Geschrieben von Dienstag, 05 April 2016 13:30

Cripper & Syndemic - Rock Café / Hamburg

Holt den Vorschlaghammer raus, CRIPPER machen das Rock Café unsicher und rufen zum Rundumabriss auf! Dem Aufruf sind reichlich Fans gefolgt, denn die Bude ist rappelvoll und selbst sein Bier zu trinken wird zur Herausforderung.

Zur Unterstützung stehen die Hamburger Melodic Death Metaller von SYNDEMIC auf der Bühne, welche bereits auf dem METAL BASH überzeugen konnten. Mit „Resonance Complex“ vom aktuellen Album beginnt die Truppe und erntet sofort reichlich Begeisterung. SYNDEMIC lassen ein ordentliches Death Gewitter auf uns herabprasseln.
Messerscharfe Riffs und brutale Shouts, gepaart mit ruhigen melodischen Teilen, sorgen für ein abwechslungsreiches Set. Neben Material vom aktuellen Album präsentieren SYNDEMIC auch reichlich fertige Songs vom kommenden Album, welche mit gleicher Begeisterung vom Publikum gefeiert werden.

Eine unfreiwillige Pause muss eingelegt werden, als das Topteil vom Gitarristen sich verabschiedet, aber nach kurzer Zeit ist für Ersatz gesorgt und es kann zügig weitergehen. Im nächsten Moment reißt noch eine Gitarrensaite, aber auch dies ist der Band schnell verziehen. Das Bier fließt in Strömen und SYNDEMIC hauen uns einen Klopper nach dem anderen um die Ohren.
Ob gnadenloses Geknüppel, ruhige Einspieler oder ausgedehnte Gitarrensoli, die Band weiß ihre Zutaten optimal zu vermengen und treibende Songs zu performen. Das begeisterte Publikum gibt der Band recht und verzeiht auch die kurzen technischen Probleme.

SYNDEMIC boten einen starken Auftakt und räumen das Feld für die Hannoveraner Thrasher CRIPPER. Nach vielen Festivalshows ist es das erste richtige CRIPPER Konzert für mich.

Den ersten Applaus gibt es bereits, während die Truppe aufbaut und die ersten Reihen versuchen ihr Glück bei Frontfrau Britta. Die freut sich über die freundlichen Worte und wartet ganz ungeduldig auf die anderen Bandmitglieder. Noch einmal tief durchatmen und es wird „Hyena“ angestimmt. Bereits beim Intro ist der Puls auf 180 und wir wissen, heute bleibt kein Stein auf dem anderen. Britta ist in Topform und zeigt uns, wo der Hammer hängt. Aus ihrer freudigen Miene wird ganz schnell ein tödlicher Blick, den sie in die Runde wirft. Vor der Bühne werden unermüdlich die Matten geschüttelt und zu „The Jackhammer“ darf auch gemosht werden.

CRIPPER müssen ihren Bewegungsdrang auf der winzigen Bühne etwas einschränken, strotzen aber vor Spielfreude und scherzen miteinander und mit dem Publikum. Beim Flotten „Damocles“ wird es nochmal deutlich unruhiger in der Fanmenge, die schnelle Nummer ist ein purer Nackenbrecher. Dagegen ist „Bloodshot Monkey Eye“ schon gemütlich und gemächlich, glänzt aber mit einem kleinen melodischen Teil und endet sehr entspannt.

Zeit zum Durchatmen und für ein paar nette Worte von Britta, welche nach einem kurzen Hallo den nächsten Hit „Life is Deadly“ ankündigt. Es wird wieder ordentlich geknüppelt, in allerbester Thrash-Metal-Manier. Etwas grooviger geht es mit „Animated Flesh“ weiter, das zum entspannten Headbangen einlädt. Mit „New Shadow“ war die Schonzeit auch wieder lang genug und Britta würde am liebsten mit in den Mosh springen.

Eine schöne Nummer zum Mitsingen darf natürlich auch nicht fehlen, und so wird zu „Fire Walk With Me“ um die Wette gebrüllt: „Fire!“ – „FIRE!“. Der ganze Laden brüllt sie die Seele aus dem Leib, kann das noch getoppt werden? Das Intro zu „Devil Reveals“ wummert kräftig, aber die Taktwechsel lassen die Stimmung etwas abkühlen, legt bei „Tourniquet“ aber wieder ordentlich zu. Es wird gehüpft und gemosht, was das Zeug hält.

Es geht in die Verlängerung und Britta haut uns ein „FAQU“ um die Ohren, welches aber von Herzen kommt. So fluchen wir mit Britta um die Wette und schütteln anschließend zu „The Origin“ nach 75 Minuten Thrashgewitter ein letztes Mal die Mähne.