Geschrieben von Samstag, 22 April 2017 10:34

Attila: „Ich liebe alles, was Hardcore ist!“ - Interview mit Frontman Chris Fronzak

Er hat erst kürzlich seinen neuen Lamborghini im Netz präsentiert und prahlt auch sonst gerne – Chris Fronzak, Pseudonym „Fronz“, ist Millionär. Den Eltern hat der 26-Jährige das nicht zu verdanken und auch seine Rapcore-Band ATTILA verfügt nicht gerade über den Bekanntheitsgrad von METALLICA. Ein Interview über die Kraft der Gedanken.

Fronz, Du bist nicht nur Musiker, sondern vor allen Dingen ein offenbar ziemlich cleverer Geschäftsmann. Du hast Deine eigene Klamotten-Linie, eine Photo-App, ein Parfum und – laut eigener Aussage – noch diverse andere Geschäftszweige, die Dich zum Millionär gemacht haben. Was war das erste Projekt, von dem Du tatsächlich leben konntest? 

Von ATTILA und Stay Sick Clothing, meiner eigenen Modefirma. Das ging natürlich nicht von heute auf morgen, sondern hat einige Jahre gedauert. Stay Sick habe ich beispielsweise bereits 2011 ins Leben gerufen. Ich hatte Bock darauf, Shirts zu designen, also habe ich einfach losgelegt. Die Stay-Sick-Kappe, die ich trage, gehörte zu den ersten Entwürfen. Der Alien-Hoodie hier (zeigt auf seinen Kapuzenpulli) auch. 

Designst Du Deine Mode komplett selbst oder lässt Du zeichnen? 

Ich habe mittlerweile ein Team von Designern, aber die müssen nicht viel tun. Ich gebe ihnen sehr konkret vor, was ich haben möchte. 

Bislang ist Deine Mode nur über Deinen Online-Shop www.StaySickThreads.com verfügbar. Wenn die sich so gut verkauft, wie Du sagst, dann wird die Marke doch demnächst sicherlich auch in einigen Läden erhältlich sein. Gibt es dazu Pläne? 

Wir verkaufen die Klamotten über den Online-Shop weltweit. Außerdem beispielsweise auf der kommenden Vans Warped Festival Tour durch die USA, auf der wir spielen werden. Aber du hast schon recht, ich habe bereits darüber nachgedacht, einen Shop zu eröffnen. Der würde dann allerdings dort sein, wo ich auch wohne – in Orlando, Florida. 

Was von Deinen Projekten macht Dir eigentlich am meisten Spaß? 

Stay Sick ist mein Lieblingsprojekt. Das liegt vor allem daran, dass ich frei in der Gestaltung bin. Wann immer ich Lust habe, Mode zu designen, setze ich mich hin und mache das. Ich muss dafür auf niemanden warten. Bei ATTILA ist das nicht so einfach: Wenn ich Musik machen will, dann passt das nicht immer mit dem Zeitplan der anderen Bandmitglieder überein. 

Zwar ist Euer neues Album „Chaos“ gerade erst ein paar Monate auf dem Markt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Du noch kein neues Material geschrieben hast … 

Songs entstehen die ganze Zeit, aber sie sind noch nicht so weit ausgereift, dass wir sie unseren Fans vorstellen könnten. Aber das Album ist ja wirklich auch nicht frisch. 

Was sind Deine musikalischen Einflüsse? 

PANTERA, AVENGED SEVENFOLD, 2 CHAINZ – ein Mix aus Rap und Metal. 

Du gehörst zu jenen Künstlern, die im Netz sehr aktiv sind. Deine Kommentare, Fotos und Videos sind auf allen Social Media Kanälen zu finden – eine zeitaufwendige Tätigkeit. Gleichzeitig bist Du Vater von zwei kleinen Kindern. Wie gelingt es Dir, all das unter einen Hut zu bekommen? 

Das ist zeitintensiv, ja, aber ich bin nun mal ein sehr kreativer Kopf und habe ständig neue Ideen. Trotzdem passt das mit der Familie schon. Ich mache ausschließlich Sachen, die mir Spaß machen, was anderes käme für mich gar nicht in Frage. Das ist der Unterschied: Während andere für ein Unternehmen arbeiten, das nicht ihr eigenes ist – und sie somit als Angestellte auch ziemlich unfrei sind – mache ich mein eigenes Ding. Wer eine normale Arbeit hat, wird nur für die Zeit bezahlt, die er im Betrieb ist, so erreichst du aber keinen Wohlstand. Ziel muss es sein, im Schlaf Geld zu verdienen. Ich arbeite zwar auch sehr viel, stehe jeden Morgen vor sieben Uhr auf, aber es fühlt sich nicht wie ein Job an und ich kann meine Zeit frei einteilen. 

Du hast 192.000 Follower auf Twitter, 72.553 Abonnenten auf YouTube, dazu kommen um die 708.000 Likes für Deine Band ATTILA auf Facebook. Welche Tipps kannst Du geben, um im Netz erfolgreich zu sein und viele Follower zu haben? 

Das ist schwierig. In erster Linie ist es wichtig, dauerhaft und beständig aktiv zu sein, wenn man wirklich was erreichen will. Wenn du Videos postest, müssen sie authentisch sein und persönlich. Du musst überzeugt von dem sein, was du machst und die Leute müssen Lust darauf bekommen, zu kommentieren. Ob positiv oder negativ – das ist völlig egal. Außerdem ist es wichtig, immer wieder Beiträge von anderen zu kommentieren. 

Du wirkst sehr selbstbewusst. Zweifelst Du nie an Deinen Ideen? 

Meine Denkweise lässt sich am besten mit „The Secret“ (The Secret (dt. Das Geheimnis) ist ein esoterisches Buch über positives Denken und das „Gesetz der Anziehung“) vergleichen. Es geht um die Kraft der Gedanken. Wenn du denkst, du bist nicht gut genug, wirst du auch genau so wahrgenommen und dann bist du tatsächlich ein Loser. Mit ATTILA und Stay Sick ist das so: Ich stelle mir immer das Endresultat vor – und zwar wirklich ganz konkret, also den Lamborghini, den ich mir davon leisten will oder das Haus mit den acht Schlafzimmern, das ich jetzt habe und natürlich massiven Erfolg. Und dann überlege ich mir, was muss ich tun, um den Lamborghini zu bekommen und trainiere meine Gedanken darauf. Eine weitere Grundvoraussetzung ist, dass man ausschließlich Dinge macht, für die man tatsächlich Talent besitzt und für die man wirklich brennt. 

Das klingt erst mal einfach. Doch was ist mit solchen Sachen wie Buchhaltung, Businessplan, Marketing …? Ein Studium oder eine Ausbildung hast Du nicht, wie also hast Du dieses Problem gelöst? 

Ich hatte ein Hochbegabten-Stipendium, mit dem hätte ich an jeder Uni in den USA studieren können, doch ich habe mich dagegen entschieden. Ich wollte einfach meinen Traum leben. Manchmal wäre es gut, Berater zu haben, denn viele meiner Kenntnisse stammen aus Büchern. Zwar habe ich einen Steuerberater, weil Steuerangelegenheiten mir auch einfach zu heikel sind, aber ansonsten mache ich meinen Kram komplett selbst. Nach dem Prinzip Versuch und Irrtum. 

Kreative Menschen haben häufig das Problem, dass sie sich verzetteln und nicht mehr zur Ruhe kommen. Wie ist das bei Dir? 

Das Problem habe ich vor allem nachts. Ich kann oft nicht schlafen, weil mich meine Gedanken nicht los lassen. Was das angeht, muss ich echt an mir arbeiten. 

Treibst Du Sport? 

Ja, ich gehe zum Ausgleich ins Fitnessstudio, meditiere und Basketball spiele ich auch gerne. Das hilft mir, um mich 'runter zu fahren. Außerdem gehe ich gerne schwimmen – aber nur in Florida, wo's warm ist. 

Und wenn das alles nichts bringt, setzt Du Dich einfach in eines Deiner schnellen Autos!

Genau! Dann rase ich so mit 300 km/h durch die Gegend – das ist schon geil! Ich liebe alles, was Hardcore ist! 

Fährst Du auch Motorrad? 

Ne, damit würde ich mich tot fahren! Überleg' dir das mal, 300 km/h mit einem Motorrad – das würde nicht lange gut gehen! (lacht) Übrigens: Ich bin auch ein großer Fan von deutschen Autos – vor allem von Mercedes-Benz und Porsche! 

Aha. Und welche Modelle sind derzeit Deine Faves? 

Der Mercedes-AMG G63, den fahre ich selber auch. Auch sehr schick ist das S 63 Coupé. Von Porsche mag ich im Prinzip alles, was die je gebaut haben, aber vor allem den 911er GT3. 

Wir müssen unbedingt noch über Deine Coaching-Website sprechen. Auf fronzak.com bietest Du seit 2015 an, für 50 US-Dollar im Monat, Menschen dabei zu helfen, ihren Weg zu finden und ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Wie viele Leute haben sich seit dem Start dieser Homepage für Dein Coaching-Programm registriert? 

Die genaue Zahl möchte ich nicht nennen, aber ich gebe zu, es ist eine überschaubare Anzahl von Leuten.

Gibt es einen Fall, auf den Du besonders stolz bist? 

Ich habe jemandem dabei geholfen, seine eigene Klamottenlinie an den Start zu bringen – und zwar soweit, dass er damit im Monat einige Tausend Dollar verdienen konnte. Der Typ ist aber auch wirklich gut und seine Sachen sind so genial, dass ich ihn letzten Endes selbst engagiert habe! So läuft das bei mir öfter – ich treffe Leute, die was drauf haben und engagiere sie dann für meine eigenen Geschäftsmodelle.