Wild Frontier - Bite The Bullet

Stil (Spielzeit): Hard Rock (59:09)

Label/Vertrieb (VÖ): Prime Entertainment / Point Music (09.02.07)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.wildfrontier.de

Hard Rock aus Deutschen Landen? Da hat man in den letzten Jahren eine wirklich sehr spärliche Ausbeute erhalten, wenn man sich da mal konsequent auf die Suche gemacht hat. 
WILD FRONTIER gibt es bereits seit 1994, und mit ihrem Debüt „One Way To Heaven“ haben sie ihre eigene Marschroute vorgegeben, von der sie bis heute nicht abgewichen sind. Hard Rock mit Melodie und Herz ist das Motto, dass sich WILD FRONTIER auf die Fahnen geschrieben haben, wobei sie als ihre Vorbilder die frühen BON JOVI und GARY MOORE angeben. 
Und warum soll man ein Konzept und einen Stil zwangsläufig ändern, nur weil es ein Trend erfordert? 

Mit „Bite The Bullet“ bleiben sich WILD FRONTIER auch weiterhin treu, und nicht nur auf Grund dieser Konstanz haben sie sich eine beachtliche Fanbase aufgebaut. 
Ihr Ruf als exzellente Liveband haben sie in mehr als 250 Gigs in den letzten Jahren fundamentiert, und sind an einem Punkt angekommen, an dem sie sich auch nicht mehr reinreden lassen, was ihren Sound angeht. 
Jens Walkenhorst (Gitarre/Vocals), Mario Erdmann (bass), Thomas Ellenberger (Keyboards) und Sebastian Gröning (Drums) haben für „Bite The Bullet“ dreizehn, auf der Limited Edition fünfzehn, erdige, geradlinige Hard Rock Songs aufgenommen, die von Rockern wie dem Opener „Anything You Want“, der ein bisschen an die frühen BONFIRE erinnert, oder „Everytime (I Look Around)“, über Midtempo Stampfer wie „Tale A Look At Yourself“ oder „Before Your Heart Will Turn To Stone“ bis hin zu Balladen der Marke „Where Would I Be Without You“ oder „Restless“, die von Sänger Jens Walkenhorst sehr gefühlvoll und leidenschaftlich dargeboten werden, die komplette Palette abdecken. 
Außer dem kurzen Instrumental „Lost & Found“, das zwar ganz nett klingt, aber irgendwie über einen Lückenfüller-Status nicht hinauskommt, kann ich auf dem Album wirklich keinen Ausfall finden. 

Besonders die raue und druckvolle Produktion, für die WILD FRONTIER in Zusammenarbeit mit Bob Jensen verantwortlich war, und der kernige Gitarrensound verleihen „Bite The Bullet“ dieses ganz besondere Flair, dass man nicht mehr oft bei aktuellen Hard Rock Scheiben findet. 
Anspieltipps sind für mich das treibende „Hole In My Soul“, und das mit einer sehr schönen Melodie versehene, und nicht minder stampfende „Surrounded“. 

Fazit: Sehr origineller Hard Rock aus Good Old Germany, der seine Wurzeln zwar Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger findet, aber trotzdem äußerst zeitgemäß und aktuell klingt. Fans dieses Genre können blind zuschlagen.