Osh - Red Universe

Review

„Äääh jaaaa..." - Mit diesem kurzen „Satz" ist ziemlich genau wiedergegeben, was mir nach dem ersten Durchlauf von „Red Universe" durch den Kopf ging. Death-Metal wechselt sich mit Thrash und Grind ab, bluesige Bassläufe treffen auf Geknüppel und Cangas, Bongos und Glocken; Sprechgesang ist ebenso dabei wie mehrstimmige Gesänge, black-metal-artiges Gekreische oder Death-Gerülpse ... – die Ingredienzien der dreizehn Songs ließen sich noch erweitern, für eine anfängliche Totalverwirrung sollte dieser Ausschnitt dennoch ausreichen.

Wie soll man einen solchen „Bastard" von Album also treffend bezeichnen? Abgedrehter „Deathgrindcore" würde streckenweise passen, der Musik aber keineswegs vollständig gerecht werden. „Totalschrott" wird einigen auf der Zunge liegen, die sich in das Werk von Osh hineingehört haben, aber auch „geniale Metalscheibe" könnte ich mir als Meinungsäußerung vorstellen. Und damit kommt man zu der Tatsache, dass „Red Universe" polarisiert.

Das Album ist unangepasst und in meinen Augen stellenweise so schlecht, dass es schon wieder gut ist – nimmt man beispielsweise die Cover-Nummer „No Limit" oder das Ende der CD, an dem das Live-Publikum „Manamana" aus der Muppetshow singt. Das lässt auf eine gesunde Portion Selbstironie und jede Menge Spaß der vier Jungs bei Auftritten schließen. Leider keine Kriterien für dieses Album, das überladen und zerrissen wirkt, und bei dem man sich immer wieder fragt, wo „die Reise" nun eigentlich hingehen soll. Technisch und musikalisch gibt es ebenfalls einige Ecken und Kanten zu bemängeln, insbesondere der mehrstimmige Gesang klingt oftmals einfach nur grausig.

Dass man mit „Red Universe" eine Menge Spaß haben kann, ist unbestritten. Hier wäre jedoch weniger mehr gewesen. Daher das Fazit: „Äääh... na ja."

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