IWrestledABearOnce - This Is All Happening




Stil (Spielzeit): Chaos, Deathmetal, Grindcore, Hardcore, Bescheuert (33:21)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Century Media / EMI (28.08.09)
Bewertung: 7,5/10

Link: MySpace

„...und selbst die größten Kritiker werden zugeben müssen: diese Band ist genial bescheuert!" - das sind Worte, mit denen diese Band offiziell von ihrem Label beworben wird - und ja, es stimmt. „Genial" und „Bescheuert" sind Worte, um die ich wohl nicht herum komme, um I WRESTLED A BEAR ONCE zu beschreiben.

Auch wenn sie durchaus einen eigenen Weg verfolgen, kann man sie wunderbar als eine Mixtur aus HORSE THE BAND, ARSONISTS GET ALL THE GIRLS, I SET MY FRIENDS ON FIRE, ROLO TOMASSI, EXCREMANTORY GRINDFUCKERS, WAR FROM A HARLOTS MOUTH und weiteren Bands aus diesem Fahrwasser beschreiben. Sie nutzen zwar keine Nintendo-Sounds wie meinetwegen HORSE THE BAND, aber dafür haben sie auch so definitiv im höchsten Ausmaß einen an der Klatsche. So können vollkommen unvorbereitet Hillbilly-Sounds oder mal eine Pferdewiehern die Songs unterbrechen, nur um dann wieder in einem fiesen Breakdown oder Deathmetal-Part zu münden. Natürlich darf der Synthi auch nicht fehlen, um das Chaos noch weiter auszubauen - man weiß also nie ganz genau, was man in den nächsten Sekunden wohl bekommen wird.

Und zu allem kommt dann noch die sehr individuelle Stimme von Krysta Cameron über den chaotischen Mix aus Deathmeat, Grindcore, Hardcore und bekloppten Synthies. Und eben jene Stimme könnte teilweise sogar noch mehr polarisieren, als die Musik selber. Denn ich kann mich an manchen Stellen nicht des Eindrucks erwehren, dass die Dame gar nicht wirklich singen kann - zumindest nicht in den von der Musik geforderten Tonarten. Auf der anderen Seite macht sie aber genau das so dermaßen überzeugend und selbstbewusst, dass man sich gar nicht wirklich zu zweifeln traut. Wenn man jetzt noch bedenkt, wie übelst fies die Frau schreit und growlt usw. muss ich immer an Daryl Palumbo von GLASSJAW denken. An manchen Stellen scheint sie dann aber auch nicht ganz zu Unrecht ein wenig in den Hintergrund gemischt worden zu sein. Trotzdem hat sie einen ziemlichen Umfang und einige Möglichkeiten an der Hand, wie sie ihre Stimmbänder einsetzen kann - auf jeden Fall bemerkenswert.

Von der musikalischen Härte her, passen sie aus der oben erwähnten Liste vermutlich am besten zu AGATG, aber hier ist der Chaosfaktor auf jeden Fall noch mal um einiges höher. Ich bin ja immer gerne zu haben für dieses Chaotengeballer und so gefällt mir auch das erste Full-Length-Album dieser Amis ziemlich gut. Allerdings muss ich auch sagen, dass sie sich ab und zu ein wenig verzetteln und so dann doch mal den Faden verlieren bzw. einfach nicht jeder Songs komplett fesseln kann. Trotzdem macht es Spaß, dem Fünfer aus Shreveport, Louisiana zuzuhören und die ganzen beknackten Ideen (einschließlich wirscher, poppiger Cleanparts) im Kopf wieder auseinander zu knoten. Wäre das Album noch ein wenig fokussierter, hätte es vermutlich auch zu einer Empfehlung gereicht.