Geschrieben von Alexander Montag, 30 Dezember 2013 15:34
Eisheilige Nacht - Subway To Sally, Korpiklaani & Lordi - Bremen / Pier 2
29.12.13 - Seit Jahren ist die Eisheilige Nacht ein fester Termin für SUBWAY TO SALLY Fans. Doch auch Anhänger von LORDI, KORPIKLAANI und LORD OF THE LOST haben auf der Konzerttour ihren Spaß.
Nach einer viel zu langen Autofahrt kommen wir endlich in Bremen an und werden gleich von einer etwa 100m langen Schlange vor dem Einlass begrüßt – und dies, obwohl die erste Band des Abends LORD OF THE LOST in etwa 10 Minuten anfängt zu spielen. Trotzdem sind wir überraschend schnell in der Halle, sodass wir die einleitenden Worte vom SUBWAY TO SALLY-Fronter noch hören können und auch den Beginn der Hamburger miterleben.
LORD OF THE LOST fahren gleich zu Anfang mit einem grandiosen Sound auf und sorgen dafür, dass sich die Fans super auf den Abend einstellen können. Die Stimmung bei der mich an die DEATHSTARS erinnernden Band ist von Beginn an sehr gut, wenn auch nicht überragend. Nach nur 30 Minuten verlassen die Dark Rocker bereits die Bühne, sodass Eric Fish wieder auf die Bühne kommt, um die kostümierten Finnen anzukündigen.
Mit LORDI verändern sich sowohl Stimmung als auch Sound schlagartig. Letzterer ist nicht gerade berauschend, eher schlecht, sodass in den hinteren Reihen das Schlagzeug die Gitarren fast komplett übertönt und alles ein wenig lasch klingt. Schon seltsam, wenn man sich ohne zu schreien mit seinem Nachbarn während eines Konzerts unterhalten kann. Die Stimmung ist nichtsdestotrotz ausgelassen und die Fans der Monster-Rocker feiern zu alten Hymnen wie „Blood Red Sandman“ oder „Devil Is A Loser“ ordentlich ab. Ein „Hard Rock Halleluja“ darf natürlich ebenfalls nicht fehlen, auch wenn der Eurovision Song Contest schon lange vorbei ist. LORDI spielen eine viel zu kurze Show, die nach knappen 50 Minuten schon vorbei ist.
Eric Fish begibt sich erneut auf die Bühne und setzt sich ordentlich in Szene beim Ankündigen der nächsten Band. So erzählt er der hiesigen Fangemeinde davon, wie sehr er die folgende Band doch schätzt und dass er von ihr bereits Finnisch gelernt hat. Die Rede ist natürlich von KORPIKLAANI.
Der Auftritt der Finnen startet, wie jeder KORPIKLAANI Auftritt, mit Tanzen. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt des Abends und nur wenige Besucher stimmen in das ausgelassene Feiern nicht mit ein. Die Halle ist am toben und selbst auf den Tribünen wird ordentlich gejubelt. Wer noch nie einen Auftritt der Band live genießen durfte, vermag sich die Party bei Songs wie „Vodka“ oder „Joudaan Viinaa“ nicht vorzustellen. Ein kleines Kunststück zum krönenden Abschluss eines Auftritts, bei dem es an nichts fehlte, darf natürlich auch nicht fehlen, sodass sich Sänger Jonne Järvelä kurzerhand ein Bier auf den Kopf stellt, während er „Beer Beer“ zum Besten gibt.
Ein wenig überraschend ist, dass SUBWAY TO SALLY nach nur einer kurzen Pause beginnen und Eric dieses Mal gar keine Ankündigung übernimmt. Gleich zu Anfang wird deutlich, dass die Stimmung bei weitem nicht so gut ist, wie sie bei KORPIKLAANI war, die Meute scheint erschöpft zu sein. Mit einem Brecher wie „Schneekönigin“ anzufangen, ist vielleicht etwas gewagt, aber hiermit zeigen SUBWAY TO SALLY gleich, welche Richtung sie an diesem Abend einschlagen wollen: Sie wollen feiern und den Fans einen unvergesslichen Abend bescheren!
Trotz der zuvor sehr feierwütigen Show von KORPIKLAANI, die definitiv an der Kondition kratzte, lassen sich überall in der Menge Headbanger finden und auch ein Moshpit lässt sich entdecken, ein paar Fans scheinen an der Bar doch noch Energie getankt zu haben. SUBWAY TO SALLY sind einfach dafür gemacht, auf der Bühne zu stehen, so ist der Auftritt komplett durchorganisiert und lässt kaum Raum für Beschwerden. Der perfekte Abschluss für einen umwerfenden Abend.
Die EISHEILIGE NACHT in Bremen war es definitiv wert, besucht zu werden. Die Bands waren einsame spitze und auch die Auftritte ließen kaum zu wünschen übrig. Hauptsächlich lagen die Fehler bei LORDI, die einen besseren Sound hätten gebrauchen können. Doch die anderen drei Bands machten dies locker wett und auch die Location war super gewählt, sodass man zur Abwechslung mal nicht dem Exitus nahe kam, wenn man sich ein wenig bewegte, da es angenehm kühl war.
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