Donots - The Long Way Home



Stil (Spielzeit): Alternative/Rock (36:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Solitary Man Records/Indigo (26.03.10)
Bewertung: 8/10

Link: http://www.donots.com
Mit „Choma Chameleon" haben sich die DONOTS erfolgreich einer Frischzellenkur unterzogen. Das letzte Album enthielt kaum mehr den melodischen Poppunk, mit dem die Ibbenbürer so große Erfolge erzielen konnten (ich erinnere nur an „Whatever Happened To The Eighties", „Today" oder „Superhero"). Mit dem neuen Longplayer „The Long Way Home" führen die Deutschen ihre Linie fort, und obwohl man an einigen Stellen die unbeschwerte Lockerheit der frühen Tage vermisst, muss man den Jungs zugute halten, dass ihr neues Konzept auch auf dieser Scheibe sehr gut funktioniert. Und ein paar an alte Zeiten erinnernde Tracks gibt es dann doch noch zu hören.

Die DONOTS erkennt man – wohl wegen Sänger Ingo Knollmann – immer noch ziemlich schnell, aber wie bereits der Vorgänger ist „The Long Way Home" nachdenklich und streckenweise melancholisch ausgefallen. Mit dem kleinen Epos „Changes", das mich an ANGELS AND AIRWAVES erinnert, eröffnet der Fünfer sein neues Werk und hinterlässt gleich mit dieser starken Nummer einen sehr angenehmen Eindruck. Ohne große Überleitung mündet der Opener in den grandiosen Ohrwurm „Calling", der mit asiatisch anmutenden Keyboardlinien versehen wurde. Mit „High And Dry" zeigen die DONOTS, dass sie leicht verändert immer noch unbeschwert und fröhlich rocken können. Die Nummer erinnert zusammen mit „Who You Are" an Alben wie „Pocketrock" und „Amplify The Good Times" und macht richtig viel Spaß.
Einen Gegenpol zu der unbeschwerten Ausgelassenheit bildet „Forever Ends Today", das eine klassische Ballade für regnerische Tage darstellt. Bei „Let It Go" fühlt man sich an den ersten Sekunden an EDDIE VEDDER erinnert, bevor Ingo mit seinem Gesang beginnt und durch den Einsatz der restlichen Band ein sommerlicher Ohrwurm entsteht, der mit einer Mundharmonika überrascht. Mit „Dead Man Walking" bin ich zuerst nicht warm geworden, da mir der Song zu sehr nach Ska klingt. Allerdings muss man den DONOTS zugestehen, dass sie auch auf dieser Schiene hervorragend fahren. Durch die eingängige Gitarrenmelodie, die ein wenig an Western erinnert, wird die Nummer zwar nicht zu einem Höhepunk von „The Long Way Home", aber doch zu einem hörenswerten Moment, mit dem die Band vor allem eines zeigt: Musikalische Grenzen bestehen für die fünf Jungs kaum mehr.
Mit dem kurzen „The Years Gone By" werde ich nicht so wirklich warm, auch wenn der Refrain wie auch alle anderen auf der neuen CD sehr melodisch ist. Mit dem durchschnittlichen „Hello Knife" und dem ruhig beginnenden, mit fünf Minuten längsten Song des Albums „Parade Of One" (schöne Nummer) klingt „The Long Wyy Home" aus und hinterlässt dabei bis auf wenige Ausnahmen einen hervorragenden Eindruck.

Wer mit „Coma Chameleon" klar gekommen ist, sollte sich auch schleunigst „The Long Way Home" gönnen. Die Mischung aus an Poppunk-Tage erinnernde Songs und neuen Elementen ist sehr gelungen, besonders Kracher wie die erste Single „Calling", „High And Dry" und „Let It Go" machen das neue Album zu einem weiteren Paukenschlag der DONOTS. Wer allerdings weiterhin den alten Bandsound vermisst, bekommt auch mit dieser CD nur bedingt geeignetes Futter geliefert.