Geschrieben von Donnerstag, 15 Oktober 2009 22:15

IWrestledABearOnce - Interview mit Gitarrist und Programmer Steven



IWABO gehören vermutlich zu den schillernsten Vertretern der Chaos-Core-Szene. Auf ihrem aktuellen Album „It`s All Happening“ vermischen sie so ziemlich alles miteinander und klingen dabei wie eine Hardcore-Kirmes auf Extacy. Mit einem Plattenvertrag bei Century Media haben sie es tatsächlich geschafft, mit dieser wüsten Mischung aus Metal, Hardcore, Pop, Chaos, Jazz, Grind & Co. ein durchaus beachtenswert großes Publikum zu erreichen. Wir fühlten Steven Bradley (Gitarre /Programming) auf den Zahn.

Zuerst einmal Glückwunsch zu eurem Album – es ist wirklich ziemlich einzigartig.

Danke, das hören wir auf jeden Fall am liebsten!

Ich habe gelesen, dass ihr selber überrascht wart, wie es am Ende klang. Ws hat sich denn für euch verändert, nachdem es fertig war, und was hat euch überrascht?

Hauptsächlich hat uns der Verkauf total überrascht. Wir hätten nie gedacht, mal #1 bei den Top New Artist Chart hier in den USA zu sein und sogar die Billboard Top 200 zu kacken. Das hat uns jedenfalls sehr überrascht, so selten wie das einer Band aus unserem Genre passiert.

Was für Bands hört ihr euch auf Tour an? Ich schätze, das werden viele verschiedene sein.


Wir hören uns tonnenweise Platten an. Ehrlich gesagt sind wir all das, was wir früher geliebt haben, mittlerweile ein wenig Leid geworden durch das konstante Auf-Tour-sein. Wir haben SiriusXM Radio mit haufenweise guten Kanälen, das uns alles von schrecklichem 80iger Synth-Pop bis Death/Grind und allem dazwischen hören lässt.

Wir würdet ihr euren Stil beschreiben?

Electro-Metal-Tech-Dance-Jazz-Grind-Rock? Fucked if I know!

Welche Bands haben Euren Sound beeinflusst?

Wir sind alle seit Jahren Fans von abgedrehter Musik. Die meisten von uns wurden in Häusern mit den verschiedensten Geschmäckern großgezogen, und das hat uns zu blöden Bastarden gemacht, die immer nach neuen und anderen Dingen suchen, haha. Alles, was Mike Patton berührt, ist Wahnsinn, Dillinger Escape Plan waren definitive eine Inspiration, Radiohead, Cephalic Carnage, Duran Duran - einfach haufenweise verschiedenes Zeug.

Wie seid ihr auf euren Bandnamen gekommen?

Es ist ein Zitat von einem bekloppten amerikanischen Schauspieler namens Gary Busey. Er hatte eine zeitlang eine TV-Show und hat das irgendwann einfach mal rausgehauen. Es hat keinen Sinn gemacht – also haben wir uns darin verliebt.

Ihr habt ein Shirt mit der Aufschrift “metal just got gay”. Seid ihr schon mal von Oldschool-Metal-Leuten darauf angesprochen worden?

Die gaaanze Zeit über. Das basiert eigentlich sogar auf einem Spruch, den jemand mal über uns gebracht hat, haha. Irgend so ein alter, wütender Death-Metal-Typ!

Ich habe gelesen, dass es euer Album auch auf Vinyl gibt. Ich schätze, dass ein Großteil eures Publikums zu der MySpace-Generation gehört. Wer sind die Leute, die euer Album auf Vinyl kaufen?

Es sieht so aus, als gäbe es noch alte Idioten wie uns, die noch auf Vinyl stehen, und ehrlich gesagt werden grade haufenweise Kids in den USA vom Vinyl angefixt, vor allem wenn es ein cooles Artwork hat.

Wie viel Zeit beansprucht die Band?

Für mich: den ganzen Tag lang! Ich bin derjenige, der sich um alles kümmert: mit Magazinen in Kontakt bleiben, mit dem Label, Booking, Merch-Firma, etc... Das ist ein sehr konstantes Ding. Und nicht zu vergessen, der musikalische Aspekt, haha!

Wir könnt ihr euch selbst eigentlich noch überraschen, nachdem ihr auf dieser Platte schon so ziemlich alles miteinander kombiniert habt?

Unser anderer Gitarrist John und ich haben diesen Kombi-Stil von verschiedenen Sachen schon seit Jahren gemacht, also schätze ich mal, dass wir uns einfach weiter entwickeln werden und neue Genres erforschen. Und hoffentlich werden wir noch besser darin, die Dinger aufeinander abzustimmen. Wir versuchen nicht, irgendwen zu beeindrucken, lediglich uns selbst zu unterhalten, da wir einfach alle ADHD (attention-deficit hyperactivity disorder) haben und Idioten sind.

Was wird es im nächsten Jahr alles für euch geben?

Haufenweise Touren! Mehr Länder! Neue Leute treffen! Und ich könnte mir ein neues, komplettes Album Ende nächsten Jahres vorstellen.

Ist es eigentlich schwer, solche Songs mit so vielen verschiedenen Parts live zu spielen? Verpatzt ihr manchmal ganze Songs?

Wir müssen immer noch mal einen Song komplett auf der Bühne verreißen, haha. Unser Schlagzeuger spielt nach Klick, um das ganze Elektro-Zeug im Timing zu halten. Es liegt also größtenteils an ihm. Und er ist eine Maschine und scheint NIEMALS aus dem Timing zu geraten, also kann der Rest von uns irgendwie mitkommen.

Famous Last Words?

Fuck Genres. Hört euch Musik an, die emotional und interessant ist… nicht langweilig und wiederholend! Scheut euch nicht davor, Musik außerhalb eurer normalen Wohlfühlzone zu erforschen. Ihr könntet einigen seltsamen Scheiß finden, der euch begeistert!