Mort - Hydra

Review

Stil (Spielzeit): Metal Mosh (48:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Freshstyle/Huge Music (14.04.2006)
Bewertung: Besser als ich es ihnen zugetraut hätte (8/10)
Link: http://www.mort-core.de

Endlich mal ein neues Lebenszeichen von MORT. Die Band aus Recklinghausen, die ja schon mit ihren zwei Demos/MCDs „Menschenhass" (2003, Eigenregie) und „Demo 2004" (2004, Eigenregie) für Aufruhr sorgte, hat endlich ein Label mit Freshstyle Music gefunden und ist nun bereit mit ihrem ersten Full-Length-Album einigen Schaden in deutschen Mosh Pits anzurichten. Denn anders als noch auf den zwei Vorgängern, die für mich eine Art Mischung aus Grindcore, Mosh und Metal waren, zeigen sich MORT auf „Hydra" als eine ernstzunehmende Bollo-Metal-Mosh-Institution aus deutschen Landen.

Die neue Stilrichtung hat laut eigenen Aussagen mit einem Wechsel an der Gitarre stattgefunden. Gitarrist und Gründungsmitglied Goran Stipcic wurde durch Florian Roch ersetzt, der gleich einen frischen Wind in die Musik des Quintetts brachte. Die insgesamt zwölf Songs sind weniger knüppelig, sondern mehr auf Beatdown und moshen ausgerichtet und bewegen sich auch schon mal im Mid-Tempo-Bereich. Aber keine Angst, MORT gehen immer noch gut nach vorne, bloß die einstigen Blast Parts und ähnliches sind verschwunden. Dafür hat man dickes Metal-/Hardcore-Riffing Marke HATEBREED, MERAUDER, HEAVEN SHALL BURN und MAROON mit einfließen lassen und mit übelst fetten Breakdowns vermengt.

Stimmlich ist Sänger Jan Wiltschut von der Aggression fast wieder wie auf „Menschenhass" dabei. Diese Platte war ja vor allen Dingen durch so aggressives Gekreische geprägt, dass man fast kein Wort verstand. Auf der „Demo 2004" ging der Stil eher Richtung HATEBREED. „Hydra" vereint meiner Meinung nach beide Welten ganz gut miteinander. Auch das ist für mich ein Pluspunkt, da die Abwechslung in der Stimme der Musik wirklich gut tut. Und manchmal glaubt man ehrlich gesagt kaum, dass der Gesang von ein und der selben Person kommt.

Mein Fazit: MORT sind fetter zurück, als ich es ihnen zugetraut hätte. „Hydra" ist ein Album voller Hass und Wut geworden, das dazu einlädt im Mosh Pit total Berzerk zu gehen. Aber auch zu Hause macht die Mucke super Spaß. Zusammen mit den gesellschaftskritischen und apokalyptischen Texten, die die Aggression der Musik noch einmal unterstreichen, ist „Hydra" für mich jetzt schon eines der dicksten Alben, die dieses Jahr in diesem Genre rauskommen werden.

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