Saphena - Das Ende Einer Wahrheit


saphena_wahrheit

Stil (Spielzeit):
Post/Progressivecore (53:09)
Label/Vertrieb (VÖ): Day by Day (20.09.10)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/saphena

Würde man SAPHENA nur anhand ihres äußeres Auftretens bewerten, würde keiner auch nur ansatzweise auf die Idee kommen, dass der Band solch eine zerstörerische Wut innewohnt. Dafür würde man die Jungs sofort irgendwo in eine Chart-Pop-Rock-Ecke abschieben. Aber in diesem Fall trügt einen der erste Eindruck.

Die Musik, die einem hier geboten wird, ist progressiver Postrock oder Postcore mit metallischem Einschlag. Im Groben betrachtet, lässt sich der Stil von SAPHENA aber nicht wirklich kategorisieren, dafür umfasst deren Repertoire an Einflüssen einfach zu viel. Brachiale Riffs treffen auf tonnenschwere Sludge-Mauern, eingestreute Doublebass-Salven und langsam groovende Schleichfahrten. Hier und da werden auch noch einige Keyboard-Collagen mit eingebracht, um das Ganze noch ein wenig aufzupeppen. Generell halten sich die Chemnitzer die meiste Zeit im Up-Tempo-Bereich auf und wechseln nur ab und zu in den Slow-Tempo-Bereich, um gekonnt Spannungsbögen einzubauen. Der einzige, kleine Schwachpunkt ist der monotone Gesang... Entschuldigung, das orkanartige Geschrei. Versteht mich jetzt nicht falsch, der Gesang ist großes Kino, aber dennoch fehlt irgendwie ein wenig die Abwechslung. Das ist an dieser Stelle auch das einzige Manko der Scheibe, denn ordentlich fett produziert ist das Album auch. Gesungen bzw. geschrien  wird übrigens auf Deutsch.
Im Endeffekt hat „Das Ende einer Wahrheit" seine ganz eigene, tiefgehende und aggressive Atmosphäre. Man erfindet das Rad nicht neu, hat aber eine eigene Sparte gefunden. Daher reicht es noch nicht für das nächste Highlight, aber wenn das Quartett noch ein wenig an ihrer eigenen Prog-Core-Interpretation arbeitet, sollte das nächste Album in aller Leute Ohren sein. Der Weg ist schon einmal geebnet.

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