Skady – Mysterium

Skady Mysterium

Stil (Spielzeit): Pagan Black Metal (48:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Asatru Klangwerke/Oomoxx Media (02.12.11)
Bewertung: 7,5/10

http://www.myspace.com/skadymetal

Vor fünf Jahren treffen sich fünf Männer in der nordöstlichen Einöde, um davon inspiriert die Atmosphäre einzufangen und anderen davon zu erzählen. Heiter soll es deshalb weniger zu gehen und so wählen die Mannen die dunkle, metallische Form, um nun mit ihrem zweiten Silberling die wintergeplagten Lauscher zu erfreuen.

Wenn die Eule gurrt, geht's los. Sie gibt sich am leise rauschenden Wasser zu erkennen. Nur vermute ich, dass das anschließende ruppige Schwarzmetall den Vogel verjagt – auch wenn es meinen menschlichen Ohren durchaus zusagt. Ziemlich traditionell nordisch wird als Einstieg stimmlich wie saitentechnisch ordentlich gesägt.
Twin-Leads ergeben schöne Harmonien, der Herr an der Schießbude gestaltet die rhythmische Unterstützung zum Teil sehr kreativ und trotzdem gibt manches Riff genügend Kraft her, um eine dunkle Eiche zu fällen.

„Irrlichter – Flammen im Moor" wandern zunächst leise durch die Landschaft, dann brettern sie im Stakkato- oder Groove-Riff in der Botanik umher, bis sie kurzzeitig Verwirrung stiften. Manche extrem fiese Disharmonien klingen beim ersten Mal nach Dilettantismus, werden dann aber schnell als „Irrlichter" entlarvt. Mit Hilfe solcher Ideen wird auch ein achtminütiges Stück nicht langweilig.
Die Inspirationsquelle von Westpommern ähnelt vielleicht schwedischen Wäldern, denn ähnlich kalt geht es im „Mysterium" von SKADY zu. Ab und zu wird die Sprache variiert (Deutsch und Englisch), was allerdings nicht negativ auffällt. Der „Winterfluch" könnte auch als Thrash-Song starten, schlägt dann aber eindeutig wieder von heiserem Krächzen begleitet die schwarz ummantelte Richtung ein.

„Im Erwachen des Mondes" legen sich groß angelegte Melodien über den nächtlichen Himmel und bringen einen Lichtschimmer in die erstarrte Landschaft. Der trockene Sound trägt zur kühlen Stimmung bei, und die teilweise überlangen Songs werden durch abwechslungsreiche Strukturen am Leben gehalten.
Ob es im „Winterfluch" kurzzeitig nach EISREGEN klingt oder im nächsten Moment wieder skandinavisch-schwarze Raserei mit sich bringt, die Stimmung bleibt kühl – im positiven Sinn. Die Norddeutschen unterhalten sehr gut mit mystischem Natur-Paganismus, gepaart mit harter schwarzer Schule. Auch wenn die Eingängigkeit ein bisschen größer sein dürfte, lässt die Platte den Hörer wohlig in nebligem, kalten Feld und Wald verschwinden.

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