Fighting Chance - Lightsout

Fighting Chance - Lightsout
    Metallischer Hardcore / Melodic Hardcore

    Label: Horror Business
    VÖ: 07.10.16
    Bewertung:7/10

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Es ist immer ein wenig schwer, eine Platte zu bewerten, wenn man ein oder mehrere Bandmitglieder kennt. Bin ich jetzt parteiisch? Machen wir den Test: Ich werde so unvoreingenommen schreiben, wie ich kann – Ihr hört euch die Platte an und sagt mir, ob ich hier Mist erzähle.

Zwei der Jungs von FIGHTING CHANCE kenne ich noch von ihrer anderen Band. Denn sowohl Theo (Drums) als auch Malte (Bass) spielen ansonsten bei MAY THE FORCE BE WITH YOU, eine ziemlich beeindruckende Metalcoreband aus Deutschland. Ersterer ist bei MTFBWU übrigens eigentlich am Mikro. FIGTHING CHANCE dagegen sind aber eher eine moderne Hardcoreband und haben wesentlich weniger mit Metalcore am Hut – wenn natürlich Mosh und Riffing auch eine wichtige Rolle in ihrem Songwriting spielt.

Nach dem Intro geht es auch direkt los mit schnellem Drumming und Akkordarbeit. Natürlich kann hier auch gerifft werden, aber es ist eben kein Metalcore – auch wenn die ab und zu cleanen Gesangspassagen das nahe legen würden. Irgendwie erinnert mich das auch an FUNERAL FOR A FRIEND oder weniger emotionale GLASSJAW. Ich muss aber leider gestehen, dass diese Passagen nicht zwangsläufig zu den Highlights der CD zählen. Beim Shouten macht der mittlerweile neue Sänger der Band dafür eine wesentlich bessere Figur.

Die Songs sind alle schön im Fluss gehalten und FIGHTING CHANCE aus Dortmund probieren hier viel aus. Akkorde, Mosh, Akkordzerlegungen, Atmosphäre, Geschwindigkeit, mal etwas Dissonanz aber auch viel Melodie in den Gitarren. Allerdings wundert es mich etwas, dass sie ihre zwei Gitarren nicht weiter ausspielen, sondern sehr oft das exakt Gleiche spielen. Bei einem Song wie „Headstrong“ könnte man auch an eine eingängigere Version von Bands wie STRAY FROM THE PATH oder COUNTERPARTS denken. Der Blastbeat über recht melodischem Riffing kommt da ziemlich gut.

Der Sound der „Newcomer“ ist ziemlich dick geworden und es gibt Intros und Interludes – das Album sollte also direkt groß klingen und nicht nur ein „so klingen wir im Proberaum“ sein. Aber irgendwie steht ihnen die dicke Hose auch. Denn eigentlich sind die Songs durch die Bank weg ziemlich gut und sie spielen ihre Riffs auch nicht zu oft, damit die Songs in Bewegung bleiben können.

Auf der technischen Seite sind die fünf Jungs gut aufgestellt und halten ihr Debütalbum damit abwechslungsreich. Was das angeht, kann ich ihnen nur empfehlen, so weiter zu machen. Aber wie gesagt, man könnte die zwei Gitarren auch in den Strophen individueller arbeiten lassen und der Cleangesang ist nicht immer ein Highlight. Ansonsten können sich FIGHTING CHANCE hier direkt etablieren. Cooles Album!