch tolle zarte Gitarrenparts auszeichnet.
Textlich gesehen und auch stimmlich (nur die krächzenden Parts) erinnern mich die fünf Christen unter anderem durch Stellen wie „You Are A Sheep Amonst Wolves“ von „No Place For Pardon“ häufig an UNDEROATH Schreihals Spencer Chamberlain. Durch die tieferen Growls und schleppend gesungenen Textstellen wie „Oh God Redeem Me“ oder „Prepare Me Father – Show Me How“ wird die religiöse Einstellung der Band immer wieder hervorgehoben.
Das Cover des Albums ist eher schlicht gehalten, aber dennoch auffällig interessant. Laut eigenen Aussagen zeigt es einen Zufluchtsort (in diesem Fall den Fluss, in dem der Junge steht), an dem man Ruhe und Glück findet – allerdings muss man, um dahin zu gelangen, vorab einen tiefen, dunklen Wald durchqueren.
„Forfeit Misfortunes“ hat also insgesamt viel zu bieten und wird sicherlich etliche Metal- und Deathcore Fans in seinen Bann ziehen und das nicht nur durch den berühmten Co-Produzenten und AS I LAY DYING Frontmann Tim Lambesis.