
Stil (Spielzeit): MetalCore / DeathCore (39:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Yonah / Alive (13.11.09)
Bewertung: 4,5 /10
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Woran genau mache ich jetzt eigentlich DeathCore fest, bzw. ab wann ist das denn kein MetalCore mehr? Denn meiner Meinung nach könnte man VERSUS SUNRISE aus dem Sauerland auch einfach in letztgenannte Schublade stecken. Aber egal, heute sagt man halt das böse Wort "MetalCore" nicht mehr.
Und ähnlich spannend wie die Diskussion um Schubladen ist auch die Musik auf dieser Platte. Naja, eigentlich ist die Musik ganz in Ordnung. Zwar absoluter Standard und nicht sonderlich aufregend, aber in Ordnung. Halt die typische Mischung aus Metalläufen und Moshparts, dazu kommen dann noch einige wenige elektronische Einsprengsel, die ein wenig an die letzten CALIBAN-Sachen erinnern. Auf „The Pleasure And The Pain" ist es vor allem der Gesang, der nervt.
Aber das ist auch kein Wunder. Wenn man das Intro einfach als albernes Zusammengewürfel von Schreien konzipiert, die wie von Schlaubi-Schlumpf mit Tollwut klingen, muss man sich nicht wundern, wenn man den Hörer direkt mal auf dem falschen Fuß erwischt. Das nächste Problem ist dann auch, dass meiner Meinung nach einfach zu wenige Pausen beim Gekeife und Gegrowle gemacht werden. In manchen Songs werden die Spuren so mit Gekeife überschwemmt, dass es einfach irgendwann nervig wird.
Gegründet hat sich die Band bereits 2003 und so muss man ihnen vermutlich keiner musikalische Trendreiterei vorwerfen – dafür sind ihre Moshparts auch nicht langsam genug und die Schweine werden hier auch im Stall gelassen, was ich eigentlich als ganz positiv verstehe. Auch gibt es immer wieder Ansätze, die die Band von anderen Seiten zeigen, wenn sie mal etwas sphärischer und melodischer werden und mehr in die Hardcore Ecke gehen – der Anfang von „HC-Life" ist da ein schönes Beispiel. Allerdings brechen sie den Pfad dann doch schnell wieder ab und verfallen dann in das übliche Geballer. Schade, der andere Aspekt ihrer Musik hätte mit Sicherheit etwas mehr Spannung mit eingebracht. Aber ok, wenigstens bauen sie schon mal ein wenig davon ein.
Unterm Strich bleibt ein durchschnittliches MetalCore/DeathCore-Album, welches sich an den typischen Riffs bedient und bei dem der Gesang etwas nervt. Also für alle gedacht, die davon einfach nicht genug bekommen können.