Geschrieben von Samstag, 14 Februar 2009 10:14

Chiodos - Interview mit Sänger Craig Owens

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Michigans Vorzeige Post-Hardcore-Act CHIODOS war zu Besuch in der Stadt, und wir ließen es uns nicht nehmen, uns am Nachmittag vor der Show mit Sänger Craig Owens für ein Interview zu verabreden. Weltweite Tourneen mit bekannten Topacts wie LINKIN PARK ließen die Band bisher nicht die Bodenhaftung verlieren, wie ich in meinem Gespräch mit dem äußerst sympathischen Frontmann Craig Owens feststellen durfte.



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Als Info vorab: Die Band begann im Dezember 2001 in Davison, Michigan als „The Chiodos Bros.“, benannt nach 3 Horrorfilmproduzenten („Critters“, „Killer Klowns From Outer Space“) mit dem Nachnamen Chiodo. Im Juni 2002 gab es die erste Demo mit „The Best Way to Ruin Your Life“. Bereits 2004 musste die junge Band pausieren, da Sänger Craig sich auf der Tour eine Lungenentzündung einfing, die ihm durch falsche Medikation eine kollabierte Lunge bescherte. Erst durch einen längeren Krankenhausaufenthalt gewann Craig allmählig seine Kräfte zurück und erholte sich. Danach veröffentlichte die Band noch als „The Chiodos Bros.“ über Ann Arbor’s Search and Rescue Records „The Heartless Controll Everything“ – dieser Deal brachte ihnen einige kleine Slots auf der Warped Tour ein. 2005 unterschrieb die Band dann ihren Deal mit Equal Vision und brachte „All’s well that ends well“ heraus. Von da an hagelte es gute Kritiken, und 2006 kam bereits der Nachfolger und Durchbruch mit „Bone Palace Ballet“.

 

Hi Craig, vielen Dank, dass Du Dir Zeit für dieses Interview genommen hast! Als ich heute aus dem Fenster geguckt habe, war alles weiß. Sieht fast so aus, als hättet Ihr den Schnee aus Großbritannien mitgebracht!

 

Ja – das stimmt.

 

Rise Against mussten ein Konzert in Österreich wegen des schlechten Wetters und der zeitweise geschlossenen Flughäfen in England absagen. Hatte der viele Schnee auch Einfluss auf Eure Tour?

 

Oh – wow! Wirklich? Nein – bei uns ist alles gut gegangen! Außerdem gibt es zu Hause in Michigan etwa zehn Mal so viel Schnee, wie hier – also sind wir es gewohnt.

 
Euer Album „Bone Palace Ballet“ war ein großer Erfolg in den Staaten und sogar auf Platz 5 der Billboard Charts. Was für ein Gefühl ist es für Euch, hier in Europa noch einmal ganz von vorne anzufangen?

 

Es ist einerseits schwierig, aber auch total spannend, denn der Anfang von allem war schon immer mein Lieblingspart; sich etwas aufzubauen, kleinere Shows zu spielen und die Band wachsen zu sehen. Es ist wirklich eine total interessante Erfahrung, das ganze noch einmal zu erleben, und das in einer fremden Umgebung.

 

Ihr wart auf großer Stadiontour mit LINKIN PARK in Amerika. Bevorzugt Ihr die riesigen Arenen oder die kleinen Clubshows?

 

Es kommt darauf an – ich liebe beides. Ich bin so begeistert davon, die Möglichkeit zu haben, vor so vielen Menschen auf einmal zu spielen an diesen fantastischen Orten, aber auf der anderen Seite liebe ich die Intimität der Clubshows auch. Ich kann mich nicht wirklich für eines der beiden entscheiden, weil die beiden Möglichkeiten auch so verschieden sind.

 

Ist es für Dich bei den Europashows eigentlich auch möglich, Dein berühmtes „Crowd-Walking“ in Eure Performance zu integrieren?

 

Tatsächlich war es jeden Abend außer gestern in Köln möglich!

 

Mal schauen, ob Du es heute hinbekommst – allerdings ist das Molotow sehr flach!

 

Ich werde mein Bestes geben.

 

Ihr habt die Möglichkeit, viele verschiedene Länder zu bereisen und seht viele interessante Städte auf der ganzen Welt, wie z.B. London, Berlin oder auch Hamburg. Wie wichtig ist Sightseeing für Euch – habt Ihr überhaupt Zeit dazu?

 

Ab und zu ja – aber nicht so oft, wie wir gerne würden. Nach der Show in Berlin haben wir einen freien Tag, und da werden wir entweder eines der Konzentrationslager oder den großen Dom besichtigen – ich weiß es nicht genau. Wenn wir in einer Stadt spielen, heißt das nicht zwingend, dass wir diese Stadt auch erkunden – für diese Dinge braucht man dann doch ein bisschen mehr Zeit. Auf dieser Tour reisen wir um die ganze Welt innerhalb eines Monats – nach Deutschland fliegen wir nach Japan, dann nach Australien, wieder zurück nach Hause, zuerst nach Hawaii und letztendlich Michigan.

 
Was fast schon charakteristisch ist für Chiodos, sind die langen Songtitel, die auf den ersten Blick nicht wirklich zu den Lyrics der Songs passen. Wer von Euch denkt sich die Titel aus, und von welchen Dingen lasst Ihr Euch hierfür inspirieren?

 

Jeder aus der Band trägt dazu bei – es sind meistens irgendwelche Insiderwitze oder Dinge, die wir sagen. Es ist der Spaßfaktor hinter den Kulissen, den wir sozusagen unserer Musik über die Songtitel hinzufügen.

 

Ich habe gelesen, dass eine dieser Ideen für einen Titel „The Hardest Part Of Rollerblading Is Telling Your Parents You’re Gay“ war? Warum habt Ihr ihn letztendlich doch nicht verwendet?

 

(lacht) Wir sind alle sehr unbeschwerte und fröhliche Persönlichkeiten als Band und auch als Gruppe. Aber nicht jeder auf der Welt ist so unbekümmert wie wir, und daher dachten wir, dass sich einige Leute von diesem Titel angegriffen fühlen, und so haben wir uns gegen diesen Titel entschieden.

 

Euer Re-Release „Bone Palace Ballet: Grand Coda“ ist hier am 06.02.2009 veröffentlicht worden. Welche Unterschiede gibt es im Vergleich zur ersten Version?

 

Der Re-Release ist genau so geworden, wie wir uns „Bone Palace Ballet“ immer gewünscht haben, aber wir hatten vorher nicht genug Zeit, um unser Werk zu vollenden. Die neue Version beinhaltet all die B-Sides und Bonus Tracks, die wir uns auf dem Album gewünscht haben, und es gibt sogar ein paar Akustik Songs – wir lieben es, einige unserer Songs auf diese Art zu performen. Die Aufnahmen der Akustik Tracks haben total Spaß gemacht. Wenn man so etwas veröffentlicht, ist es uns wichtig, jedem so viel zu geben, wie nur irgendwie geht. Und auch die Possen hinter den Kulissen zu teilen, ist etwas, was ungeheuren Spaß macht. Daher gibt es eine etwa einstündige Bonus DVD.

 

Ja – ich habe mir die DVD schon angeschaut – sie ist wirklich gelungen! Auf dieser DVD sagt jemand über Euer Album, es sei ein „fesselndes Stück moderner musikalischer Kunst“, und meiner Meinung nach trifft das genau zu. Aber setzen Euch solche Einschätzungen unter Druck in Hinsicht auf kommende Alben?

 

Nein – nicht wirklich. Es gab Zeiten, da habe ich ein wenig mehr darauf geachtet, was die Leute über uns denken und sagen, aber wir sind erwachsener geworden und ich denke, wir haben getan, was wir mussten. Ich denke, wir müssen niemandem etwas beweisen. Ok - machmal muss man Dinge beweisen, um erfolgreich zu sein, aber wir möchten einfach nur die Alben und die Musik schreiben, die wir mögen und die wir lieben.

 

Bone Palace Ballet ist auch eine Buch oder vielmehr eine Ansammlung von Gedichten des Schriftstellers Charles Bukowski – hatte das Buch viel Einfluss auf die Lyrics?

 

Ja – auf jeden Fall. Dieses Buch spiegelt einige Jahre im Leben von Charles Bukowski wider – die genaue Zeitspanne kenn ich nicht, aber er hat sich in dieser Zeit mit der Tatsache auseinandersetzen müssen, bald zu sterben. Es ist eines seiner letzten Werke und im Grunde genommen handelt es davon, mit Veränderungen umzugehen, und man spürt so eine Verbitterung in dem ganzen. Es ist einfach etwas, womit ich mich persönlich identifizieren kann, und es gibt dem Album einen gewissen Unterton. Aber das Album ist eindeutig CHIODOS und nicht Charles Bukowski – für mich hat er es aber genau getroffen, und es gibt keinen besseren Titel für das Album.

 

Einige der Songs auf dem Album sind sehr persönlich, wie zum Beispiel „A Letter From Janelle“ oder auch „…And Then The Liver Screamed Help“. Wie hat die Tatsache, dass Ihr in der Öffentlichkeit steht, Beziehungen zu Freunden verändert oder es erschwert, neue Beziehungen aufzubauen? Welche Reaktionen bekommt Ihr darauf, dass Ihr mit einigen privaten Dingen ziemlich offen umgeht?

 

Ich denke, die Leute können sich dadurch mit unserer Musik und dem, was wir tun, besser indentifizieren, weil das ganze so ehrlich und persönlich ist. Ich bin nun mal komplett ehrlich und offen, auch wenn sich dadurch einige Leute vor den Kopf gestoßen fühlen. Ich denke, die Fans sind dankbar dafür und sie wissen, dass das ganze persönlich ist. Ich würde nie Musik machen wollen, die woanders herkommt, als aus meiner Seele.

 

Es gibt zum Beispiel in dem Song „Intensity in ten citys“ eine Stelle, bei der Du eine Situation beschreibst, in der man einen Raum betritt und die Leute in dem Moment, wo man reinkommt, sofort still sind, was ein unbehagliches Gefühl hervorruft. Ich denke, solche Momente kennt wirklich fast jeder!

 

Absolut! Es ist einfach fantastisch, wenn Du diese Kids mitsingen hörst und ihre Gesichter siehst bei den Konzerten. Es ist wirklich inspirierend, weil es sich so anfühlt, als spieltest Du nicht einfach vor irgendwelchen Fremden, sondern fast sogar vor Freunden. Es ist toll, in solchen Momenten festzustellen, dass man nicht der einzige ist, der so fühlt. Dadurch, dass sie sich verbunden fühlen, kann ich es auch.

 

Ich liebe das Artwork Euer Alben, und sowohl bei „All’s Well That Ends Well“ als auch bei „Bone Palace Ballet“ und „Grand Coda“ hat dieses Paul Romano entworfen. Habt Ihr als Band Einfluss darauf?

 

Ja – er und ich tüfteln das gemeinsam aus. Es ist eine kollektive Arbeit. Ich bin schon immer ein großer Fan seiner Arbeit gewesen, und wir verstehen uns super. Paul schickt mir einige seiner Originalentwürfe, die er selber mit Holzkohle malt – kein Grafikdesign, sondern wahre Kunst. Für mich ist die Unvollkommenheit der handgemalten Zeichnungen so viel schöner, als Perfektionen, die eine Computeranimation liefert. Jedenfalls haben wir uns zusammengesetzt und bei unserem Erstling „All’s well…“ ließen wir uns von der griechischen Sage um Charon, den „Fährmann der Toten“ beeinflussen. Griechische Mythologie hatte viel damit zu tun, und bei „Bone Palace Ballet“ hatte ich einfach diese Vision, wie das Artwork aussehen sollte. Tatsächlich denken wir darüber nach, irgendwann ein Kinderbuch zu veröffentlichen, mit den beiden Charakteren auf dem Cover als Hauptfiguren. Aber wir schauen mal, was passiert. Er und ich stehen uns sehr nahe, und er ist ein so brillanter Künstler mit extrem viel Talent, mit dem das Arbeiten richtig Spaß macht.

 

Stimmt es, dass er Dir auch eine Vorlage für ein Tattoo gezeichnet hat?

 

Ja – einige sogar. Dies hier (zeigt auf ein Tattoo am linken Unterarm) habe ich mir stechen lassen, bevor ich Paul überhaupt kannte. Ich liebe sein MASTODON Artwork, und daher habe ich es mir stechen lassen. Es ist lustig, da es eigentlich nur einen Barcode darstellt. Dann hat er mir das gezeichnet (zeigt zwei verschlungene Schwäne an seiner rechten Halshälfte). Es ist von Artwork von „Lexington“ aus dem Booklet, und Paul hat mir sogar die Orginalzeichnung geschenkt und mir eine Widmung drauf geschrieben. Ohne Zweifel bedeutet mir das so viel und es ist cool, so jemanden in Deiner Reichweite zu haben. Jemanden, zu dem Du aufschaust und dessen Arbeit Du so bewunderst.
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Ihr habt einen Plattenvertrag mit dem Indie Label Equal Vision – habt Ihr nach dem großen Erfolg von „Bone Palace Ballet“ mal über einen Wechsel zu einem Major nachgedacht?

 

Major Labels haben schon versucht, uns zu signen, als wir noch „Chiodos Bros.“ hießen – sogar davor, aber wir waren nie wirklich daran interessiert, aber wir haben uns schon mit einer Menge von ihnen getroffen und während dieses Prozesses viele tolle Menschen kennegelernt. Alles, was dazu beiträgt, dass wir mehr Leute mit unserer Musik erreichen, ist großartig. Wir streben nicht nach Ausverkauf oder wollen die größte Band des Planeten werden, nur weil wir mit Musik unseren Lebensunterhalt bezahlen wollen. Wir möchten einfach jeden mit unserer Musik erreichen können. Jedenfalls soll jeder wenigstens die Möglichkeit haben, uns zu hören – egal, ob sie uns lieben oder hassen. Auch wenn sie es nur hören, ist das ein großer Pluspunkt eines Major Labels. Equal Vision ist ein großartiges Label – wir haben so viel gemeinsam erlebt und ohne die Hilfe eines Majors berwerkstelligt, und das ist extrem inspirierend und zeigt, wie großartig Equal Vision wirklich ist. Also – wir lassen es auf uns zukommen.

 

Viele der Indie Label können es sich heutzutage nicht mehr leisten, Newcomerbands zu signen, da sie ihr Budget genau planen müssen. Also nehmen sie lieber einen Künstler, der irgendwann schon mal einen Hit hatten. Auf der anderen Seite bauen die Majors alles um einen Künstler herum auf – sie haben heutzutage ihre eigenen Konzertagenturen und übernehmen sogar das Merchandise. Man wird also viel mehr kontrolliert.

 

Ja – das ist mir auch aufgefallen. Das kommt halt daher, dass man heutzutage kein Geld mehr damit machen kann, Alben zu verkaufen – also versuchen sie da einzugreifen, wo man noch Geld machen kann, was die Tourneen und alles drum herum ist. Man muss halt einen geschickten Deal eingehen und sich absolut sicher sein, was man da tut, bevor man hineinspringt.

 

In einer Ausgabe des US-Magazins „Alternative Press“ haben sie Euch auf die Liste der meist erwarteten Alben in 2009 gesetzt. Arbeitet Ihr bereits an Eurem neuen Werk? Und wenn ja – was können wir erwarten?

 

Wir hoffen, es kommt dies Jahr noch raus – aber wahrscheinlich nicht. Wir haben schon viel vom neuen Album geschrieben und es ist fast fertig, aber es müssen noch so viele Dinge drum herum, und auch was die Musik angeht, geregelt werden. Auch, wenn wir uns hinsetzten würden – ich mein, momentan sind wir auf Welttournee, und danach gehe ich auf Solo Tour und Jason veröffentlicht sein Side-Project „KING“ – haben wir so viel vor zur Zeit; die Warped Tour und es wird einfach dauern, bis wir ein wenig Zeit finden, um das Album fertigzuschreiben. Einige Dinge müssen einfach noch abgecheckt werden, um herauszufinden, wie wir das neue Werk auf die beste Art und Weise rausbringen. Daher rechnet frühestens 2009 und spätestens Anfang 2010 damit.

 

Das Gerücht geht rum, Ihr plant das neue Album mit Produzenten-Legende Rick Rubin?

 

Das hoffen wir. Wir haben Rick ein paar Male getroffen, und er ist wirklich ein Fan der Band und wir offensichtlich auch von ihm. Er ist ein großartiger Produzent und ich liebe, was er die Jahre über so alles gemacht hat. Er ist auch ein großartiger Mensch – nach einem Gespräch mit ihm fühlst Du Dich durch ihn so sehr inspiriert, dass Du sofort losgehen willst, um ein neues Album zu schreiben. Also – wir hoffen, dass Rick unser nächstes Album produziert.

 

Neben CHIODOS hast Du noch etliche Nebenprojekte – wie CINEMATIC SUNRISE, Dein Solo Projekt, und Du willst demnächst ein Buch veröffentlichen. Wo liegen Deine Schwerpunkte zur Zeit?

 

Einfach zu leben! Was immer mich inspiriert, werde ich machen. Ich liebe es, zu schreiben und meine kreative Seite auszukosten. Ich selbst bin sehr introvertiert und gehe kaum in Bars oder auf Partys, wie ich es früher oder zu den Anfangszeiten von CHIODOS getan habe. Ich habe mich verändert und stecke meine Energie jetzt in meine Familie, meine Freunde, meine Beziehung und hoffe einfach nur, das meine Kreativität lange anhält. An diesem Punkt in meinem Leben sind Dinge wie sich hinzusetzen und einfach nur Gitarre zu spielen oder ein Buch zu lesen einfach reizvoller, als andere. Das kann sich natürlich in ein paar Jahren auch wieder ändern, aber ich möchte meine jetzige Kreativitätsphase bestmöglich nutzen und die Begeisterung, die ich für Kreativität habe, aufrecht erhalten, solange sie noch da ist. Ich werde also Tonnen von Solo-Sachen veröffentlichen – ich habe so viele Pläne – und mit CINEMATIC veröffentlichen wir dieses Jahr noch ein neues Album.

 

Wird es hier in Deutschland auch veröffentlicht werden?

 

Ich hoffe es sehr. Ach ja, und ich habe dieses andere Projekt ISLES & GLACIERS mit einigen großartigen Persönlichkeiten wie Vic Fuentes von PIERCE THE VEIL. Was ich sagen möchte ist einfach, dass ich versuchen werde, weiterhin kreativ zu sein und mich nicht irgendwann ärgere, etwas nicht probiert zu haben. Ich möchte einfach buchstäblich Millionen von Alben schreiben – so viele, wie es nur geht, denn es gibt für mich nichts Interessanteres und Echteres als das.

 
In Amerika besuchst Du teilweise Fans zu Hause und gibst Akustikshows in deren Wohnzimmer. Wie wichtig ist Dir diese Fan-Nähe immer noch, nachdem ihr so erfolgreich seid?

 

Diese intimen Shows bringen eine Menge Spaß. Ich werde langsam älter – ich bin 24. Das ist zwar nicht wirklich alt, aber ich mache das ganze jetzt schon acht oder neun Jahre, und wenn man erfolgreich ist, hast Du manchmal das Bedürfnis, diese Nähe wieder aufzubauen. Das ganze fing während der Stadiontour mit LINKIN PARK an, während der ich diese Intimität einfach mehr und mehr vermisst habe, und da dachte ich mir „Ich komme einfach zu Euch nach Hause und spiele, egal welchem Song ihr Euch wünscht“, was teilweise bei den härteren Nummern von CHIODOS nicht so einfach umzusetzen ist, sie akustisch zu spielen. Es ist einfach eine tolle Erfahrung – das ganze dauert so zwei Stunden und ich hatte dadurch wirklich tolle Gespräche und habe gehört, was die Fans zu sagen haben und gesehen, wie viel es ihnen bedeutet. Ich bin einfach ein großer Musikfan, und wenn einer meiner Lieblingskünstler ein Akustikset bei mir zu Hause spielen würde, wäre das eine Erfahrung, die mein Leben verändert. Ich habe das Glück diese Position zu haben, diese Kids beeindrucken zu können, und das ist einfach ein Segen, den ich nie als selbstverständlich sehen werde.

 

Wird es diese Shows auch in Zukunft geben?

 

Ja – auf jeden Fall. Das hält mich auf dem Boden und erinnert mich daran, bescheiden zu sein. Ich denke zwar nicht unbedingt, dass ich daran erinnert werden muss, bescheiden zu sein, denn auf keinem Fall halte ich mich für einen großen Rockstar. Es ist Bescheidenheit in Form von Anerkennung dessen, woher Du kommst, und es führt mir immer wieder vor Augen, was für ein Glück ich habe und das alles sehe ich nicht als selbstverständlich an.

 

Du hast deinen eigenen Stil – hast Du schon einmal darüber nachgedacht, eine eigene Klamotten-Linie zu veröffentlichen wie kürzlich Chester Bennington mit „Ve’cel“?

 

Ja – wir haben auf jeden Fall schon darüber gesprochen. Ich bin zwar in keinem Falle ein Grafikdesigner, aber ich liebe Klamotten, und es ist etwas, das Leute sehen können und ich möchte es auf jeden Fall. Ich muss nur noch die richtigen Leute treffen, die mir dabei behilflich sind.

 

Vielen Dank für das Interview und Deine Zeit – hast Du noch etwas, was Du unseren Lesern mit auf den Weg geben möchtest?

 

Ja – informiert die Leute immer über neue Bands. Es gibt da zum Beispiel eine, die heißt THE SILENT YEARS – eine Indie Band, die wirklich großartig ist. Sie kommen auch aus Michigan. Dann ist da noch eine Band namens IN FEAR AND FAITH – sie laufen über Rise Records und sind etwas härter. Sie kommen aus Saint Diego, Kalifornien und ich habe auf ihrem aktuellem Album bei dem Song "The Road To Hell Is Paved With Good Intentions" ein paar Guestvocals. Außerdem werde ich auch auf dem neuen MXPX „On The Cover“ Album singen, welches demnächst veröffentlicht wird. Ich bin ein großer MXPX Fan, und für die Punk Rocker unter Euch – hört Euch die Scheibe auf jeden Fall an, falls ihr es noch nicht getan habt, und holt Euch ihr neues Album. Warte mal – eine Band muss mir noch einfallen… Ich liebe das, was THE GAY BLADES machen – ich denke, sie werden es weit bringen, und ihr solltet sie Euch auf jeden Fall anhören!!

 

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