Stil (Spielzeit): Progressive Metal (43:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Records (14.11.08)
Bewertung: 5,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/terminalfunction
Metal muss nicht immer individuell oder innovativ sein, um zu überraschen. Bei TERMINAL FUNCTION ist dies jedoch der Fall. Die Math/Prog/Metal/Tech/Whatever-Combo aus Schweden veröffentlichen mit "Measuring The Abstract" ihr Debut und fallen mit diesem aus der Reihe jedweder Genreeinordnung. Die acht Tracks des Silberlings bringen eine beachtliche Laufzeit von einer guten Dreiviertelstunde mit sich, fast jeder Song, mit Ausnahme eines Interludes, überspringt die Sechs-Minuten- Hürde.
TERMINAL FUNCTION bieten auf "Measuring The Abstract" so ziemlich alles feil, was das Herz des Liebhabers individueller und progressiver Metalmusik begehrt. Von der technischen Brillianz von MESHUGGAH, über die Aggressivität von A LIFE ONCE LOST, bis hin zur progressiven Verspieltheit der Altmeister von CYNIC, samt ihren Elektro-Elementen, die teilweise sogar an die Großväter von PINK FLOYD erinnern. Wer jedoch bei TERMINAL FUNCTION schon das Oxymoron im Albumtitel ausmachen konnte, wird dieses auch leicht in der Musik der Schweden wiederfinden, da man sich leider eingestehen muss, dass das Ziel der Schweden, all diese Styles miteinander zu vereinen, ihnen dezent über den Kopf gewachsen ist. Nicht selten bekommt der geneigte Hörer technische Rhythmen an den Kopf geworden, die auf naive Weise MESHUGGAH nacheifern wollen, unter dem noch bedürftigen Shouting, welches eher nach einem unzufriedenen Kleinkind klingt, lassen sich stellenweise cleane Power-Metal Gesangsparts alá DREAM THEATER ausmachen, alles verpackt in ein eher holpriges und zerstückeltes Songwriting, bei TERMINAL FUNCTION handelt es eben um nichts Halbes und nichts Ganzes.
In der Tat lassen sich ab und an erstaunlich tighte Parts ausmachen, die sich auf hohem musikalischen Niveau bewegen, jedoch bleibt es bei den stellenweisen Bonbons und TERMINAL FUNCTION fahren weiter mit dem Versuch fort, Musik zu schreiben, welcher sie leider noch nicht gewachsen sind. Das Medikament lautet daher hierbei: Lieber das zwanghafte musikalische Niveau ein wenig herunterfahren, aber dafür die Sache dann auch richtig machen. TERMINAL FUNCTION bieten auf "Measuring The Abstract" zwar einen illustren Mix zwischen allen progressiven Genregrößen, wer jedoch auf der Suche nach wirklich niveauvoller progressiver Metalmusik ist, sollte vielleicht doch eher bei den echten MESHUGGAH oder CYNIC bleiben.