Geschrieben von Dienstag, 23 August 2005 14:37

Savage Circus - Interview mit Thomen Stauch über seine Band

Thomen Stauch

Als vor wenigen Monaten der Ausstieg von Thomen Stauch (Foto) aus seiner langjährigen Band BLIND GUARDIAN bekannt wurde, horchte die Metal-Welt auf. Alle fragten sich, womit der in Spanien lebende Schlagwerker als nächstes aufwarten würde. Als kurz darauf sein "Back-to-the-BLIND-GUARDIAN-Roots"-Projekt SAVAGE CIRCUS, welches er mit den PERSUADER-Mannen Emil Norberg und Jens Karlsson und IRON-SAVIOR-Mastermind Piet Sielck schmeisst, zur Hauptband deklariert wurde, wartete man gespannt auf erste Hörproben. Die gab es unter anderem auf dem ROCK HARD FESTIVAL in Gelsenkirchen, bei dem die Menge gut auf die beiden Songs reagierte. Vor knapp einem Monat stellte sich Thomen mir zum Telefoninterview, welches trotz einiger kleiner Probleme gut verlief und viel Wissenswertes zutage brachte.


Hallo Thomen! Die für mich vorrangige Frage erstmal: Was macht der Hörsturz, der vor einiger Zeit bei dir festgestellt wurde?
Hallo Christian, im Moment muss ich noch Cortison nehmen, da bei mir ein Problem mit dem Druckausgleich festgestellt wurde.

Hat da jemand etwa zu laut Schlagzeug gespielt?
Nein nein, bei mir kam jetzt einfach alles zusammen. Das ganze ist hauptsächlich stressbedingt, da ich in den letzten Wochen ziemlich viel wegen der Veröffentlichung der Platte um die Ohren hatte.

Du schreibst auf deiner Homepage Thomen.de, dass im Grunde genommen ein einziger Song, den Du für Blind Guardian geschrieben hast, das Projekt Savage Circus ins Leben gerufen hat. Welcher Song war das?
Das war der Song „Evil Eyes". Insgesamt finden sich 3 Songs auf der Scheibe, die eigentlich für Blind Guardian gedacht waren, und zwar besagter Song „Evil Eyes", „IT - The Gathering" und „Beyond Reality". Letztere Nummer war übrigens erst als reines Akustikstück geplant, wurde dann aber ständig verändert und verbessert. Da sieht man meiner Meinung nach, dass wir wie eine richtige Band arbeiten, die zusammen Dinge bespricht und das Songmaterial immer weiter entwickelt.

War das bei Blind Guardian nicht mehr der Fall?
Bei Blind Guardian lief es zunehmend isolierter ab, wobei ich sagen muss, dass das ein ganz natürlicher Prozess ist. Zum Schluss war es so, dass Andre (Hauptsongwriter von Blind Guardian, d. Verf.) ein Riff geschrieben hat, am nächsten Tag kam Hansi in den Proberaum und hat sich einen Text dazu ausgedacht, und so wurde das immer weiter durchgereicht. Es war nicht mehr dieses „Proberaumgefühl" welches aufkam, dieses „gemeinsam an den Nummern schreiben". Es ging teilweise auch so weit, dass man Rohentwürfe den anderen noch nicht präsentieren wollte, weil man davon ausging, noch nicht die komplette Botschaft in der Komposition rüberzubringen, dass die anderen die Gangart des Songs noch nicht „begreifen würden" und man lieber erst mal weiter alleine dran „rumgeschustert" hat.

Eine gewisse „Eigenbrötlerei"?
Allerdings nicht negativ gemeint. Man wollte halt noch nicht raus mit den Sachen und hat seine Spuren teils erst isoliert von den anderen geschrieben, bevor man sie dann dem Rest der Band präsentierte.

Wann hast du gemerkt, dass du mit der musikalischen Entwicklung bei Blind Guardian nicht mehr klar gekommen bist?
Wenn, dann unterbewusst... Aber spätestens nach „Night At The Opera" war mir klar, dass man nicht immer auf Biegen und Brechen versuchen kann, noch mehr Spuren zu benutzen, das ganze noch progressiver, noch komplexer zu gestalten.Das war und ist vielleicht die normale Arbeitsweise für Blind Guardian, aber für mich muss man das nicht unbedingt so angehen. Diese anklingenden musikalischen Probleme waren aber nicht der Hauptgrund für die Trennung, sondern persönliche Differenzen, welche sich so über einen Zeitraum von etwa drei bis vier Jahren hinweg zogen, bis wir dann im gegenseitigen Einvernehmen beschlossen, dass eine Trennung wohl das Beste wäre. Wobei ich betonen möchte, dass das ganze auf freundschaftlicher Basis passiert ist. Zu einem späteren Zeitpunkt hätte das womöglich nicht mehr so ausgesehen.

Dann müsste dir ja eigentlich das „Demons & Wizards"-Projekt (mit ICED-EARTH-Mastermind Jon Schaffer) gefallen...
Also ehrlich gesagt, und das ist meine persönliche Meinung, die ich Hansi auch so gesagt habe, mag ich die ganze Geschichte nicht besonders. Vom Songwriting her ist die Scheibe 1a, aber die Produktion ist in meinen Augen zu komprimiert, zu steril irgendwie. Die Rhythmusgitarren und Drums klingen sehr mechanisch. Hansi ist für mich einer der besten Sänger auf dem Gebiet, aber er braucht die Vielseitigkeit von Andre, um sich wirklich frei entfalten, seine Stimme optimal einsetzen zu können. Vielleicht ist aber gerade das der Grund für Hansis Mitwirken in D&W, dass er sich einfach mal nicht gesanglich von hunderten an Gitarrenharmonien leiten lassen will. Es ist keinesfalls böse gemeint, es ist nur meine persönliche Einschätzung und Meinung.

Gut, dann hätten wir das auch erstmal abgehakt. Kommen wir wieder zu deiner neuen Hauptbeschäftigung Savage Circus. Wie bist du nach der Trennung an das Projekt herangegangen? 250%iger Leistungsschub oder erstmal Schritt für Schritt? Und was hast du dir bei Gründung von SC davon versprochen?
Nach der Trennung waren die Fans ratlos. Sie wussten von meinem Nu-Metal-Projekt mit Björn, dem Sänger von Soilwork, und dann drehte sich das ganze hoch, so nach dem Motto „Boah, der Thomen macht jetzt Nu-Metal, was soll das denn?". Um ein Zeichen zu setzen und um meine musikalischen Prioritäten für die Zukunft zu setzen, wurde eine Internetseite gestartet, auf der die Leute dann über Savage Circus auf dem Laufenden gehalten werden sollten. Die Reaktionen im Forum liefen dann sinngemäß so ab: „Woah, der Thomen macht ja jetzt kein Nu Metal, jetzt gibt es ja schon zwei Bands die gute Musik machen!" (lacht). Mit Savage Circus - das ja ursprünglich als reines Nebenprojekt geplant war - hatte ich die Absicht, den alten Guardian-Fans, die uns so lange die Stange gehalten haben, wieder den Stoff zu bieten, den sie haben wollten.

Wie bist du an die Mannschaft für die neue Band herangekommen?
Im Mai letzen Jahres bekam ich von meinem alten Kumpel Piet Sielck (Iron Savior, Anm. d. Verf.) die neue Platte von Iron Savior zugeschickt. Kurz darauf rief ich ihn an, um zu der gelungenen Arbeit zu gratulieren. Wir schwatzten ein wenig und ich kam auf mein Songmaterial zu sprechen, das ich ihm gerne mal vorspielen würde. Spontan lud er mich ein, ihn während seines Andalusienurlaubs für ein Wochenende zu besuchen (Thomen lebt mittlerweile in Spanien, Anm. d. Verf.). Als er die Songs hörte, war er total begeistert und meinte, genau die richtigen für die neue Band kurz zuvor produziert zu haben, und das waren eben Persuader. Die haben vor einiger Zeit bei dieser Rock-Hard-Competition gewonnen. Jedenfalls, als ich die Platte hörte, bin ich erstmal nach hinten umgekippt. Das war wirklich geiler Melodic-Metal der Marke frühe Blind Guardian. Als ich sie anrief und denen die Sachen vorspielte, waren die total begeistert und waren sofort dabei. Piet vervollständigte das Lineup als weiterer Gitarrist. Wir trafen uns von da an mehrmals in Piet´s Powerhouse-Studio in Hamburg, um dort gemeinsam an den Songs zu arbeiten. Letztendlich haben wir im Februar dann die Drums im Hammer Studio, Brackel (ex- Karo Studios) aufgenommen und die weiteren Aufnahmen in Piet´s Studio gemacht. Da wir noch keinen Bassisten haben, hat Piet dann auch noch den Bassjob für diese Produktion übernommen.

Glaubst du, dass der Name Thomen Stauch, Ex-Drummer von Blind Guardian, bei den beiden Schweden eine Rolle spielte?
Nein, solche Leute sind die beiden nicht. Hier geht es um Musik, die sind da völlig unbefangen. Aber ich denke, dass es normal und niemandem übel zu nehmen wäre, wenn man es toll findet, mit einer in der Szene bekannteren Person Musik zu machen.

Bedurfte es großer Eingewöhnung von Jens (Karlsson, Gesang) und Emil (Norberg, Gitarre), oder hat die berühmte Chemie sofort gestimmt?
Da gab es keine Probleme, wir haben uns sofort super verstanden. Wir haben uns ja im Sommer dann noch mal zu mehreren Proben getroffen und zusammengearbeitet, was mir sehr gut gefallen hat.

Das Bandfeeling war wieder da?
Ja. Zum Beispiel trafen wir uns an einem Wochenende in Piet´s Studio mit dem Ziel, einen Song zu schreiben. Wir verließen es mit zweien. Die Motivation und das Engagement waren einfach so groß.

Wie verlief das Songwriting? Hast du da diktatorisch deine Sachen vorgesetzt, oder die anderen aktiv mit eingebunden?
Die anderen haben natürlich mitgemacht, klar. Wir sind eine Band und haben auch so Songs geschrieben. Auch die ersten von mir angebrachten drei Songs, die ursprünglich für BG gedacht waren, wurden von uns nochmal gemeinsam überarbeitet.  Ich mache da nicht einen auf dicken Macker weil ich mal bei Blind Guardian Schlagzeuger war, sondern alle haben hier Mitspracherecht.

Textlich fahrt auch Ihr die konsequente Fantasy-Schiene.
Ja, das war unser Wunsch. Und zwar werden wir tagtäglich mit so viel Scheiße konfrontiert, dass wir das nicht noch in die Musik einbringen müssen. Das war auch schon bei Blind Guardian so.

Schöner Satz! Der Sound der Platte kommt selbst durch meine Stereo-Boxen sehr bombastisch rüber. Wie lange hat Piet an der Produktion herumgefeilt? Gibt es einen Song, der dir nicht zu 100% zusagt?
Freut mich! Anfänglich hatte ich noch mit dem kreierten Drumsound Bedenken, doch dann plötzlich hatte Piet eine andere Variante des Sounds, der mich schlichtweg umgehauen hat. Er hat echt eine Hammerarbeit abgelegt und eigentlich gab´s um den Sound nicht viel zu diskutieren, weil er genau wusste was er selbst, wie auch der Rest der Band, für Vorstellungen vom Sound hatte. Einen Song der mir nicht 100% zusagt kann ich auf diesem Album nicht finden, ich finde wir haben eine echt coole Scheibe fabriziert. (lacht)

Kommen wir zur Zukunft von Savage Cirucs. Ich nehme an, dass die Herren Karlsson und Norberg mit ihrer Hauptband Persuader recht ausgelastet sind, und auch Piet wird mit Iron Savior alle Hände voll zu tun haben. Hat sich da „das" Savage Circus Lineup gefunden, oder wird sich das Besetzungskarussel noch drehen, auch was zum Beispiel einen Keyboarder angeht?
Die drei sind die definitive Besetzung für Savage Circus. Das hat allerdings keine Auswirkungen auf die anderen Bands, sowohl Iron Savior als auch Persuader werden weiter bestehen bleiben. Innerhalb der Band haben wir aber ein Abkommen, dass Savage Circus den Vorrang hat. Wenn wir aber Termine haben und die Jungs von Persuader z.B. zeitgleich 2 Wochen Studiotermin haben, lassen sich da natürlich Kompromisse finden. Aber erstmal hat Savage Circus Priorität.
Die Keyboardspuren auf dem Album wurden programmiert, allerdings überlegen wir, wie damals bei Blind Guardian einen Tourkeyboarder/Sessionmusiker einzustellen.

Du sprichst es gerade an: Wie sieht es mit einer Tour aus?
Wir planen, ich betone planen, eine Tour für Ende des Jahres. Im Moment stehen wir mit den Jungs von All Access in Kontakt. Aber natürlich sind die Leute da in einer sehr kniffligen Situation, weil sich erstmal als Newcomer unsere Verkaufszahlen und Beliebtheit nicht wirklich abschätzen lassen. Vor diesem Hintergrund ist es auch problematisch abzuschätzen, ob hier eine Support- oder eine kleine Headlinertour besser angebracht wäre.  Da werden wir noch abwarten müssen, ob sich das ganze nicht noch weiter nach hinten ins frühe Jahr 2006 verschiebt, um erst mal den Status der Band besser ergreifen zu können.

In den letzten Jahren ist aus dem hohen Norden ein wahrer Schwall an neuen Melodic- und Power-Metal-Bands auf den Markt geschwappt, unter anderem auch Emils und Jens' Band Persuader. Wie glaubst Du, wird die Fangemeinde auf Savage Circus reagieren? Wodurch zeichnet Ihr euch im Speziellen aus, und glaubst Du, dass deine ehemalige Beschäftigung bei Blind Guardian und der daraus resultierende Bekanntheitsschub dabei eine große Hilfe ist?
Um ganz ehrlich zu sein, ist das sogar meine kleine Hoffnung. Denn wenn man erst einmal aus der Band raus ist, ist man für die Plattenfirmen sofort wieder ein Newcomer. Die sagen dann zwar "Hey, du warst mal bei Blind Guardian...", aber das war's dann auch. Letztlich zählen im Business nur die Verkaufszahlen, und das ist ziemlich hart. Wir sind - wie gesagt - ein finanzielles Risiko für die Plattenfirmen. Das kann klappen... muss aber nicht. Was das Musikalische angeht: ich habe in den letzten Jahren nicht die Musik gehört, die Blind Guardian früher gemacht haben. Deswegen sind wir vor allem für die Fans der alten Blind Guardian interessant. Wir machen einfachere, eingängigere Musik als Blind Guardian heutzutage. Das Problem bei solch progressiveren Sachen, wie z.B. ANATO ist nämlich, dass sie unheimlich schnell komplex und schwer verdaulich wirken. Man findet immer neue Interpretationsmöglichkeiten in den Songstrukturen, sie sind schwerer zu verstehen.

Wie hast du dich eigentlich während deiner Promoaktivitäten wie z.B auf dem Rock Hard Festival im Mai gefühlt? Wie waren die Reaktionen der Fans. Ich war da, und die Songs sind wohl ziemlich gut aufgenommen worden.
Im Forum war da weniger los, da war nur insofern Unruhe, als dass da Reaktionen nach dem Motto „[Böses, die Jugend verderbendes Schimpfwort mit Sch....], ich kann da nicht hin! Nehmt das auf und schickt mir das!" kamen. Ich selbst war total nervös, das kann ich dir sagen. Ich war dann da vor den ganzen Leuten, und zwar nicht hinter dem Schlagzeug, sondern direkt am Bühnenrand und sollte da die Savage-Circus-Story runterleiern. Ich war ziemlich froh, dass der Piet mit vorne war. Und als dann noch so ein Kerl in der ersten Reihe die ganze Zeit über „PRETTY MAAAAAAAAAIDS!" gebrüllt hat, war ich auch froh, dass der Götz Kühnemund vom Rock Hard Magazin mit den Worten „Halt den Babbel, ich weiß wer du bist" eingegriffen hat.

Also seid Ihr ja prädestiniert dafür, nächstes Jahr beim Rock Hard Festival aufzutreten, hm?
Da muss man mal sehen, was die Leute vom Rock Hard sagen, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass die dem abgeneigt sind. Ist natürlich auch eine Sache des Status.Mal schauen an welcher Position im Billing wir dann spielen könnten.

Gut, die Fragen Savage Circus betreffend hätten wir dann soweit abgehakt. Ein, zwei Fragen sind aber noch von anderer Seite gekommen, die mich auch interessieren würden.

Ok.

Auf Thomen.de kann man auch von einem „New-Metal-Projekt" mit Björn von Soilwork lesen. Erkläre doch bitte noch mal kurz, was dahinter steckt. Gibt es Neuigkeiten dazu?
Zustande gekommen ist das ganze während der letzten Tour mit Blind Guardian. Michael, unser Tourkeyboarder meinte: „Hey Thomen, du bist ein spitzen Speed-Metal-Drummer, aber ich habe nie gehört, dass du auch andere Sachen spielst. Könntest du das?"„Da hast du Recht", meinte ich, „das habe ich noch nie probiert." Und dann kam von seiner Seite der Vorschlag, etwas zu tun, was komplett anders als Blind Guardian sein sollte. Wir haben uns dann mal zusammengesetzt und dabei ist was rausgekommen, was ganz ganz grob zwischen Korn und Disturbed einzuordnen ist. Dazu stieß dann Björn von Soilwork. Das erste Material würde ich - wie gesagt, ganz grob - so beschreiben: Ein paar Elemente die ansatzweise nach Korn klingen, langsame Soilwork-Parts, ein Song mit Parallelen zu „Green Hell" von Metallica und bei einem Song, eine geile Ballade, aufgrund eines Effektes Ähnlichkeiten mit Linkin Park. Die Scheibe wird 12 Songs mit je 3-5 Minuten Spieldauer erhalten. Wir haben viele verschiedene Elemente einfließen lassen, also eine sehr abwechslungsreiche Scheibe. Vor allem klingen wir wie eine Band, die Wiedererkennungswert hat, trotz der Vielschichtigkeit. Wir wollen wie eine Band und nicht wie irgendein wild zusammen gewürfelter Haufen klingen.

Wo erscheint die Platte? Habt Ihr da schon ein Label?
Wir führen viel versprechende Verhandlungen mit Nuclear Blast, der Plattenfirma von Soilwork. Irgendwann haben die mich angerufen und meinten „Hör zu Thomen, das ist ein geiles Album, das wollen wir haben! Lass uns mal treffen und die Sachen durchgehen." Wir sind dann nach Donzdorf gefahren und haben das durchgesprochen. Und bei Nuclear Blast habe ich auch ein sehr gutes Gefühl, weil sie eine ähnliche Vision von dem haben, was wir uns mit dem Projekt versprechen. Da sind uns dann auch erstmal die Zahlen egal, da die Zukunftsvisionen für das Ding selbst am wichtigsten sind. Trotzdem werden wir noch andere Angebote einholen und abwägen, obwohl im Moment alles auf Nuclear Blast rausläuft.

Das hört sich ja schon mal gut an. Im Metal-Hammer-Forum hat ein User etwas geschrieben, was sich sehr obskur anhört.
Okay, dann lass mal hören.

Ich zitiere einfach mal:In irgendeiner BG-Story im Metal Hammer hat Hansi Kürsch mal 'ne kleine Zusammenfassung der frühen Bandgeschichte gegeben. Darin stand auch, dass Thomen damals die 1600 DM, die die Band für die Demoaufnahmen gespart hatte, einfach verprasst hast, sodass BG mit leeren Händen dastanden.Ich bin erschüttert, Thomen. Was ist denn da dran? Aber warte: Nach unzähligen RTL und Sat.1-Gerichtsshows weiß ich, dass ich dich belehren muss, dass du keine Aussage tätigen musst, die dich selbst belasten könnte.
(Lacht) Also das ist wirklich eine Geschichte... Als ich die gehört habe, habe ich echt das Kotzen gekriegt und mich gefragt, was sich der Hansi dabei gedacht hat...Erst einmal sei gesagt, dass ich immer schon der jüngste bei Blind Guardian war und dann auch gerne mal Witze auf meine Kosten gemacht wurden. Das führte auch dazu, dass ich nach der ersten Demo kurzzeitig raus war bei Blind Guardian. Als die anderen später wieder ankamen und Besserung gelobt haben, hat sich das mit der Zeit gelegt, aber nicht komplett eingestellt. Zu dieser Geschichte:Der Hansi hat damals seine recht stattliche LP-Sammlung verkauft, um die Aufnahmen zu finanzieren. Bei mir war es schlicht und einfach so, dass ich keine so große LP-Sammlung hatte. Ich hatte kaum Kohle und war froh, das Nötigste zu haben. Ich habe immer gesagt „Leute, ich hab das Geld nicht". Von meinen Eltern will ich hier gar nicht reden, denn die haben erst sowieso nicht an mich geglaubt. Und daraus und den oben angesprochenen Witzen und Geschichten hat sich das dann entwickelt. Weil was sollte ich sagen? Hätte ich das abgestritten hätten alle nur müde gelächelt, „Jaja, der Thomen..." Aber so ist das halt entstanden und wurde so dermaßen verdreht.

Hört sich ja höchst interessant an. Ich bemerke übrigens, dass wir „leicht" überspannt haben (die geplante halbe Stunde, die erst später hat beginnen können und von einem Verbindungsproblem gestört wurde, ist zu einer ganzen geworden) ...
Ein bisschen ist gut, haha.. Ich müsste vor einer halben Stunde in Schweden angerufen haben. Aber man will ja auch nicht so abwürgen.

Richtig so! Dann bedanke ich mich schnell noch für das Interview und möchte dir die Möglichkeit geben, einen Gruß abzugeben.
Also erstmal bedanke ich mich für das geile Interview. An die Fans möchte ich die Bitte richten, uns eifrig zu unterstützen. Ob durch Plattenkäufe oder den Besuch der Konzerte. Ich bin guter Dinge, dass wir viele Blind-Guardian-Fans erreichen können, die uns so lange die Stange gehalten haben und die Jahre über immer loyal waren. Denn wir bieten die Musik, die sie seit längerem nicht mehr bekommen haben.

Wir sehen uns auf einem Savage-Circus-Konzert!
Ok!


Das Interview wurde am 22.07.2005 geführt.
Am 29.8. erscheint das Album "Dreamland Manor", dessen Rezension Ihr dann natürlich hier auf BurnYourEars finden werdet.