Nuaura - Bleeding



Stil (Spielzeit):
Hardrock (42:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Abandon Records/ New Music Distribution  (24.09.2010)
Bewertung: 6/10
Link: Myspaceseite

Und ich dachte erstmal: "Hä? Mit Bands wie NEAERA habe ich doch weniger zu schaffen." Dann aber die Erlösung, die Band nennt sich NUAURA. Der Verstand sieht, was er sehen will. Nun zur Band: Die vier Musiker kommen aus dem deutschen Elbe-Weser-Gebiet, existieren seit 2007, das vorliegende Album "Bleeding" ist ihr Debüt, soundmäßig werden ALICE IN CHAINS, SEVENDUST und ALTER BRIDGE als Paten benannt. Soviel zu den Fakten.

Rein subjektiv erklingen NUAURA sehr angenehm, aber eben auch erwartungsgemäß bekannt. Dass die Jungs wissen, wie die großen Brüder in den Staaten Musik machen, daran besteht von der ersten Sekunde an kein Zweifel. "The Way You Wear Your Head" und "Waiting For An Angel" dröhnen breitrockig zum Hörer durch, "How Does It Feel" drückt dann noch etwas mehr auf die Tränendrüse, ohne den Drive raus zu nehmen. Sänger Lars wechselt verdammt schön zwischen seichtem Singsang und gepresstem "Do you know how it hurts to be alone?"-Gesang. Auch die Gitarrenarbeit der Saitenzupfer Tim und Hauke ergänzen sich professionell mit tieferen Fundamentriffings und melodiösen Leitlinien oben drüber.

Gerne wird auch im Refrain die Akustikgitarre rausgeholt, um die breite(re) Hörerschaft an zu sprechen. Alles läuft hier ganz amtlich soweit. "Bleeding" und "Trust" vermitteln leichtere Eindrücke der Band, "Addicted" spiegelt ALTER BRIDGE exzellent wider. Wer THREE DAYS GRACE kennt (Wer bitte kennt sie nicht?) erkennt hier gerade auch gesanglich viel wieder. "Feel" gehört als Halballade wirklich zu den besten Tracks der Scheibe, denn dieser geht sofort unter die Haut. Radiotauglich!

"You Ain't A Part Of Me" und "Alone" machen dank ordentlich Tempo und einigen Shouteinlagen auch nochmal Spaß, im besonderen der Off-Beat in "Alone" ist sehr erfrischend im sonst eher Midtempo-Gestampfe von NUAURA. Der Abschlusstrack "Wheel" startet mit Akustikgeplänkel und pustet die dadurch aufkommende Love-Song-Stimmung unmittelbar mit seinem Kettensägen-Riff ins Nirgendwo. Hiermit eröffnet sich ein weiterer Anspieltipp des Albums. Zeitweise erinnert es mich an STONE SOUR.

Was bleibt übrig von NUAURA? Die Idee ist eine sehr ähnliche wie bei BALBOA INN, einer weiteren sehr fähigen deutschen Hardrockband mit starken SEVENDUST-Anlehnungen. NUAURAs Debüt gefällt mir insgesamt besser, dies ist jedoch meinem eigenen Geschmack geschuldet. Den amerikanischen Bezug abzubauen, wäre dann aber für's nächste Ablum wünschenswert.

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