
Stil (Spielzeit): Singer/Songwriter (40:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Silbermond Musikverlag / Rough Trade (20.01.2012)
Bewertung: 7/10
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„Lights" heißt das zweite Solo-Album von TOM LÜNEBURGER, das noch eine Spur anschmiegsamer klingt als „Good Intentions", sein Debüt von 2010. Nach dessen Veröffentlichung ist Lüneburger eineinhalb Jahre lang durch Deutschland und Europa getourt, hat über 100 Konzerte gespielt und dabei offensichtlich beschlossen, das Kapitel „Rock Musik" endgültig ad acta zu legen. Ich war erst etwas enttäuscht, denn dem melancholischen Singer-/ Songwriterpop auf „Lights" fehlt es komplett an Kanten – ein sehr hörenswertes Album ist es dennoch geworden.
„All The Time" ist ein perfektes Lied mit einem tollen Refrain, eine Songperle mit sanftem Schlagzeug, vorsichtigem Piano und etwas Hammond-Orgel. Auch „Let It Go" oder „Feather" sind sensible, feinfühlige Titel, bei denen Lüneburger sich von seiner Band begleiten lässt. Für mich finden sich im Zusammenspiel aller Musiker die stärksten Momente, auch wenn Songs wie „Blood" oder „Don't Lose Heart" ohne Begleitung funktionieren, nur Toms Akustikgitarre mit etwas Effekt und Stimme zu hören sind. Die meisten Songs wurden jedoch ideenreich arrangiert, mit Instrumenten wie Steel Guitar, Streichern, Piano und sogar Querflöte, die wie auf der ersten Platte von Lüneburgers Vater gespielt wird.
"Lights ist für mich ein Synonym für Hoffnung, Zuversicht und den Glauben im Allgemeinen. Den Glauben an sich selbst, das Leben, an Freundschaft und die Musik", so Lüneburger über seine Musik und die Lyrics. „Die Songs dieses Albums sind wie Leuchtfeuer für mich. Manchmal geblendet und verunsichert, führen sie am Ende doch immer wieder an den gefährlichen Klippen vorbei."
Eine Klippe, die manche sicherlich gerne umschifft gesehen hätten, bildet die Duett-Version von „We Are One" mit Stefanie Kloß von SILBERMOND (über deren Label die Scheibe veröffentlich wird). Im Grunde eine schöne Nummer, die in dieser Konstellation aber einen etwas faden Beigeschmack bekommt, da der zugehörige Videoclip vor Veröffentlichung der Platte erschienen ist und damit das gesamte Album repräsentiert. TOM LÜNEBURGER benötigt keine Steigbügelhalter aus etablierten Radio-Bands – er ist so gut, er sollte für sich selbst stehen.

Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock, meine bevorzugten Genres sind jedoch Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!