Blood Tsunami - For Faen!

Blood Tsunami - For Faen!
Aus dem norwegischen Oslo tritt ein dickes Brett von einem Album die Türen der Thrash-Gemeinde ein - „For Faen!“, zu Deutsch so viel wie „Verdammt!“, ist das dritte Album von BLOOD TSUNAMI, den Mannen um Sänger und Gitarristen Peter „Pete Evil“ Michael Kolstad Vegem – und es macht keine Gefangenen. Die Tatsache, dass der längste Song 4:44 Minuten zählt und es das Album in einer guten halben Stunde auf zehn Songs bringt, sprechen eine deutliche Sprache.

Der Name, der einem beim Opener „The Butcher of Rostov“ sofort durch den Kopf schießt, lautet SLAYER– und tatsächlich tönt der Track wie eine bodentiefe Verneigung vor den Bay-Area Thrashern zur „South Of Heaven“-Phase. Dass die Band jedoch mehr kann, als nur Tribut zu zollen, zeigt das restliche Songmaterial zur Genüge – rasende Thrash-Metal Riffs paaren sich mit der Boshaftigkeit des Death Metal und einer punkigen Scheißegal-Attitüde.

Obwohl es die Band schafft, in kurzen Songs eine Menge zu verpacken („Dogfed“ beinhaltet neben einem SLAYER-typischen Kurzsolo tatsächlich eine gewisse Eingängigkeit), befinden sich die wahren Riff-Goldadern in den längeren Songs. Neben dem zwischen Groove und Garstigkeit pendelnden, bereits erwähnten Opener (der mich übrigens neben SLAYERauch stellenweise an EXODUSund DESTRUCTION erinnert), überzeugen vor allem das mit einem rasenden Death-Metal Riff startende „Grave Desecrator“ und „Krokodil“, welches von der gleichnamigen Droge berichtet.

Die Produktion der zehn Songs ist weder so modern wie die der letzten EXODUS-Alben, noch klingt es rumpelig nach Proberaum – die Songs machen Druck, ohne zu poliert zu klingen und dürften so Old-Schoolern und Jahrtausendwenden-Metallern gleichermaßen zusagen. Ein weiterer Pluspunkt dieses Albums sind die Vocals – während viele der neueren Thrasher nur monoton ins Mikro brüllen, klingt der Sänger von BLOOD TSUNAMI mal wie ein fauchendes Tier, dann wie ein Hirsch in der Brunftzeit – und dazu immer mit einer im Genre gern gesehenen Prise Wahnsinn.

Alles in allem bleibt zu diesem Album zu sagen, dass jeder Thrasher sich dieses Album anhören sollte – keine Experimente, keine Anbiederungen, einfach nur ein brutales, aber nicht zu stumpfes Brett voller Songs. Man darf auf zukünftige Live-Aktivitäten gespannt sein!