Slon - s.t.

s st

Stil (Spielzeit): Open-minded Deutschgrind (25:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Zeitgeister Music (21.3.2012)
Bewertung: 7,5/10

Link: Label-Homepage

Ein intelligentes Stück Hass: SLON machen nach eigener Aussage postapokalyptischen Deutschgrind, und ja, das kann man eigentlich gleich so stehen lassen. Dahinter steckt mal wieder das kleine Label „Zeitgeister“ von und mit Christian Kolf, und mal wieder fordert er den Hörer heraus.

Für SLON hat er sich mit dem Schlagzeuger Patrick Schröder zusammengetan – und dem Rapper Angry Teng, von dem auch einige der Texte stammen. Darin geht’s um alles mögliche, was scheiße ist, und normalerweise ist der Mensch dran schuld, soviel zur Postapokalypse. Meistens funktioniert das gut, manchmal ist es sogar richtig geil, was der Mann mit wütenden Worten und wütender Stimme rausbellt. In „Krypto“, meinem Lieblingsstück auf der Platte, skizziert er in wenigen Zeilen eine intensive Vision des Niedergangs allen bekannten Lebens. Das nenn ich mal kraftvolle Lyrik – die rein gar nichts zu tun hat mit dem, was man leider mittlerweile sonst so mit Deutschrap assoziieren muss. Kolf und Schröder untermalen den lyrischen mit musikalischem Hass in Form von teils rasendem, teils groovendem Grind, der auf meist einfachen, effektiven Riffs basiert.

So weit, so gut, schade ist jedoch, dass das Album einen deutlichen Bruch erfährt. Die ersten sechs Tracks mit Angry Teng sind zwischen 2009 und 2011 entstanden, während die restlichen fünf, getextet und gesungen respektive geshoutet von Christian Kolf, von 2007 stammen. Andere Stimme, andere Stimmung – zumal die älteren Songs noch einen deutlicheren Death Metal-Einschlag haben. Trotzdem ist SLON ein gutes, interessantes Album gelungen, das man allen ans Herz legen kann, die es brutal mögen, aber mal was anderes hören wollen als Gedärm und Gewürm.