Geschrieben von Donnerstag, 01 Mai 2014 10:22

Noctem – Interview mit Sänger Beleth zu “Exilium”

Seit einigen Jahren spielen die Spanier von NOCTEM ihren brachialen Sound. Zurzeit sind sie auf den Bühnen Europas unterwegs, um ihr drittes Album „Exilium" vorzustellen. Dabei können auch schon mal Gliedmaßen kaputt gehen. Was uns Sänger Beleth kurz vor einer Show noch über Metal in Spanien und Stierkämpfe erzählt hat, könnt ihr hier lesen.


Zunächst einmal möchte ich euch zu eurem neuen Album gratulieren! Wie geht es euch nach dem Release?


Hey! Dankeschön! Uns geht es gut, zurzeit sind wir auf Tour. Heute Abend spielen wir in Leipzig, das heißt, wir werden in zwei Stunden auf die Bühne gehen. Es ist zwar Montag, aber es sieht so aus, als ob einige Leute an der Show interessiert wären – daher sind wir durchaus zufrieden.

Jemand hat mir erzählt, ihr kommt aus "Warcelona". Warum dieser Name und wie habt ihr euch zusammengefunden, um einen solch harten Musikstil zu spielen?

Das stimmt nicht ganz, wir kommen aus Valencia in Spanien. NOCTEM heißt „Nacht" und kommt aus unserer ursprünglichen Sprache Latein. Wir dachten es wäre gut, wenn wir unsere Wurzeln mit der Band irgendwie verbinden.
Es ist ziemlich einfach, hier Leute zu finden, die Metal spielen wollen, denn hier gibt es viele, die Metal lieben. Vor allem in diesem extremen Land.

Kannst du uns von den Einflüssen erzählen, aus denen eure Kombination aus brutalen Riffs und coolen Melodien entsteht?

Unsere Einflüsse sind ziemlich breit gestreut. Da gibt es extreme Bands und klassische Bands aus den Neunzigern. Außerdem zeitgenössische klassische Musik sowie alle Arten von atmosphärischer Musik.

Hat jemand von euch eine Ausbildung, die mit Musik zu tun hat? Oder seid ihr alle „Self-Made-Men"?

Ein paar von uns haben angefangen, Musik zu studieren, aber wir können insgesamt sagen, dass wir eine Self-Made-Combo sind.

Das Intro von "Exilium" heißt "Enuma Elish". Das ist der Name des babylonischen Schöpfungsmythos. Habt ihr ein Konzept bei den Lyrics?

Ja, das komplette Album bezieht sich auf die Kultur von Mesopotamien, seine Dämonen und Götter. Es geht um die erste Zivilisation, die Menschheit als schlimmste Krankheit der Welt.

Wie verläuft das Komponieren in der Band? Gibt es einen Kopf oder sind alle Mitglieder von NOCTEM involviert?

Den Hauptteil macht Exo, unser Gitarrist. Wir treffen uns im Proberaum, er bringt neue Riffs und Ideen mit und dann schreibt jedes Mitglied seinen Part. Später schreibe ich dann die Texte und die Gesangslinien dazu.

Einige Leute beschreiben euren Stil als eine Mischung aus Death, Black und Thrash Metal. Welche Merkmale seht ihr in eurer Musik?

Ich würde sagen, wir spielen Blackened Death Metal. Aber gut, manche finden bei uns Thrash ... mmhhh ... warum nicht? Wir hören eine Menge Thrash Metal-Bands, davon könnten wir schon beeinflusst sein.
Ich kümmere mich nicht so darum, mit welcher Bezeichnung die Leute unsere Musik beschreiben. Das Wichtige ist ja, die Musik zu erschaffen, die du magst und was du gerne auf der Bühne spielen willst.

Zu einer persönlichen Frage und ein paar Klischees: Was magst du lieber – Flamenco tanzen oder Headbanging? Stierkampf oder Telenovelas? Spanischen Rotwein oder deutsches Bier?

Hahahahahahhaha! Headbanging natürlich!
Stierkampf aber nicht, sorry. Viele Leute denken, dass der Stierkampf zu unserer Kultur gehört, aber das stimmt nicht. 80 Prozent der Spanier sind gegen Stierkämpfe!
Oh! Und Telenovelas gibt es in Venezuela, haha ... und deutsches Bier bitte ...
Sehr cool!

In diesem Frühjahr seid ihr unterwegs mit TAAKE, AETERNUS und anderen Bands. Erzähl uns doch mal die lustigste Geschichte, die euch auf Tour passiert ist.

Wir haben wirklich gute Geschichten von früheren Touren. Zum Beispiel kam Helion (ehemaliger Gitarrist, Anm. d. Red.) in Deutschland ins Gefängnis nach einer Show wegen Drogenbesitzes und wir haben den nächsten Gig in Italien verpasst.
Bei einer anderen Geschichte hat sich Exo Mortem (Ex-Bassist) die Hand gebrochen, als er seine Gitarre auf der Bühne zerstört hat.
Wir haben eigentlich auf allen unseren Touren Spaß, lernen viele neue Freunde kennen und erleben lustige Geschichten.

Nach dieser Tour – wie sehen eure Pläne für den Rest des Jahres aus?

Wir werden zweifellos weiter touren. Aber ich kann im Moment nicht über neue Pläne sprechen, da sie noch nicht feststehen. Aber bald kann man auf unseren offiziellen Seiten im Netz die Infos finden.

Herzlichen Dank für das Interview!

Ich danke dir, dass du dir Zeit genommen hast. Big hugs to all crazy motherfuckers – für alle, die das hier lesen.

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Aktuelle Shows dieser Tour in Deutschland:

14. Mai 2014 – Erfurt (Veranstaltungsort: From Hell)
15. Mai 2014 – Aalen (Veranstaltungsort: Rock It)