37500 Yens - Asturo

Review



Stil (Spielzeit): Ambient / Math Rock (36,4)
Label/Vertrieb (VÖ): Distile Records (07.07)
Bewertung: 4,5/10
Link: www.myspace.com/37500yens
Gerade Metalfreunde kennen dieses Dilemma nur zu genüge: Objektiv kann eine Band noch so technisch anspruchvoll mit wahnwitzig schnellen Läufen und komplizierten Harmonien spielen, doch subjektiv reißen sie den Zuhörer einfach nicht mit. Sie sind so intelligent, dass sie am Herzen vorbei spielen. Sie machen rationale Musik. Der Schritt zum mathematischen Math-Rock ist da oftmals nicht weit.
Leider erliegen auch 37500 YENS diesem Dilemma. Das Duo ist technisch perfekt und emotional armselig. Die Leistung, die Frank an den Trommeln abliefert, gehört zweifelsfrei zu den Höhepunkten des 2007ner Drummer-Jahrganges. Das Champions League-Niveau hält Gitarist Jud nicht, aber in der Bundesliga kann er trotzdem locker mithalten. Mit „Asturo“ hat das Duo aus dem französischen Reims ein rein instrumentales Album aufgenommen.
Den acht Songs des Longplayers fehlt es an kreativen Ideen und an überraschenden Wendungen. Man hat alles schon einmal gehört. Gerade Instrumentalmusik ist darauf angewiesen, den Hörer ständig zu überraschen und zu unterhalten. Im Idealfall muss man sich voller Vorfreude ständig auf den nächsten Höhepunkt freuen. Den BATTLES — die Band um den Ex-HELMET-Drummer John Stanie  — gelang mit ihrem aktuellen Longplayer „Mirrored“ ein echtes Referenz-Werk instrumentalen Math-Rocks. Es steckt so voller kleiner Kniffe und Einfälle, dass man sich nicht sattlauschen kann.
Ein solches Feuerwerk zünden 37500 YENS nicht. Am ehesten erreicht noch „Canard Boiteux“ dieses Ideal, als mitten im Stück ein wunderbar heiseres und freejazziges Saxofonsolo einsetzt. „Canard Boiteux“ ist allerdings auch das einzige Stück, in dem Frank und Jud ihre strenge Regel brechen und mit dem Saxofon ein drittes Instrument zu hören ist. Eine willkommene Abwechslung, von der das Debut der beiden Franzosen ruhig mehr hätte vertragen können. Auf die Dauer von 36 Minuten wird das alleinige Zusammenspiel von Gitarre und Drums schlicht langweilig.