Consortium Project III - Terra Incognita

Review



Label/Vertrieb: Century Media

Ehrlich gesagt, beim ersten Durchlauf dieser CD dachte ich, dass sei mal wieder so eine typische Prog-Metal Scheibe, bei der man eher Lust darauf bekommt, sich mal wieder die Platten von den „wahren" Meistern Dream Theater und Symphony X reinzufahren, als sich das vorliegende Album komplett anzuhören. Doch blieb ich trotzdem geduldig und merkte schon beim zweiten Durchlauf, dass ich es hier mit einer doch recht hell schimmernden Perle des technischen Sympho-Rock bzw. melodischen Power Metals zu tun habe.
Mastermind hinter diesem Consortium Project ist Ian Parry, der sich schon mit Bands wie Hammerhead, Vengeance, Elegy und Arjen Lucassens Star One sein metallisches Brot verdient hat. Um sich herum konnte sich der Visionär hochkarätige Musiker und Metal Veteranen wie Casey Grillo (Drums, Kamelot), Jan Bijlsma (Bass, Vengeance), Stephan Lill (Gitarre, Vanden Plas) und Joshua Dutrieux (Keyboards, Elegy) versammeln, die selbstverständlich alle ihr Handwerk mehr als überzeugend verstehen.
Und so versteht es sich auch von selbst, dass wir es bei "Terra Incognita" (Century Media) mit Metal der Extraklasse zu tun haben, der weder mit versiertem Songwriting, technischem Können, symphonischen Klangwelten noch mit gesanglichem Bombast geizt. Glücklicherweise stimmt auch noch die Balance, denn die Supertruppe schafft es, trotz ihrer Fähigkeiten nie in irgendwelche Frickelpassagen oder in überladene Soundgewässer zu versinken, sondern agiert stets songdienlich und abwechslungsreich. So kommt es auch, dass, anders als zum Beispiel manchmal bei Dream Theater, Sänger Ian Parry fast schon im Vordergrund steht. Den Beweis liefert das tolle „Spirit Of Kindness", das flotte Stück „The Ark (Of The Covenant)" oder das starke, durch weibliche Backings aufgewertete „Beyonnd The Gateway Of Legends".
Aber der technische Anspruch kommt trotzdem nicht zu kurz. Schuld daran sind vor allem Gitarrist Stephan Lill und Keyboarder Joshua Dutrieux, die ein spannend facettenreiches und windiges Spiel aufweisen, das maßgeblich den Reiz der elf Kompositionen ausmacht.
Manchmal erinnern mich die Songs zwar zu sehr an Symphony X, aber so ganz kann eh keine Band in diesem Genre eigenständig klingen.
Ist auch egal, denn „Terra Incognity" weiß in jeder Hinsicht zu glänzen. Famoser, kraftvoller Progressive Metal eingebettet in einem Konzeptalbum, hinter dem übrigens die Geschichte der Erde in 375 Jahren steckt. Ich wünsche jedem Prog/Melodic/Power Metal Fan viel Spaß beim versinken in eine faszinierende Klangwelt des Metal

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