Sunder - s.t.

Sunder - s.t.

Die wabernde Hammondorgel am Anfang sagt schon alles: psychedelischer Sixties-Sound. SUNDERs Debüt erscheint auf dem Label, das unter anderem HORISONT und BLUES PILLS entdeckt hat. Klingt schwedisch – ist es aber nicht.


SUNDER kommen aus Frankreich. Der Sound aber ist so grenzenlos angestaubt, dass das ziemlich wurscht ist. Vor allem hört man eine unbändige Spielfreude, die in ziemlich heftige Fuzz- und Solo-Ausbrüche mündet. SUNDER drücken auf’s Gas und gniedeln in bester LED ZEPPELIN-Tradition durch ihr erstes, „Sunder“ betiteltes Album.

Das klingt nach 60er-Garage, ist aber auch ziemlich düster – der ein oder andere Hippie könnte mit der Scheibe auf einen schlechten Trip geraten. Die etwas schräge, hohe Stimmlage des Sängers tut ihr Übriges. Der Drummer treibt seine Band beständig vor sich her, auch hier werden Erinnerungen an das LED ZEPPELIN-Tier John Bonham wach.

Dabei kommen zum Teil großartige Songs heraus – das fesselnde „Bleeding Trees“ zum Beispiel, das neben einer das gesamte Album durchziehende Dynamik eine tolle Gesangslinie hat, die im Ohr bleibt. Über die ganze Länge der Scheibe hätte ich mir mehr solcher Momente und mehr Abwechslung gewünscht, immer wieder verlieren sich SUNDER zu sehr in furioser Fiedelei. Was das Schreiben von Hits angeht, könnten sich die Franzosen also bei BLUES PILLS, ihren Geschwistern im Geiste, noch was abschauen. Trotzdem ist „Sunder“ ein gutes Debüt, das Genrefreunde sich mal reinziehen sollten. Groovy!

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