Railway - Finally Back / The Very Best Of 20 Years




Stil (Spielzeit): Metal / Hard Rock (68:34)

Label/Vertrieb (VÖ): Planet Rock Records / NL Distribution (25.02.08)

Bewertung: 7/10

Link: http://www.railway-rock.de

Als sich 1977 fünf Schüler aus München zusammen taten, ahnten sie noch nicht im Geringsten, was sie da los getreten hatten. Mit der festen Absicht, den Rockolymp zu stürmen, versuchten die zuerst, die Songs ihrer Idole nachzuspielen. Der Name RAILWAY kam fast von selbst, da sich der Proberaum der Rockzwerge im Keller eines Bahnhofes befand. 
Nachdem sie einen Bandwettbewerb mit einem nie erwarteten zweiten Platz absolvierten, und zum ersten mal als Support der britischen Kapelle THE SPECIALS vor einem zahlenden Publikum auftraten, waren sie endgültig auf der Überholspur. Es folgte die erste EP „Just Imagination“ 1981, und die Alben „Railway“ und „Railway II“ in den Jahren 1983 und 1985, und Touren mit MOTÖRHEAD, MANOWAR, BONFIRE, THE SWEET, CANNED HEAT, DORO und das legendäre Konzert im Circus Krone im Vorprogramm von TWISTED SISTER, bei dem sie den Headliner in Grund und Boden spielten. 

In den Jahren 1987 bis 1995 folgten fünf weitere Alben, sowie der herbe Rückschlag, Gitarrist Herman Janowitz 1988 zu verlieren, der den Kampf gegen den Krebs nicht gewinnen konnte. 
Mit dem 1995er Album „Persecution Mania“ verabschiedeten sich RAILWAY fürs erste, und wollten eine kurze Verschnaufpause einlegen, die letztendlich bis zum 20 November 2006 dauern sollte, ehe es im Münchner Metropolis ein vielumjubeltes Reunion Konzert geben sollte, mit dem gleichzeitig das 20jährige Bühnenjubiläum der Band gefeiert wurde. 
Da die Reaktionen nach diesem Auftritt alle Erwartungen übertraf, hat sich die Band entschlossen, alle 19 Songs in der selben Reihenfolge, wie sie an diesem Abend gespielt wurden, als Studioversionen auf einen Silberling zu packen. 

Auch wenn es keine neuen Songs zu hören gibt, und die Soundqualität zwar ok, aber nicht überragend ist, versprüht diese Scheibe unglaublich viel Charme, wird aber aller Voraussicht nach eher die älteren Semester unter den Fans ansprechen, die zu der Zeit, als die Band angesagt war, schon auf diese Art Musik standen. 
Wahrscheinlich hat mir die Scheibe deshalb auch ziemlich gut gefallen, weil ich eben schon so ein alter Sack bin. Trotzdem kann ich mir auch gut vorstellen, dass Tracks wie „High Wire“, „Lick It, Stick It“, „Stronger Than Rock“ oder auch „Heavy Metal Fever“ auch bei jüngeren Fans ankommen, denn was RAILWAY hier bieten ist einfach Hard Rock pur, ohne Schnörkel und technischen Firlefanz. Das die Band stilistisch in manchen Songs schon eher in den Heavy Metal Bereich abwandert, wie zum Beispiel bei dem genialen „Heavy & Loud“ liegt an der großen Zeitspanne, in der die Songs entstanden sind, denn die Musikstile haben sich im Laufe der Zeit ja auch geändert. 
Und RAILWAY haben sich da einfach angepasst. 

Fazit: Hard Rock und Heavy Metal kann eigentlich total einfach sein, wie RAILWAY auf „Finally Back“ mit ihrer Zeitreise eindrucksvoll unter Beweis stellen. Wer braucht schon tausend Effekte, Loops und Soundsamples. Ein Distortion oder ein Overdrive vielleicht, dazu alle Regler aufgerissen, und los geht’s. Ich bin mal gespannt, ob RAILWAY sich jetzt auch an neue Songs heranwagen.

Da es sich um eine Art Best Of Album handelt, hier auch noch die Tracklist:

#01 - Lick It, Stick It
#02 - Take It Away
#03 - D.O.A.
#04 - High Wire
#05 - I Wanna Run
#06 - Fight With A Killer
#07 - Heavy & Loud
#08 - Rockets
#09 - Stronger Than Rock
#10 - I'm A Looser
#11 - Tomorrow
#12 - No Mercy
#13 - Nightrider
#14 - Love Just For MOney
#15 - Screamin' After Midnight
#16 - Dreams
#17 - All Night Long
#18 - Heavy Metal Fever
#19 - Dirty Boys
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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