Mad Max - White Sands




Stil (Spielzeit): Hard Rock (37:41)

Label/Vertrieb (VÖ): AOR Heaven / Soulfood Music (23.02.07)

Bewertung: 6/10

Link: http://www.madmaxmusic.de

Nachdem MAD MAX die EP “In White“ veröffentlichten, hatte ich persönlich die Hoffnung fast aufgegeben. Dieses Album hatte so viel Power, dass wahrscheinlich selbst Florian Silbereisen beim Hören eingeschlafen wäre. 
Und dass hatte wirklich nichts mit der christlichen Ausrichtung der Band zu tun, an der es absolut nichts auszusetzen gibt. Aber der Sound und die Songs waren einfach unterirdisch. 
Das war umso enttäuschender, weil man ja weiß, dass die Jungens es wirklich drauf haben. 

Mit „White Sands“ haben Michael Voss & Co endlich wieder die Steckdose gefunden, um ihre Verstärker und Effektgeräte an den Strom zu bekommen. Und eine ganze Nation atmet auf… 
Ok, ganz so dramatisch ist es nicht, aber die Songs von „White Sands“ rocken doch wieder wesentlich mehr, und erinnern einen an die alten Scheiben von MAD MAX. 
Textlich befassen sie sich immer noch mit dem christlichen Gedankengut, obwohl sie dieses mal auch aktuelle Themen mit aufgreifen. Bei dem Song „Little Princess“ geht es zum Beispiel um Kindesmissbrauch, ein schlimmes Thema über das man gar nicht genug schreiben und singen kann. 
„War“ behandelt, wie der Titel es schon sagt, die Unsinnigkeit von Kriegen, und ist, um es nebenbei zu erwähnen, einer der härtesten Tracks, die ich je von MAD MAX gehört habe. 
Musikalisch geben MAD MAX dieses mal endlich wieder richtig Gas. Die Gitarren knallen wieder, so wie es bei gutem Hard Rock sein sollte, die Rhythmusabteilung treibt und stampft wie zu besten Zeiten, und die Produktion ist ebenfalls sehr gelungen. Beste Vorrausetzungen also, um den Ausreißer „In White“ wieder wett zu machen. 

Schon der erste Track des Albums zeigt, dass MAD MAX wieder mehr zu ihren Wurzeln zurückgekehrt sind. „Family Of Rock“ ist ein Stampfer mit unglaublich viel Groove. „Little Princess“ ist musikalisch dasselbe Kaliber, textlich stimmt er eher nachdenklich, was ja wahrscheinlich auch Sinn der Sache sein soll. Gerade deshalb ein richtig toller Song. 
„Heaven is…“ schnulzt dann wieder ein wenig, aber da es der einzige Song auf dem Album ist, der ziemlich seicht rüberkommt, halte ich es wie unser Torwart Titan: „Mund abwischen, weiter geht’s“. 
„Someone Like You“ rockt einfach nur gerade nach vorne, bevor mit „Lluvia“ ein Instrumental kommt. Es scheint zur Zeit mal wieder in Mode zu kommen, Songs ohne Gesang aufzunehmen. Für mich sind so was immer Lückenfüller, und ich kann meistens nichts damit anfangen. 
„We Fight In White“ unterstreicht textlich den christlichen Glauben, den die Band jetzt auch nach außen hin vertritt. Musikalisch eine richtig gute, rockige Nummer. „Change It“ hat eher einen schleppenden Groove, aber gerade das lässt einen die Füße nicht still halten. 
„Glorious Night“ ist eine sehr schöne Halbballade mit toller Melodie und sehr schönem Text. „Too Wrong“ und „War“ beschließen dieses Album und zeigen eindrucksvoll die wieder gefundene Härte von MAD MAX. 

Fazit: Es liegen Welten zwischen „In White“ und „White Sands“. MAD MAX klingen wieder nach Musik und nicht nach HOWARD CARPENDALE. Das sie ihren christlichen Glauben auch mit harter Musik vertreten können, und das vielleicht sogar noch viel glaubwürdiger, ist der richtige Schritt in die richtige Richtung. Fans der ersten Stunde können aufatmen und zugreifen.