Resurrecturis – Non Voglio Morire



Stil (Spielzeit): Death Metal-Rock-Core (49:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Copro Prod./Plastichead (Juni 2009)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.resurrecturis.com
http://www.myspace.com/resurrecturis

Einige Eigenheiten fallen dem geschulten Auge sofort auf. Das Cover ist in einer Art gezeichnet, die aussieht, als ob das Teil in einer Kunstgalerie hängen sollte. Wenn man die interessante Verpackung umdreht und die Liederliste durchgeht, bemerkt man merkwürdigerweise, dass der „Prologue" an zweiter Stelle steht. Auf der Rückseite des Booklets wiederum kann man lesen, dass RESURRECTURIS ein musikalisches Projekt von Carlo Strappa ist.
RESURRECTURIS ist also ein Projekt, das aussieht wie eine künstlerische Band, aus Italien kommt, seit Mitte der Neunziger besteht und neben einigen Demos und Split-Scheiben nun das dritte Album gebastelt hat.

Wie schon erwähnt ist nicht der Prolog das erste Stück. „The Origin" legt in gar nicht so südlicher Art, eher nordischer Brutalität, den ersten Todeshappen vor. Bevor man ihn runterschlucken kann, ist er auch schon vorbei und der „Prologue" beginnt, wie ein solcher sich anhören muss. Knapp anderthalb Minuten grooven die Gitarren und elektronische Geräusche um mich herum.
Bis zum fünften Titel überschreiten die Songs die Drei-Minuten-Marke nicht und es wird heftig gebolzt mit allem was dazugehört. Grunzen, herzhaftes Riffing und flotte Soli sind ein guter Grundstock, die das tödliche Herz erfreuen. Doch dann geschieht das Unerwartete.
Track Nummer fünf „The Artist" schweift schwer in Industrial-Gefilde ab, ganz langsam gehalten mit Elektro-Spielereien, Sprechgesang und weiblichen Vocals. Die Brutalo-Attitüde scheint plötzlich verflogen zu sein.
Doch dann kommt es wieder ein bisschen härter. Ein Stück im Wechselspiel des Gesanges, denn der Chorus ist clean, wie man ihn in diversen Metalcore-Kapellen zu hören bekommen würde. In eine ähnliche Kerbe schlägt der folgende Song, der eine indie-rockige Thrash-Schlagseite hat und zwischendurch sehr gemütlich und klar dahintröpfelt. „After The Show" verkommt dann wieder zu einer heftigen Abrissbirne, die zwischen klarem Refrain und brutalstmöglichem Einrisskommando pendelt.

Wie man an den bisherigen Ausführungen merken kann, ist es nicht ganz einfach, die Musik von RESURRECTURIS in eine Form zu gießen. Deshalb erspare ich mir alle Details festhalten zu wollen. Man erlebt klare, fast romantische Momente, wird von derben Salven durchgeschüttelt und das alles mit gerade so viel Progressivität, dass es einfach schön abwechslungsreich herüberkommt.
Bei diesem Genre-Mix darf man keine Scheuklappen vor den Ohren haben, doch wenn man sich darauf einlässt, hat das Album einiges zu bieten. Auch wenn die Lauscher so manchen Salto überstehen müssen, könnte man als ganz grobe Richtung eben Death Metal - mit ganz viel Gewürz - angeben, der vielleicht manchmal einen minimalen Schimmer von DEATH durchblicken lässt. Von mir aus nennt es experimentell oder kaninchenartig oder hört es euch einfach an.

Als Bonus enthält das Paketchen noch eine DVD. Auf dieser ist ein Video zu dem Song „The Fracture", das Making-Of davon, eine Foto-Gallerie und eine Live-Aufnahme zu sehen. Bis auf das Video sind die anderen Sachen nur bedingt spannend, vor allem der Live-Mitschnitt hat eine ziemlich miese Soundqualität. Bei dem Making-Of sieht man, wie viel Arbeit in einem kleinen Stückchen Film stecken kann, aber ansonsten gibt das zweite Scheibchen nicht viel her.
So, und wer jetzt bis hierhin gelesen hat, der kann es sich sogar ganz einfach machen mit dem Album, denn die Band bietet auf ihrer Homepage die komplette Platte zum Download an.

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