
Stil (Spielzeit): Emo/Screamo/Punk/Metalcore (28:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Tornado (25.06.07)
Bewertung: 5,5 / 10 gute Platte, zu weinerlicher Gesang
Link: http://www.myspace.com/onematchformyexistencemusic
http://omfme.com/
Und wieder Hardcore/Emo/Punk mit einem Schuss Metal. Dieses mal aus Graz. Wieder technisch gut und mit spannendem Songmaterial – aber der Cleangesang verreißt es dann doch.
Aber das scheint auch einfach eine Seuche zu sein. Ich hab schon so oft Bands gehört, die mir eigentlich sehr gefallen hätten, wäre da nicht der Gesang. Hier ist es wieder mal typisch hoher Emogesang ohne Ecken und Kanten – nur eben mit einem ziemlich dünnen Stimmchen. Nicht grauenhaft schlecht oder schief, aber eben sehr weinerlich und um Längen hinter der Qualität der Musik. Und die ist bis auf das Mastering in Münsters Principal Studios selbst aufgenommen: Kompliment meinerseits. Die Gitarren klingen echt fett und ich mag auch die Schreistimme. Vor allem das Riffing in den Gitarrenstimmen, bei dem die Jungs immer wieder zwischen Punk/Emo und Hardcore/Metal hin und her switchen macht sehr viel Spaß. Denn dadurch bekommen sie noch mal etwas Geschwindigkeit mehr in die Songs und es macht Freude, den Gitarren einfach mal zu folgen und sich die Riffs rein zuziehen.
Wie gesagt, wäre der cleane Hauptgesang dreckiger, würde mich dieses Debütalbum der fünfköpfigen Band aus Graz ziemlich aus den Latschen hauen. Sie machen zwar nicht neues und sind mit ihrem Sound genau dort wo zur Zeit auch Millionen anderer Bands wildern, aber sie machen ihre Sache gut und klingen noch ein wenig punkig dabei ("Fear Your Thoughts"), geben gut Kette und bewegen sich eher in melodischen Hardcoregefilden anstatt krampfhaft in jedes Lied noch einen Breakdown oder andere Metalcorezitate zu quetschen. Nicht dass sie einen extra großen Bogen darum machen würden („No More Broken Dreams“ lädt dann doch ordentlich zum Moshen ein), aber da gibt es durchaus Bands, die sich dem Lager noch mehr anbiedern.
Bleibt also ein Album (oder ist es mit seiner halben Stunde Spielzeit und den acht Songs doch eher eine EP?), welches mir sehr gut gefallen könnte, wäre da nicht der Gesang. Eventuell mal mit Domestos gurgeln oder die Cornflakes mal mit Whiskey anstatt Milch essen, dann wird das auch noch was. So gibt es leider einfach zu viel gute Konkurrenz um diese ansonsten ja recht gute Band abzufeiern. Schade.