Joey Cape - Bridge

Stil (Spielzeit): Singer / Songwriter (36:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Bad Taste / Soulfood (02.10.08)
Bewertung: 5 / 10
Link: http://www.myspace.com/joeycape
Als JOEY CAPE damals seine Spilt-CD mit NO USE FOR A NAME-Sänger Tony Sly rausbrachte, war der LAGWAGON-Sänger in meinem Freundeskreis der unangefochtene Sieger – wenn man denn beide Seiten der Split-Cd gegeneinander abwägen wollte. Und nachdem immer klarer geworden ist, dass Joey eigentlich der federführende Kopf hinter LAGWAGON (und damit wahrscheinlich auch BAD ASTRONOUT) ist und man schon ein paar Songs von ihm im Internet hören konnte, gab es durchaus so etwas wie ein Nachfrage nach JOEY CAPE-Akustik-Songs. Und mit „Bridge“ (übrigens nicht auf Fat Wreck erschienen) kommt er jetzt diesen Fragen nach.
Was können wir darauf erwarten? Die genaue Weiterführung von dem, was man von ihm bisher in diesem Umfeld gehört hat? Jupp! Irgendwelche zusätzlichen Akzente? Nope! Im Gegenteil: hier gibt es so gar mehr als nur ein oder zwei LAGWAGON-Songs, die er auf eine Akustik-Gitarre und seine Stimme reduziert (vor allem von der neuen LW-EP gibt es hier einige Stücke). Und damit ist auch schon der Rahmen im Großen und Ganzen abgesteckt: Singer/Songwriter-Stücke, die ab und zu noch ein paar klassische Songwriter-Instrumente als Extra-Politur mit im Gepäck haben. Dazu noch Joey unverwechselbare Stimme und man hat genau das, was man sich vorher darunter vorstellen konnte.
Obwohl das Album durchaus eine fühlbare Atmosphäre verbreiten kann, schaffen es die Songs nicht, mich wirklich mitzureißen. Dafür ist es zu berechenbar, zu ruhig und zu wenig intensiv. Die Gitarrenarbeit geht mir einfach zu stark in Richtung Lagerfeuerromantik und die Stücke an sich sind einfach zu „nett“. Mit „nett“ meine ich bei weitem nicht schlecht, aber „nett“ sind eben nur fünf Punkte und obwohl ich ihm liebend gerne mehr Punkte zuschustern möchte, komme ich über die Begrifflichkeit „nett“ nicht hinaus. Wer allerdings noch Musik für Abende am Kamin- oder Lagerfeuer sucht und einfach süchtig nach dieser Stimme ist, sollte natürlich trotzdem zugreifen.