Geschrieben von Dienstag, 14 Oktober 2025 11:00

BLOODRED HOURGLASS & LUNA KILLS - Konzertbericht aus Berlin

Berlin, 9. Oktober – Herbst, Bier, Metal. Klingt nach einem soliden Donnerstagabend? Ganz sicher. Aber was sich im rappelvollen Cassiopeia an diesem Abend abspielt, ist alles andere als routiniert. BLOODRED HOURGLASS und LUNA KILLS kredenzten uns eindrucksvoll einen Abend von heavy rockenden Hooks bis zum Death-Metal-Gewitter erster Güte.

LUNA KILLS – Pop trifft Breakdown

Gerade erst ist ihr Debütalbum draußen, und schon stehen LUNA KILLS Seite an Seite mit BLOODRED HOURGLASS auf Tour. Wer die Band bisher nicht auf dem Radar hatte, dem wird spätestens nach den ersten Takten klar: Das ändert sich heute.

Frontfrau Lucy wechselt mühelos zwischen engelsgleichem Klargesang und messerscharfen Shouts, während die Band eine saftige Mischung aus Groove, Screams und Energie in den Club knallt – irgendwo zwischen den poppigen Vibes CYAN KICKS und dem aktuellen Output von POPPY.

Auch der erste Moshpit des Abends wird gestartet – das Publikum ist wach und hat Bock. Bei Tracks wie „SADIST“ oder „Slay Ur Enemies“ wird gehüpft, geklatscht und gefeiert. 45 Minuten pure Power, und das direkt zum Tourauftakt. LUNA KILLS machen an diesem Abend eine verdammt gute Figur und dürften aus Berlin einen ganzen Schwung neuer Fans mitnehmen.

BLOODRED HOURGLASS

Dann übernehmen BLOODRED HOURGLASS und zünden ein Death-Metal-Gewitter, das keinen Stein auf dem anderen lässt. Die sechs Finnen nehmen das Publikum mit auf eine wilde Reise aus druckvollen Riffs und verträumten Melodien.

Drei Gitarren verweben sich zu einem dichten Klanggeflecht, das zugleich brutal wie melodisch klingt. Sänger Jarkko presst seine Growls mit stählerner Stimme in den Raum, die durch Mark und Bein geht. Hier ein verspielter Lead, dort ein mächtiger Breakdown. Von „The Crown Is Permanent“ bis zum Albumtiteltrack „We Should Be Buried Like This“ jagt ein Song den nächsten, Tempo und Intensität bleiben konstant hoch. 

„Royally Done“ mit seinem eindringlichen Bass und den treibenden Drums fesselt die Menge, während „Dance Of The Dandelions“ fast hymnisch daherkommt, getragen von den treibenden Drums. Zwischendurch durchziehen kurze melodische Einspieler das Set, die im nächsten Moment von messerscharfen Shouts und gnadenlos harten Riffs abgelöst werden.

Das Publikum vor der Bühne ist Feuer und Flamme, es wird gebangt, gesprungen, mitgeklatscht und gemosht, kaum ein Besucher steht auch nur eine Sekunde still. Nur Crowdsurfer finden sich heute keine, aber auf der kleinen Bühne wäre auch kein Platz. Die Band feuert die Meute immer wieder weiter an und die Stimmung bleibt unermüdlich am Anschlag ... Ein Brecher folgt nach dem anderen, ein durchgängiges Klanggewitter, zwischen messerscharfen Shouts und wummernder Doublebass.

Mit „Chasing Shadows“ steigern BLOODRED HOURGLASS das Tempo weiter. Das Lied brilliert durch den Wechsel aus durchdringenden Riffs und atmosphärischen Zwischenspielen, die von den drei Gitarren meisterhaft ausbalanciert werden. Mit voller Wucht donnert die Band noch einige ihrer stärksten Songs zur Zugabe raus. Die Energie erreicht ein neues Hoch, und der Club bebt förmlich unter den intensiven Shouts und dem pulsierenden Bass von „We Should Be Buried Like This“ und „Shun The Limelight“.

Nach dieser gelungenen und energiegeladenen Shows zum Tourauftakt entlassen uns die Finnen beseelt und bei bester Laune in die Berliner Nacht.

Die Truppe ist noch bis Ende Oktober unterwegs und spielt noch einige Shows im deutschsprachigen Raum:

14.10.2025 – Leipzig, Hellraiser
15.10.2025 – Hamburg, Bahnhof Pauli
16.10.2025 – Esbjerg, Tobakken
18.10.2025 – Frankfurt, Nachtleben
19.10.2025 – Cologne, Helios 37
20.10.2025 – Paris, Backstage by the Mill
22.10.2025 – Dortmund, FZW
23.10.2025 – Leiden, Nobel
24.10.2025 – Lindau, Club Vaudeville
25.10.2025 – Winterthur, Gaswerk
26.10.2025 – Munich, Backstage
27.10.2025 – Stuttgart, Im Wizemann

Cengiz

Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.

Ich habe viele Jahre professionell in der Konzertbranche gearbeitet und viele weitere Jahre Shows, Artists und Festivals privat und semiprofessionell begleitet und begleite diese teilweise immernoch.

Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.

Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.

Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.

Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.

Artikel dazu

Live / Konzertberichte dazu