2019 in Los Angeles von Sänger Leo Unnermark und Gitarrist Parker Halub gegründet, entwickelten sich WINGS OF STEEL dank starken Songwritings und energiegeladener Auftritte – unter anderem beim Keep It True und dem Rock Hard Festival – schnell zu echten Hoffnungsträgern für viele Fans traditioneller Klänge. „Winds of Time“ dürfte der Popularität der Band nochmal einen ordentlichen Schub nach vorne verpassen.
Beindruckender Titelsong
An Selbstbewusstsein mangelt es der Band schon mal nicht, denn man muss schon von seinen Songwriter-Fähigkeiten überzeugt sein, wenn man mit dem Titelsong gleich ein 10:40 Minuten langes Opus an den Anfang seiner Scheibe stellt. „Winds of Time“ beginnt mit pfeilschnellen Gitarren, lässt keine Langeweile zu und gipfelt immer wieder in einem hymnischen Refrain, der Sänger Leo Unnermark hervorragend zu Gesicht steht.
Parker Halub bringt mehrere hervorragende Soli ein, und vor allem das zunächst ruhige, dann immer treibender und virtuoser werdende Zwischenspiel nach knapp sieben Minuten erinnert mich an die Großtaten von Gitarristen wie Matthias Jabs (SCORPIONS) und Criss DeGarmo (QUEENSRYCHE). Ein sensationeller Song, der jeden Fan klassischen US-Metals begeistern dürfte. Hier findet Ihr das Video zu "Winds of Time":
Danach fällt das flotte „Saints and Sinners“ mit knapp drei Minuten gefühlt unglaublich kurz aus. Vor allem bei den Strophen offenbart sich, was es womöglich dem einen oder anderen Musikinteressierten nicht ganz leicht machen könnte, WINGS OF STEEL sofort in sein Herz zu schließen. Leo Unnermark singt hier in den allerhöchsten Tönen, die man durchaus auch mal als etwas „quietschig“ empfinden kann. Und doch macht der Mann über die komplette Scheibe hinweg seine Sache hervorragend, und in seinen besten Momenten kommen deutliche Ähnlichkeiten mit dem jungen Geoff Tate zu Zeiten von „Queen of the Reich“ zutage.
Ein Fest für Old-School-Fans
Es folgen sechs weitere Songs, in denen sämtliche Facetten des Genres bedient werden – mal stampfend, mal balladesk, mal hymnisch mit den entsprechenden Mitsingparts. Neben dem Titelsong spricht mich vor allem die zweite Singleauskopplung „We Rise“ besonders an:
Mit insgesamt acht Songs ist das Album nicht überfrachtet, was ich als sehr angenehm empfinde. Das abschließende „Flight of the Eagle“ gipfelt in einem instrumentalen Trommelfeuer, das dem Hörer nach dem Ausklingen der Scheibe eigentlich nur eine Option lässt – auf „Start“ zu drücken, um sich einen weiteren Durchlauf zu gönnen.
Fazit: Auch auf „Winds of Time“ erfinden WINGS OF STEEL den Heavy Metal nicht neu, sind aber sehr viel mehr als nur eine weitere Retro-Kapelle und machen einen beeindruckenden Schritt nach vorne. Ein tolles Album, das Spaß macht und auf eine große Zukunft für WINGS OF STEEL hoffen lässt.
„Winds of Time“ Tracklist:
1. Winds of Time
2. Saints and Sinners
3. Crying
4. Burning Sands
5. To Die in Holy War
6. Lights Go Out
7. We Rise
8. Flight of the Eagle