Bloodywood - Nu Delhi

Bloodywood - Nu Delhi
    Nu Metal

    Label: Fearless Records /Concord
    VÖ: 21.03.2025
    Bewertung:7/10

    Bloodywood im Web


Das zweite Studioalbum der indischen Nu-Metal-Band BLOODYWOOD ist da: Mit dem angemessenen Titel „Nu Delhi“, einem cleveren Wortspiel bezogen auf die Heimatstadt der Band, haut das Sextett ein knackiges, gut halbstündiges Album raus. Dabei ist Stillsitzen Fehlanzeige!

8 Tracks, 33 Minuten, schier unendliche Energie

Nach dem BLOODYWOOD 2022 mit ihrem Debütalbum „Rakshak“ quasi mit einem Paukenschlag ins Musikbusiness eingestiegen sind, folgt nun das offiziell zweite Studioalbum der Inder. Wo beim Vorgänger noch Umrisse indischen Folkmetals zu finden waren, rücken diese bei „Nu Delhi“ in den Hintergrund und werden oftmals deutlich zurückgefahren. Dafür konzentriert sich das Album darauf, seinem Titel gerecht zu werden. Die Riffs sind härter, die Refrains weniger melodisch und die Rapanteile höher. Insgesamt wirkt die Musik allerdings um einiges ausgeglichener und stilistisch sicherer als auf „Rakshak“.

Beginnend mit „Halla Bol“, einem der stärksten Tracks des Albums, darf sich die geneigte Hörer:in auf eine halbe Stunde feinsten indischen Nu-Metal gefasst machen. Die restlichen sieben Tracks sind vollgepackt mit Energie und lassen kaum Luft zum Atmen. Inmitten dieses Sprints findet sich auch ein überraschendes Feature mit der japanischen Band BABYMETAL.

Was zunächst etwas deplatziert wirkt, funktioniert im Laufe des fast vier Minuten langen Songs zwar irgendwie, bleibt aber nicht lange im Ohr. Dies führt zumindest bei der Redakteurin dazu, sich bei jedem neuen Hören erneut über „Bekhauf“ zu wundern.

Generell sind viele der Tracks im Gegensatz zum Vorgängeralbum wenig einprägsam. Dies führt dann einerseits dazu, dass beim wieder Anhören einige positive Überraschungen warten, andererseits aber auch zu einer Tendenz, einzelne Songs vorzeitig zu skippen, da viele der acht Tracks ihren Höhepunkt erst kurz vor Schluss erreichen.

Ein weiterer Song, der ganz klar Erwähnung finden sollte, ist „Tadka“, benannt nach einer indischen Kochtechnik. Nicht nur dient dieser Song als Hommage an die, der Redakteurin nach, exzellente indische Küche, er ist auch einer der wenigen, die im Kopf bleiben. Sei es wegen des Titels, des Textes über die Vorzüge eines selbst gekochten Essens oder des sehr markanten Endes.

Der Titeltrack „Nu Delhi“ beschließt das Album und erinnert am stärksten an das Debütalbum. Mit einem stärkeren Einsatz traditioneller Instrumente und einem nicht enden wollenden Vorwärtsdrang wäre der Song aber eher etwas für den Anfang gewesen, denn danach ist es auf einmal entweder unnatürlich still oder der Streamingdienst plärrt einem etwas Neues vor. Ein gelungener Abschluss sieht auf jeden Fall anders aus.

Fazit

BLOODYWOODs zweites Album haut rein, mit voller Energie und Tatendrang ist die halbe Stunde schneller um, als angenommen. Es wirkt dadurch aber auch unvollständig und bleibt kaum im Kopf. Stilistisch sind sich BLOODYWOOD nicht ganz im Klaren, was sie wollen, bringen es aber zumindest nicht so herüber. „Nu Delhi“ hat einige starke Songs, kann aber nicht mit dem Vorgänger mithalten. Aber von wie vielen Bands kann man das schon von den ersten beiden Alben behaupten?

Luise

Stile: Melodic-Death-, Prog-, Folk-, Pagan Metal, Folk-, Alternative Rock

Bands: Coppelius, Avatar, Orphaned Land, Opeth, Carach Angren, Dimmu Borgir, Rotting Christ, Dark Tranquillity, Amorphis, Soilwork, Heilung