King's X - XV

Stil (Spielzeit): melodischer, grooviger Rock (54:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Inside Out/SPV (16.05.08)
Bewertung: 8/10

Nicht viele Bands können sich damit rühmen, erstens seit 25 Jahren aktiv zu sein und zweitens seit dem Beginn in unveränderter Bandbesetzung miteinander zu spielen. Die drei Musiker Doug Pinnick, Ty Tabor und Jerry Gaskill gehören einer solchen Band an. KING’S X konnten Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger kurz etwas vom MTV-Ruhm kosten und eröffneten Konzerte für AC/DC, doch der kommerzielle Durchbruch blieb der Band versagt, was aber sicherlich nicht an der Qualität der bisherigen Veröffentlichungen lag.

Auf ihrem mittlerweile15. Album finden sich 14 neue Kompositionen (darunter zwei Bonustracks). Schon beim ersten Hören können die mitreißenden Songs begeistern, die mit mächtig viel Groove durch die Gegend preschen. „Pray“ heißt der tolle Einstiegssong, bei dem man sofort mitwippen und den Kopf schütteln möchte, gefolgt von „Blue“, dem relaxten, von schönen und wunderbar eingängigen Gitarren getragenen „Repeating Myself“, dem stampfenden „Rocket Ship“, „Julie“ (ganz ok) und dem Gute Laune-Rocker „Alright“
Dass die drei Ausnahmemusiker ihre Instrumente perfekt beherrschen (Tabor haut feine Leads und stampfende Riffs aus den Saiten, Pinnick begeistert mit tollen Basslinien und Gaskill trommelt sehr dynamisch), wird wohl keine Überraschung sein.

Doch vor allem die oft mehrstimmigen Vocals (den Songs kann man teilweise gar nicht genau zuordnen, wer als Sänger agiert) machen mächtig Laune und sorgen für viel Abwechslung. Im weiteren Verlauf des Albums gibt es mit „Broke“ (bei dem man einen wunderbaren, mehrstimmigen Chorus zu hören bekommt), dem entspannten „I Just Wanna Live“ oder „I Don’t Know“ weitere hochkarätige Songs, die mal leichtfüßig vor sich hinrocken, aber auch mal etwas anspruchsvoller klingen. Einzig die beiden Bonustracks „Love And Rockets (Hell’s Screaming)“ und „No Lie“ klingen eher enttäuschend.

Für die Produktion zeichnet sich übrigens kein Geringerer als Legende Michael Wagener verantwortlich, der den drei Musikern einen trockenen und wuchtigen Sound zurecht gezimmert hat.

Auch nach 25 Jahren klingen KING’S X erstaunlich fit und dynamisch und liefern ein wunderbares, melodisches Rockalbum ab, das sich perfekt für den nahenden Sommer eignet. Solange die Band Alben in dieser Form veröffentlicht, muss man sich absolut keine Sorgen um den Qualität von groovendem, melodischem Rock machen.

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