Geschrieben von Montag, 01 Januar 2018 23:08

Jahresrückblick 2017 der BurnYourEars Crew

Jahresrückblick 2017 der BurnYourEars Crew Photo by Mohammad Metri on Unsplash

Das alte Jahr ist gelaufen – hoch lebe das neue! Wir wünschen Euch für 2018 natürlich nur das Beste und stets gute Musik auf den Ohren. Was das angeht, könnt Ihr Euch natürlich auch künftig gerne auf unser Urteil verlassen. Vorher blicken wir jedoch kurz zurück auf unsere persönlichen Highlights und Lowlights des vergangenen Jahres ... in guter alter Tradition und als kleiner Lichtblick am sonst wohl eher verkaterten Neujahrstag.

Viel Spaß beim BurnYourEars Jahresrückblick 2017!

Nana

Während 2017 für mich persönlich ein tolles Jahr voller Höhepunkte war, ist es musikalisch (abgesehen von meiner ersten Pilgerfahrt nach Wacken) meines Erachtens eher enttäuschend ausgefallen. Dennoch kann ich euch folgende Goldstücke dieses Jahres ans Herz legen.

Meine Top-Alben 2017 sind:

ARCH ENEMY | Will To Power
Was soll man groß dazu sagen: Die Melodic Death Metaller mit blauhaariger Powerfrau Alissa White-Gluz an der Spitze sind nach dem grandiosen Album "War Eternal" mit einem bombastischen Feuerwerk zurück, das einen regelrecht von den Socken haut.

WOLFHEART | Tyhjyys
Schon im Frühjahr, als das Album veröffentlicht wurde, wusste ich, dass die Scheibe zu meinen Top-Alben des Jahres gehören würde, obwohl ich noch nicht einmal wusste, was in dem Jahr noch auf mich zukommen würde. Und jetzt, als der Winter wieder hereinbrach und ich die Platte wieder in die Hand nahm, wurde ich wieder einmal von dem sogenannten Winter-Metal verzaubert (auch ganz ohne Schneelandschaft).

PARADISE LOST | Medusa
Die britischen Könige des Gothic-Dooms veröffentlichten dieses Jahr ihr neues Meisterwerk, welches ich mir auch live in Stuttgart komplett auf der Spezial-Show im LKA Longhorn anghehört hatte. Back to the future – das trifft es wohl am besten.

EPICA | The Solace System
Auch wenn die Lieder offensichtlich keinen Platz auf der "The Holographic Principle" gefunden haben, haben sie mich gefesselt: "Architect Of Light" und "Wheel Of Destiny" als absolute Favoriten der EP.

ALT-J | Relaxer
Keine Band macht so skurrile, aber auf seltsame Weise befriedigende Musik wie Alt-J. Im Genre Indie für mich die absolute Lieblingsband und "In Cold Blood" lief sehr lange in Dauerschleife.

FIT FOR AN AUTOPSY | The Great Collapse
Was für eine Entwicklung die Band hinter sich hat! "The Great Collapse" zeigt einfach, wie viel offener sie sich selbst gestalten können. Hammerharte Riffs und sicheres Songwriting.

ELUVEITIE | Evocation II - Pantheon
Neue Bandkonstellation – neues Glück. Mit Rotschopf Fabienne Erni als neuer Sängerin klappt einem bei dem neuen Akustikalbum schon die Kinnlade herunter. Detailgetreue Texte, musikalische Komplexität mit sehr buntem Klangbild – ELUVEITIE sind einzigartig.

THE BLACK DAHLIA MURDER | Nightbringers
Böse und dämonisch fressen uns THE BLACK DAHLIA MURDER mit Haut und Haaren. Sänger Trevors Können fasziniert mich immer wieder aufs Neue: Die Wechsel zwischen Screams und Growls sind eine Kunst, die nur ganz wenige Ausnahmetalente so gut beherrschen.

WOLVES IN THE THRONE ROOM | Thrice Woven
Ach, wie mir der Black Metal dieses Jahr ans Herz gewachsen ist. Obwohl ich die Wölfe, die mir bislang eher unbekannt gewesen sind, zunächst eher misstrauisch beschnuppert hatte, gehört ihr diesjähriges Album für mich zu den Top-Scheiben. Was für eine Schande, dass ich die nordamerikanischen Wölfe auf ihrer Tour verpasst habe!

KADAVAR | Rough Times
Auf dem diesjährigen Wacken bekam ich die Gelegenheit, die Stoner Rocker zum ersten Mal live zu sehen – gerne wieder! Mit super viel Elan rocken sie nicht nur die Bühne, sondern auch ihr neues Album "Rough Times". Ich freue mich bereits auf mehr von den Bärtigen.

Beste Konzerte 2017:

1. GUNS 'N ROSES | Olympiastadion München
2. CHILDREN OF BODOM | LKA Longhorn Stuttgart
3. TOUCHÉ AMORÉ | clubCANN Stuttgart
4. PARADISE LOST | LKA Longhorn Stuttgart
5. EPICA und POWERWOLF | MHP Arena Ludwigsburg

Beste Interviews 2017:

PARADISE LOST: Aaron Aedy auf dem Riverside Festival Esslingen
ESKIMO CALLBOY: Sushi und Kevin im dreckigen Tourbus am LKA Longhorn, Stuttgart
LORD OF THE LOST: Class Grenayde am Im Wizemann, Stuttgart malt Bilder für uns

Ich hoffe auf ein weiteres tolles Jahr 2018! Ich habe schon ein paar coole Veröffentlichungen im Auge, die mich hoffentlich nicht enttäuschen werden!

Arne

2017, was für ein Jahr warst du für mich? Eine gute Frage … nach einigem Überlegen warst du für mich ein beinah durchweg positives Jahr, eigentlich ... Jobtechnisch lief alles extrem gut, gutes Arbeitsklima, top Kollegen, großartige Kids, mit denen ich in meinem Jugendzentrum arbeiten darf und eine Entfristung. Also alles Bombe.

Wo wir gerade beim Thema sind, das hat natürlich extremst genervt, diese suiziden, gehirngewaschenen und gehirnlosen Stimmungskiller. Das braucht doch wirklich keiner. Genauso wenig braucht man diesen ganzen rechtspopulistischen Mist. Leute, Köpfchen an beim Kreuzchen machen.
Davon abgesehen beendet Brock Lesnar die Wrestlemania Siegesserie des Undertakers. Buuh. Und die EA Sports Fifa Reihe wird immer fehlerhafter und langweiliger. Dafür suchten Assassins Creed Origins und Watchdogs 2 total. Und ist Virtual Reality bitte ein hammer Zockeerlebnis?! Ich brauche dafür mehr geile Games.

Kommen wir wieder zu den schönen Dingen des Lebens. Tja, nun sind wir also verlobt, Nina. Mein bester Freund (Cheerio Matze) bekommt ein Kind und ich habe einige tolle neue Leute kennenlernen dürfen und einige in meinen Freundeskreis aufgenommen. Welcome. Meine SGE steht auch relativ gut da. Und eigentlich sind auch alle gesund und munter. Ich habe dieses Jahr definitiv zu viel Geld für Tattoos, Caps und Nike-Schuhe ausgegeben, das werde ich aber definitiv auch nicht ändern. Das nächste Jahr kann also kommen. (Allerdings gibt es da auch schon den ersten Wermutstropfen, da die geplante Ost-Europa-Tour mit meinem besten Freund denen ihrer Schwangerschaft weichen muss ;-) (das holen wir aber definitiv noch nach).)

Musikalisch lief 2017 auch durchwachsen. Einige großartige Musiker sind leider von uns gegangen, RIP an alle. Dafür gab es für mich DAS Comeback: LIONHEART sind nach kurzer Pause zurück. Yes. Deren neues Album ist dann auch gleich mal der Wahnsinn. Andere Hammerscheiben oder Songs des Jahres haben noch DER WEG EINER FREIHEIT, BODY COUNT, GET THE SHOT, AMPLIFIED HATE, THE DISCUSSION, SEPULTURA, DESERTED FEAR, ME AND THAT MAN, MEMORIAM, TRIVIUM, LIFE OF AGONY, GALACTIC EMPIRE (noch nie klang Star Wars so Metal) und MASTODON veröffentlicht. Meine besten Konzertbesuche hatte ich bei LIFE OF AGONY, MASTODON und FARMER BOYS. Für 2018 bin ich auch schon mit den ersten Konzerten versorgt: IRON MAIDEN, RYKERS + TLUF, DRITTE WAHL, FARMER BOYS und MACHINE HEAD. Passt schonmal.

Was erwarte oder erhoffe ich vom kommenden Jahr, 2018? In musikalischer Hinsicht definitiv neue Alben von THE OCEAN, CULT OF LUNA, FARMER BOYS, MACHINE HEAD, BETWEEN THE BURIED AND ME, BEHEMOTH, HYPOCRISY, TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN, UMC (das wäre ein Coveralbum, auf das ich mich freuen würde) und PLACENTA. Reunions von BRIGHTSIDE, KYLESA, ISIS, TEPHRA oder PUNGENT STENCH, BENEDICTION, DISMEMBER wären der Wahnsinn.

Mit gesunder Demut blicke ich auf den Rest in der gläsernden Kugel. Privat wird es ein aufregendes Jahr, Hochzeit, sonst wohl hoffentlich eher ruhig. Um mich herum gebe ich mich mit Vertrautem und Vertrauten ab, und allen anderen drumherum lege ich ans Herz, mehr auf Mutter Erde zu hören – sie wird sich rächen und hat auch schon damit begonnen. Und ich hoffe, dass sich alle anderen Wahnsinnigen und Weltentrottel bitte endlich beruhigen und das Leben wieder erträglicher machen, wobei mir dabei meine Musik schonmal hilft.

Sonja

2017 – wo soll ich da nur anfangen? Ich weiß nicht, ob es konzerttechnisch für mich schon einmal ein stärkeres Jahr gab, quantitativ sind die insgesamt 48 Konzerttage (Festivals mit eingerechnet) sicherlich schwer zu schlagen, auch wenn das Ziel für 2018 natürlich ist, die 50 zu knacken. Aber auch qualitativ war da wirklich viel Gutes bis Grandoses dabei.

Angefangen mit dem unglaublich starken Pool-Set von ANTHRAX auf der 70.000 Tons of Metal reihten sich die persönlichen Highlights aneinander. Mit METALLICA und der HELLOWEEN-Reunion PUMPKINS UNITED durfte ich ein paar absolute Kindheitshelden live erleben, dazu gab es alte Bekannte wie EDGUY in Fulda, ANNIHILATOR bei meinem ersten Einsatz für BurnYourEars, meine persönlichen Neuentdeckungen STORM SEEKER und KAMBRIUM und natürlich die unvermeidlichen ORDEN OGAN (dieses Jahr mit neuem persönlichen Rekord von sechs Konzerten in einem Jahr – ich kann nichts dafür, dass die immer für die Festivals bestätigt werden, für die ich die Karte schon zuhause habe ... nicht, dass ich mich darüber beschweren will).

Nach vier verpassten Gelegenheiten habe ich es dann auch tatsächlich noch geschafft, DEATH ANGEL endlich live zu sehen und das dank des Ruhrpott Metal Meetings auch direkt zwei Mal. Ja, live hätte 2017 für mich nicht besser sein können, auch wenn für 2018 zum Glück auch schon einige Events mit Highlight-Potential im Kalender stehen.

Meine TOP 5-Alben:

  1. ORDEN OGAN - Gunmen
  2. CYHRA - Letters to Myself
  3. DESECRATOR - To the Gallows
  4. FLOGGIN MOLLY - Life is Good
  5. ALESTORM - No Grave but the Sea

Beste Entscheidung 2017:

Matthias' spontane Eingebung, zu den Metaldays zu fahren – dadurch konnte ich für ihn beim Nord Open Air einspringen und bin so schließlich hier bei BurnYourEars gelandet. Und es macht einfach so unglaublich viel Spaß!


Theo

Sie ist wieder da, die Zeit der endlosen Jahresrückblicke. Und damit auch die Frage: Was zur Hölle soll ich denn hier schreiben? Ja, 2017 gab es jede Menge gute Alben und ja, auch jede Menge Schrott. In diesem Sinne unterscheiden sich die letzten 365 Tage auch nicht großartig von den vorherigen. Denn so wirklich herausragend war das Musikjahr 2017 nicht.

Gut, ARCH ENEMY haben sich auch mit „Will To Power“ keine Blöße gegeben (auch wenn „Reason To Believe“ der wohl am meisten überschätzte Song des Jahres ist) und PARADISE LOST mit „Medusa“ ein weiteres Meisterwerk auf den Markt geworfen. Aber viel hat sich die Elite des Heavy Metals jetzt wirklich nicht einfallen lassen, sodass ALESTORM auch mit der fünften Wiederholung des Immergleichen die Charts stürmen konnten.

Aber Moment! Höhepunktarm war 2017 deswegen noch lange nicht. Man musste halt nur ein bisschen im Untergrund wühlen, denn die wahren Stars waren im vergangenen Jahr die Kleinen und, ja, auch die Neuen. Und damit sind nicht nur die „Pseudo-Debütanten“ von BEAST IN BLACK oder CELLAR DARLING gemeint (auch wenn die Alben absolut eine Empfehlung wert waren), sondern auch die ganz Neuen wie METALITE, welche sich in den kommenden Jahren sicherlich nach oben arbeiten dürften. Allein schon aufgrund ihres kommerziellen Potenzials: Man darf sich schon jetzt auf die vor Zorn geröteten Gesichter der trven Metaller freuen!

Ach, und dann gab es ja auch noch HER NAME WAS FIRE, die mit rassigem Stoner Rock und lässigem Groove in jedes Auto gehören. Und auch im Black Metal lieferten Projekte wie THE NEGATIVE BIAS, FARLAISE oder auch TALV ordentliche Ansagen, welche zeigten, dass auch gut produzierter Schwarzmetall kultig sein kann. So schlecht war 2017 dann also doch nicht.

Und auch das Konzertjahr hatte es in sich. Während mir Anfang des Jahres SHINTENCHIKAIBYAKUSHUDAN - ZIGZAG und MORRIGAN im fernen Japan die Ohren wegbliesen, waren im März CHILDREN OF BODOM die erste Band, welche mir nach langer Zeit auch auf europäischem Boden wieder einheizen konnte. ARCH ENEMY, EDGUY, EPICA, DELAIN und ALESTORM standen den Herren jedoch keineswegs nach. Ach, und dann waren da nochmal MORRIGAN, die im Herbst ihre erste Europa-Tour hinlegten. Der kaum vorhandene Besucherandrang brachte die Japaner aber auch hier nicht aus dem Konzept, sodass auch das Feierwerk in Schutt und Asche gelegt wurde. Die Jungs haben live einfach ordentlich was auf dem Kasten!

Was gibt es sonst noch zu sagen? Ach ja, die obligatorischen Danksagungen. Diese gehen nicht nur an alle Bands, Label-Mitarbeiter, Soundtechniker und sonstige Fachkräfte, ohne die wir alle nichts von unserer großen Leidenschaft hätten, sondern vor allem an unseren Chefredakteur Chris, ohne den es dieses wunderbare kleine Magazin nicht gäbe! 13 Jahre sind rum, eine Dekade lässt sich noch locker obendrauf setzen! (Ui, danke ... Anm.d.Angesprochenen)

Und natürlich auch vielen Dank an Dich, lieber Leser! Dafür, dass du dir unsere unqualifizierte Meinung und die schrecklichen Wortwitze jede Woche aufs Neue antust.
Vielen Dank 2017, Vorhang auf für 2018!

Cengiz

2017 bestand für mich aus vielen musikalischen Hochs und aus einigen Tiefs, jedoch weniger vor dem CD-Spieler, dafür umso mehr vor der Bühne. Bevor im Frühjahr die Konzerte losgingen, habe ich die verpassten VÖs vom Vorjahr durchgehört und passend zu den Konzerten liefen die jeweiligen Künstler in Dauerschleife. Doch was in so manchem Club und auf dem einen und anderen Festival passiert ist, soll nicht unerwähnt bleiben.

Wir können auf ein Jahr der Superlative zurückblicken: PROPHETS OF RAGE tobten auf deutschem Boden und GUNS 'N ROSES spielten eine Jahrhundertshow in Hannover, trotz Gewitterpause wurde die Show komplett und ohne gekürztes Gitarrensolo bis spät in die Nacht gespielt. Stargast war Angus Young an dem Abend, welcher ein paar AC/DC Hits mit GUNS 'N ROSES zum Besten gegeben hat. Vier Stunden Fahrt und drei Liter Kaffee später stand ich bereits auf dem HURRICANE Festival und LINKIN PARK haben eine ihrer letzten Shows gespielt. Etwas schräg war die Hologramm Tour mit DIO, welche trotz diverser Kritiker zahlreiche Fürsprecher finden konnte.

Ein spannendes Tourpaket zum Ende des Jahres haben FIVE FINGER DEATH PUNCH mit IN FLAMES und OF MICE & MEN abgeliefert. Doch auch einige kleinere Bands haben die Clubs bereichert: So haben EMIL BULLS, DEVILDRIVER oder INSOMNIUM und KISSIN‘ DYNAMITE die eine oder andere Hütte zum Beben gebracht.

Doch ganz ohne neue Musik bin ich auch nicht ausgekommen, so bilden musikalisch zwei Veröffentlichungen den Rahmen meiner diesjährigen Spotify Playlist: „The Stories We Tell Ourselves“ von NOTHING MORE und „The Evolution Of Anger“ von SHATTERED SUN, welche erstaunlicherweise aus Texas stammen, obwohl sie musikalisch eher nach Göteborg gehören.

Und was bringt 2018? Neues Material von MACHINE HEAD und ORPHANED LAND, sowie METALLICA, OZZY und erneut GUNS 'N ROSES auf der großen Bühne.

Tim

2017 könnte man gut mit „durchwachsen“ bezeichnen, aber irgendwie trifft das ja auf alle Jahre zu. Immer wieder passieren äußerst fragwürdige/bescheuerte Dinge, aber auch jede Menge Gutes, an das man zurückdenken kann, wie zum Beispiel meinen Start bei BurnYourEars. (In dem Sinne: Danke fürs Bescheid sagen, lieber Helge ;) )

Hier also mein erster Jahresrückblick in meiner Funktion als Redakteur, oh wow: 2017 hatte ein paar coole Alben zu bieten. Gerade das Trollzorn-Camp war gut dabei, wie BLACK MESSIAH und OBSCURITY bewiesen haben. Aber auch das Grunge-Urgestein SEETHER meldete sich eindrucksvoll mit seinem Album „Poison the Parish“ zurück. Fast schon NIRVANAesk.

Musikalische Enttäuschungen gab es fast gar keine. Einziger Meckerpunkt war der lächerliche Auftritt von MARYLIN MANSON auf dem diesjährigen Wacken – Gott sei Dank waren ASP direkt danach am Start und haben den Abend gerettet.

Und wie wird 2018? Die Zeichen stehen schon mal ganz gut: Das Debütalbum der ALESTORM-Jünger RUMAHOY steht in den Startlöchern, das Line-Up vom Rockharz sieht echt gut aus und  STEEL PANTHER gehen wieder auf Tour \\n//. Und wer weiß, vielleicht kommt 2018 ja endlich das neue Album von TURISAS. Because who will be there when the skies turn grey ...?

Helge

Don’t believe the hype? Über DOOL, die neue Band einiger Leute von THE DEVIL’S BLOOD, habe ich dieses Jahr wohl zu viel gelesen. So hatte ich erst wenige Wochen vor Jahresende Lust, mal reinzuhören – und war nach einigen Takten schon fasziniert von „Here Now, There Then“. Mit großartiger Atmosphäre und fantastischem Songwriting ist das Ding auf der Stelle fast zu meinem Album des Jahres geworden. Wären da nicht MASTODON, die mit „Emperor Of Sand“ endlich eine aus meiner Sicht seit „Crack The Skye“ andauernde Durststrecke beenden konnten. Den eingängigen Song „Show Yourself“ habe ich 2017 rauf und runter gehört, ohne dass ich bislang genug davon bekommen konnte.

Wenn ich das Jahr Revue passieren lasse, gibt es einige Bands, die mich begeistern konnten – sei es, weil sie einfach toll sind (KLABAUTAMANN), zu alter Größe zurückgefunden haben (BODY COUNT) oder, weil ich ihnen so viel nicht mehr zugetraut hätte (SEPULTURA). Enttäuschend waren hingegen das neueste Album von PARADISE LOST und das Debüt von ZEAL&ARDOR, um das es im Vorfeld viel Rauschen im Blätterwald gegeben hatte. Don’t believe the hype? In diesem Fall: ja.

Meine Album-Highlights 2017:

Mastodon – Emperor Of Sands
Dool – Here Now, There Then
Endseeker – Flesh Hammer Prophecy
Kavrila – Blight
Body Count - Bloodlust
Attic – Sanctimonious
Klabautamann – Smaragd
Sepultura – Machine Messiah

Live waren – mal wieder – PRONG ganz weit vorne. Schlägt man im Lexikon unter „Tightness“ oder „Spielfreude“ nach, beide Stichworte sind mit Tommy Victor und seiner Mannschaft bebildert. Meine beiden Album-Highlights streiten sich derweil um Platz zwei. Leider hatten sowohl MASTODON im Hamburger Docks als auch DOOL beim kleinen, feinen Jahresausklangs-Festival SANKT HELL das Problem, dass direkt vor ihnen die echt nicht geilen STEAK NUMBER EIGHT gespielt haben.

Chrischi

2017. Trump, AfD, G20, GroKo. Frei nach Cartman: "Leckt mich Leute, ich geh nach Hause!" Da gibt's Musik, Familie, Freunde, Bier. Und der ganze Scheiß drumherum ist zumindest stundenweise vergessen. Außer Malcolm, Chester, Chris, Warrell und all die anderen jungen und gestandenen Musiker, die das Jahr nicht zu Ende leben durften. Ihr bleibt unvergessen, dank eurer Songs, Instrumente und Stimmen. Für immer. Cheers dudes!

Beste Alben:

AYREON - The Source
Arjen Lucassen schart nicht weniger exquisite Musiker und Sänger um sich, als Tobi Sammet und liefert mit spannender Story und formidablen Songs das progressive Highlight des Jahres.

RAM - Rod
Bodenständig, klassisch, schnörkellos. Mit ihrem geradlinigen Songwriting, feinen Leads und Hoppel-Riffs machen RAM alle Traditionalisten glücklich.

SEVEN KINGDOMS - Decennium
Starker Power Metal für Game Of Thrones-Fans mit Widerhaken-Melodien en masse.

BLACK COUNTRY COMMUNION - BCCIV
Bonamassa, Hughes, Sherinian und Bonham geben mit ihrem klassischen Hard Rock endlich wieder Vollgas!

WINTERSUN - The Forest Seasons
Das Konzept der vertonten Jahreszeiten mag nicht aufgegangen sein, doch die vier epischen Songs des "Lückenfüllers" vereinen das Beste von "Wintersun" und "TIME".

BODY COUNT - Bloodlust
Ice-T und seine Gang sind (zurecht) mächtig angepisst. Und das hört man in heftigen Groove-Monstern mit punktgenauen Raps. Und: BODY COUNT können auch SLAYER!

KREATOR - Gods Of Violence
Die bislang beste Symbiose aus Thrash und traditionellem Metal. MAIDEN-Melodien, Streicher, Doublebass und Milles Gekeife: Eine mutige und atemberaubende Mischung – nur nicht für alte Hasen, die stets die "Flag Of Hate" schwingen.

EVANESCENCE - Synthesis
Hits und weniger bekannte Songs im Electro-meets-Orchester-Gewand – und plötzlich klingen selbst durchschnittliche Nummern ganz, ganz anders. Amy Lees Stimme wird mit der Zeit noch wärmer und voller.

DEEP PURPLE - Infinite
Wenn das der Studio-Abschluss für DEEP PURPLE ist, dann einer, der alle Erwartungen übertroffen hat – inklusive zahlreicher Reminiszenzen an die Glanzzeiten der Band und unvergleichlich lässiger Stimmung.

Enttäuschende Alben:

FOO FIGHTERS - Concrete & Gold
"Run" und drei, vier andere Nummern sind erstklassig, der Rest deutlich schwächer. Das überambitionierte Werk kann es bei weitem nicht mit dem klasse Vorgänger "Sonic Highways" aufnehmen.

DIE TOTEN HOSEN - Laune der Natur
Ja, auch die HOSEN werden älter. Das ist dennoch keine Entschuldigung für ungewohnt platte Texte und allzu seichte Melodien. Wenigstens ein paar Nummern sind richtig gut gelungen.

Beste Songs:

MOTÖRHEAD - Heroes (Ein Held besingt einen anderen - wie passend. Eines der ungewöhnlichsten und besten MOTÖRHEAD-Cover in Erinnerung an zwei großartige Musiker.)

RAM - Gulag (Die galoppierenden Riffs und Doppel-Leads stehen programmatisch für all das, was RAM ausmacht.)

TEMPLE OF THE DOG - Say Hello 2 Heaven (Braucht der Song in diesem Jahr wirklich eine Erklärung?)

AYREON - The Day The World Breaks Down (Paradebeispiel dafür, wie gut zig gestandene Musiker und Vokalisten perfekt miteinander harmonieren, indem sie eine kurzweilige, viertelstündige Progressive-Hymne abliefern.)

BODY COUNT - This Is Why We Ride (Schonungsloser, harter Text trifft auf Hammer-Groove und Wahnsinns-Melodie.)

DEEP PURPLE - Time For Bedlam (Flottes Tempo, rotzige Attitüde, wunderbare Melodien, feinstes Gitarren-Keyboard-Gegniedel. Wie in den Siebzigern!)

THE PRETTY RECKLESS - Like A Stone (Kurz nach Chris Cornells Tod coverten THE PRETTY RECKLESS die AUDIOSLAVE-Nummer. Die eindringlichen, herzzerreißenden Vocals der verweinten Taylor Mommsen jagen selbst in einer verwackelten Fan-Aufnahme Schauer über den Rücken.)

Beste DVDs/Blu-rays:

SPOCK'S BEARD - Snow Live
Das Konzeptalbum von 2002 endlich in voller Länge live mit Neal Morse! So emotional, so ergreifend, und mit perfektem Sound eingefangen.

PEARL JAM - Let's Play Two
Zeigt sehr eindrucksvoll die starke Bindung zwischen Band, Fans und Baseball-Team. Live sind PJ eh eine Macht.

DAVID GILMOUR - Live At Pompeii
Monumentale Performance im Schatten des Vesuv. Solange Gilmour singt und spielt, braucht man PINK FLOYD nicht nachzutrauern.

RAMMSTEIN - Paris
Ein etwas anderer Konzertfilm, der die Effekte und Band in den Vordergrund stellt. Und es funktioniert. Die Performance von "Mein Herz brennt" war ein Highlight der Best Of-Tour.

Beste Gigs:

HELLOWEEN - Bochum, Ruhrcongress
Die Kürbisköpfe in Fast-Originalbesetzung: Mann, war das ein Fest - selbst, wenn es noch ein paar Klassiker mehr hätten sein dürfen.

VÖLKERBALL - Attendorn, Stadthalle
Jedes Jahr wieder: Perfekte RAMMSTEIN-Verbeugung in intimem Rahmen, aber mit genügend Effekten, um für angesengte Haare zu sorgen.

AYREON UNIVERSE - Tilburg, 013
AYREON live, und die Fans machen das 013 drei mal in Folge voll. Völlig zurecht: Zahlreiche Gastsänger und -musiker sowie Arjen Lucassen selbst machen AYREON UNIVERSE mit klasse Setlist und Performance zum Prog-Himmel auf Erden.

THE NEAL MORSE BAND - Köln, Bürgerhaus Stollwerck
Neal Morse und seine Mitstreiter - allesamt begnadete Sänger vor dem Herrn (!) - spielen das komplette "The Similitude Of A Dream"-Album im kleinen Rahmen. Was für eine inbrünstige, leidenschaftliche Performance!

DIE TOTEN HOSEN - Dortmund, Westfalenhalle
Besinnlicher Weihnachtsabschluss mit wahnsinnig gut aufgelegten HOSEN, die in knapp 3 Stunden und einer Setlist mit allerlei Klassikern, Raritäten und den besten Songs neueren Datums wirklich alles in der kochenden Westfalenhalle gaben.

Entdeckungen:

NOTHING MORE. Kurz vor knapp und ja, nur wegen der Grammy-Nominierungen reingehört. War definitiv kein Fehler.
GLORYHAMMER. Völlig überzogener Truest Power Metal Of 'Em All, höchst eingängig und schön ironisch verpackt.
SEVEN KINGDOMS. Vielleicht wegen der GoT-Thematik, vielleicht wegen der Hooks, vielleicht wegen der starken weiblichen Vocals – ich weiß es nicht genau. Die Mischung macht's.
JOHNNY CASH. Besser spät, als nie ...

Filme/Serien:

GAME OF THRONES. Nachdem ich vor Ewigkeiten die erste Staffel gesehen habe, habe ich mich doch dazu überwunden, die Zeit in die restlichen Staffeln zu investieren. Was für eine großartige Serie!

Matthias

So, Jahresrückblick. Da tun sich diverse Schwierigkeiten auf. Zum einen habe ich da einen wunderbaren Hang, Ereignisse in der Chronologie eher frei einzusortieren. Das ist dieses Jahr noch recht unproblematisch, weil es mein erstes bei BYE ist und mir deshalb nichts ins falsche Jahr rutschen kann. Zum anderen ist da meine Abneigung, Dinge in Ranglisten zu packen. Also hier in unbestimmter Reihenfolge Dinge aus diesem Jahr, die musikalisch ausreichend vom Mittelmaß abgewichen sind, dass sie mir im Bewusstsein geblieben sind:

Folk Punk ging gut dieses Jahr. FLOGGING MOLLYs "Life Is Good", meiner Meinung ihr bisher stärkstes Album. Hat ja auch lang genug gedauert. Live können sie auch immer noch ganz vorne mitspielen.
DROPKICK MURPHYS waren dagegen dieses Jahr ziemlich enttäuschend. Vom neuen Album ist nichts hängen geblieben und das Konzert in München war einfach gruselig. THE MOORINGS waren dagegen eine positive Überraschung und THE REAL MCKENZIES kann man auch immer noch empfehlen.

An der Power-Metal-Front gab es auch einiges an guten Platten und Konzerten. ORDEN OGAN und ELVENKING stechen raus als diejenigen, die die größten Schritte nach vorn gemacht haben. Als Überraschung zum Jahresende kam dann noch "Ashes" von GRAI. Sehr starkes Album und definitiv ein sanfterer Einstieg in russischen Folkmetal, als ARKONA.

Die drei Festivals für BYE, 70000 tons of metal, Rockharz und Metaldays, waren sicher auch Highlights. Die Metaldays haben dann sogar noch das großartige "Kilesa" von SLEEPERS' GUILT angespühlt. Eigentlich nicht von diesem Jahr, aber das Problem hatte ich ja bereits angesprochen.

Bleibt, das Jahr zu guter Musik ausklingen zu lassen, zu hoffen, dass ich nicht zu viel vergessen habe und sich aufs nächste zu freuen (Spoiler: Das Neue von ORPHANED LAND ist richtig stark ...)

Wölfi

Dieses Jahr war für mich persönlich geprägt von Sehnsucht, Schmerz und Wut. Nicht mehr im Herzen eines bestimmten Menschen sein zu können, hat mir meines gebrochen. Die Enttäuschung ließ mich in ein großes tiefes Loch fallen. Nicht einmal mehr Musik hören konnte ich, geschweige denn darüber schreiben.

Ich möchte mich für meine viel zu kurze Anwesenheit beim BYE-Team und seinen Lesern entschuldigen. Es gibt Momente, in denen ich wieder Mut fasse, auch Spaß am Leben habe. Und sie werden langsam wieder mehr, was sich in mehr Artikeln im neuen Jahr bemerkbar machen wird. Meine kleine Sammlung von Songs spiegeln als musikalische Momentaufnahmen dieses Jahr wider.

BLACKFIELD | October
Ein Highlight des fünften Albums der beiden Rockromantiker Steven Wilson und Aviv Geffen stellt sicher diese Ballade über ein von Sehnsucht geplagtes Herz dar und zieht einem den Boden unter den Füßen weg.

PAIN OF SALVATION | If This Is The End
Eines der intensivsten Hörerlebnisse des Jahres war die Umsetzung von Daniel Gildenlöws Begegnung mit dem Tod. Er war an einer lebensbedrohlichen Infektion erkrankt, die das Album „In The Passing Light of Day“ zum Thema hatte.

NEUROMANT | Trees or Teeth
Radiohead goes Punk. Die sympathischen Italiener, die ich über Instagram kennengelernt habe, erinnern an die softere, weniger progressive Seite von OCEANSIZE. Selber bezeichnen sie ihren Stil als „Cyberpunk“.

NOTHING BUT THIEVES | Amsterdam
Die Entdeckung des Jahres. Die jungen Engländer verbinden im Album „Broken Machine“ sensiblen Indie-Weltschmerz mit ungezügeltem Classic Rock-Temperament. Sänger Conor Masons sehr intime Stimme sorgt für Gänsehaut-Momente.

SOEN | Lucidity
Die hörbaren Parallelen zu TOOL verschieben sich auf „Lykaia“ nun schon auch einmal über eine floydsche Atmosphäre hin zu gesanglichen Ähnlichkeiten mit OPETH. Wer von diesem Alternative Prog-Metal kostet, wird wahrlich zum Wolf.

GODSTICKS | Hard to Face
Klingen wie OPETH, nur besser. Die Industrial Progressive Heavy Rocker aus Cardiff vereinen die schleichende Düsternis von ALICE IN CHAINS mit der traumhaften Melodik von PORCUPINE TREE und der rumpelnden Heaviness von TOOL.

HAVOK | Intention To Deceive
Die vier „kleinen“ Re-Thrasher aus Denver brauchen sich vor den „Big 4“ wahrlich nicht zu verstecken. Der glöckchenklare Sound von „Conformicide“ legt eine enorme Dynamik und tödliche Präzision an den Tag.

RIVIẼRE | Symbol
Im flirrenden Postrock verwurzelt, weisen die Franzosen auch Einflüsse von zähem Alternative-Metal und forderndem Post-Hardcore auf, und machen „Heal“ zu einem frischen und hypnotischen Werk aus dem Hause Basick Records.

GHOST TOAST | Last Man
Mit ihrem instrumentalen Alternative Prog entwickeln die Ungarn auch ohne Gesang eine enorme Spannung. Das Album „Out Of This World“ bietet großes Kino und strotzt nur so vor Kreativität und Abwechslungsreichtum.

BENT KNEE | Terror Bird
Der musikalische Kosmos der Artrock-Hoffnung um Ausnahmesängerin Courtney Swain reicht von Pop bis Avantgarde. Die neue Platte „Land Animal" beschreibt die Hektik und Abgestumpftheit einer reizüberflutenden Generation.

Peter

I survived 2017 - machen Überlebens-T-Shirts Sinn?

Phasenweise konnte man ja denken, alles, was mit Musik zu tun hat, verschwindet in 2017 im himmlischen oder teuflischen Nirvana. Die Liste der Verblichenen ist lang und es sind auch wieder ein paar "27er" dabei. Doch dann wurden wir durch die üblichen Ereignisse Feuer, Erdbeben, Sturm, Krieg und andere Idioten daran erinnert, dass Musiker (nur) einen Teil der Gesellschaft darstellen und es andere Menschen ebenso trifft. Länderfarben, schwarze Bilderrahmen und trauernde Emojis schienen übermächtig gegenwärtig – je nachdem, wohin man schaute. Man kondolierte, zeigte sich entsetzt, erschüttert und betroffen.

Doch es bewies nur eine ungern akzeptierte Wahrheit: Der Grad der Betroffenheit korreliert stark mit der Nähe zum Ereignis. So ist eben der Exitus meines Lieblingsmusikers ein relativ bedeutsameres Ereignis, als suicide bombers in Irgendwo. Oder wenn perfider Weise einem Politiker doch tatsächlich sein Fahrrad geklaut wird. Das ist absolut in Ordnung, trotz diverser Versuche unbekannter Kräfte, der Menschheit ein alles gleich bewertendes Gewissen einzureden. Wir Menschen haben zwar eine ähnliche biologische Grundstruktur – doch wir sind eben nicht alle gleich. Jeder lebt und verantwortet seinen Mikrokosmos – unflätiger Weise auch als "Blase" bezeichnet. 

Es sollte eigentlich niemanden erstaunen: Auch in 2017 wurden wieder (deutlich) mehr Menschen geboren, als verabschiedet. Ungefähr 90 Millionen mal öfter gab es Grund zur Freude und Glückwünsche mit relativ ähnlichen Babyfotos, lachenden Eltern und Familien. Sehr viele geniale Musiker werden dabei gewesen sein. Und natürlich auch ein paar Idioten. Von Ausrottung der Menschheit also keine Spur. 

In diesem Kontext kann die "Blase" als positiv verankert werden: Schaffen wir es doch, wohlbehütet von Bauch und Fruchtblase meistens freudestrahlend auf diese Welt zu kommen. Versorgt mit Nahrung, Luft, Nähe und Wärme. Diesen Zustand aufrecht erhalten zu wollen, sollte man nicht abschätzend bewerten. Nebenbei wird "Netzwerken" als positive Fähigkeit angesehen. Ungut wird es erst dann, wenn das Individuum sich ignorant gegenüber seiner Umwelt/Gesellschaft zeigt oder (an sich dasselbe) versucht, seine Blase anderen überzustülpen. 

Die Menschheit hat sich nicht wirklich verändert – nicht in 2017 zu 2016 oder zu 0 oder zur Steinzeit. Die Wahrnehmung hat sich verändert, sowie die Methoden, unsere Wahrnehmung zu steuern. Wahrnehmung hat zwei Seiten, den Sender und den Empfänger. Die großen und mächtigen Sender aller Art geben sich natürlich richtig Mühe, ihre Ziele zu erreichen. In aller Regel sind es ökonomische Ziele. Dazu nutzen sie auch alle möglichen (und manchmal unmöglichen) Hilfsmittel. Hauptstilmittel: "Only bad news are good news". Doch die Empfänger können gegensteuern und filtern. 

Das Gegenteil vom Schaulustigen in der analogen Welt ist der "Nichtklicker" in der digitalen Welt. So wie man toxische Menschen meiden kann, können auch toxische Nachrichten gemieden werden. Letzlich hat es der Empfänger in der Hand. Auch wir vom BurnYourEars Team senden – und nutzen alle Register zwecks Erreichung unserer Ziele. Wir sind jedoch alle mehrheitlich als Empfänger im Leben unterwegs und versuchen daher, diese Filterfunktionen schon für unsere Leser mit zu übernehmen. Deswegen wird es auch in 2018 bei uns viel mehr gute, als schlechte Nachrichten von uns geben. Rock 'n' Roll!

Überleben ist letztlich doch das normale Ereignis – wenn also ein T-Shirt, dann: "I survived Media 2017"

Es gab sehr viele schöne Ereignisse in diesem Jahr für mich, auch in musikalischer Hinsicht. Hier möchte ich meine Top-Alben erwähnen, mit denen man mich jederzeit alleine lassen kann.

  1. Pantaleon - Virus
  2. Cripper - Follow Me: Kill!
  3. The Hirsch Effekt - Eskapist
  4. Steve Hackett - The Night Siren
  5. Wolvespirit - Blue Eyes
  6. Tangerine Dream - Quantum Gate
  7. Black Sabbath - The End
  8. David Gilmour - Live in Pompeii
  9. Sweeping Death - Astoria
  10. Nord - Play Restart

Lasst es in 2018 weiter rocken und bleibt uns treu!

Chris

2017 war für BurnYourEars das Jahr der Wende – es ging wieder deutlich bergauf! Nach zahlreichen Abgängen und Time-Offs langgedienter Redakteure kamen eine Menge neuer cooler Leute ins Team und gaben ihre letzte freie Minute für unser Webzine. Das Ergebnis sind wieder regelmäßig neue News, zahlreiche Reviews und damit zufriedene Stammleser, sowie viele, viele Musikfans, die in diesem Jahr neu auf uns aufmerksam geworden sind – wir werden Euch auch in 2018 nicht enttäuschen.

Von der Bühne aus haben mich vor allem MASTODON („Emperor Of Sand“ – Album des Jahres!) und PRONG in Hamburg weggeblasen, die Hallenkonzerte von BILLY TALENT und SYSTEM OF A DOWN sehr positiv überrascht. CLUESO und ENTER SHIKARI konnten mein Bedürfnis nach musikalischer Abwechslung ebenfalls hervorragend live befriedigen, und ENDSEEKER haben mit ihrer Oldschool-Death-Metal-Kelle eh alles richtig gemacht … und wer hätte gedacht, dass BODY COUNT noch mal dermaßen relevant werden würden?

Enttäuscht war ich von ANATHEMA (gehen mittlerweile leider ziemlich an mir vorbei) und FOO FIGHTERS (Leute, Ihr habt mal den Alternative Rock definiert!), aber den lahmsten Schmonz gab’s wohl auf dem neuen BUSH-Album. Ich setze in dem Bereich große Hoffnungen in die STONE TEMPLE PILOTS, die kommendes Jahr mit ihrem neuen Frontmann durchstarten wollen. Und ja, ich habe 2017 noch mehr Alternative und weniger extreme Musik gehört, als schon das Jahr zuvor. Logisch, dass mein Lieblings-Song denn auch „L auf der Stirn“ von den BEATSTEAKS feat. DEICHKIND war, hehe … Die aktuelle neue Scheibe von PARADISE LOST liegt übrigens noch vor mir – bei meinen Lieblingsbands warte ich gerne mal auf den "richtigen Zeitpunkt", um ein neues Album in angemessener Stimmung und Setting zu hören.

Und weil die Administration dieses Webzines sowie das Leben mit all seinen wunderlichen Begebenheiten – wie hin und wieder sogar Motorradwetter in Hamburg (sic!) – dazu geführt haben, dass meine Zeit nicht gerade mehr geworden ist, war 2017 mal wieder ein Jahr, in dem ich nur ein einziges Review selbst abgeliefert habe. Und auch die salbungsvollen Schlussworte überlasse ich dieses Jahr besser … äh … der Kanzlerin.

Alles noch wirklich Wichtige hat Kobi Farhi von ORPHANED LAND kürzlich in unserem Interview gesagt. Bitte lest dort weiter – und habt ein glückliches und friedliches 2018.