Manuel

"Größtenteils harmlos."


In Niedersachsen lebt man gierig. Vor sieben Jahren gaben dort vier Jungs ihrer Sehnsucht nach und rauften sich zu einer Band zusammen. Vor anderthalb Jahren kam ihr Debüt zur Welt und nun legen die Burschen weiter Holz ins Feuer. Mit einigen Gästen von Bands wie ORDEN OGAN, OBSCURITY oder gar dem Ex-Gitarrist von SAVATAGE wurde das neue Werk veredelt. Wie zuvor wird uns das neue Album in drei Sprachen verpackt schwungvoll entgegengeschleudert.

Paderborn liegt in Ost-Westfalen und nein, letzteres ist kein Oxymoron. Wie es bei manchen Teilchen der Fall ist, hat sich hier aus den Teilchen aufgelöster Bands eine neue formiert, die seit einem Jahr zusammen lärmt. Die fünf Jungs orientieren sich an traditionellen und modernen Kapellen des Death- und Thrash-Bereichs und legen mit ihrer ersten EP den Grundstein für den Weg an die Öffentlichkeit.

Vor kurzem lieferten die Italiener von STORMLORD das fünfte Epos ihrer 20-jährigen Band-Karriere aus. Die Mischung aus extremem Metal und melodisch-klassischen Elementen hat viel positive Resonanz bekommen, und auf „Hesperia" gibt es einiges zu entdecken, so dass wir nachgehakt haben. Bassist Francesco Bucci und Sänger Christiano Borchi erklären uns, wie viele Gedanken in einem Cover stecken, ganz ausführlich geht es um die Mythologie von Aeneas und Lebensphilosophie und wir lernen, welche Folgen ein rostfreies Schwert haben kann.

Angeblich wurde im Jahre 1066 in Kopenhagen eine Gruppe zusammengeführt, die sich in einer mystischen Aura mit Paralleluniversen, Philosophie und dem Tod beschäftigen will. So steht es geschrieben. Das Geburtsjahr, welches in einem großen sozialen Netzwerk verbreitet wird, kann jedoch aufgrund der Bandfotos und des Alters der Mitglieder nicht ganz stimmen. Frisch aus dem dänischen Untergrund entstiegen präsentieren uns die mysteriösen Nordlichter AJUNA also ihr Erstlingswerk.

Einst frönten die Italiener von STORMLORD noch dem Death Metal, doch dies war nur eine kurze Phase vor gut zwanzig Jahren. Die Drehung zu symphonischem Black Metal gelang, manchem waren die Keyboads etwas zu dominant. Doch trotz mehrerer Scheiben kam die Band wenig aus ihrem Schattendasein heraus, vielleicht war der Schatten norwegischer Symphoniker zu groß. Auf „Mare Nostrum" ging es noch melodisch-schwarz zur Sache, zu dem fünften Longplayer „Hesperia" passt eventuell die obige Genrebezeichnung besser – zumindest für die Schubladen-Orientierung.

Welch ein Zirkus wurde veranstaltet – CARCASS kommen zurück. Vor 25 Jahren setzten die Briten Maßstäbe mit ihrem Grindcore/Goregrind, verließen jedoch diese Gefilde zugunsten von Melo-Death-Meilensteinen. Nach einer siebzehnjährigen Pause kommt durch den Inselfunk plötzlich die Meldung, es würde neues Sezierbesteck geliefert. Zunächst war ich skeptisch – auch wenn ich kein CARCASS-Hardliner bin – ob die älter gewordenen Herren uns heute wieder überzeugen können. Doch ich und viele andere wurden positiv überrascht.

DEALS DEATH: Sie trafen sich an der Musikhochschule und gründeten eine Band. Man änderte das Line-Up und begab sich nach Göteborg. Dort wurde weiterhin Musik erfunden und es sollte der Ausgangspunkt für diverse Konzerte sein. Dann kamen sie bei einem renommierten Label unter und nun erscheint nach fünf Jahren das dritte Werk. Göteborg und Melo-Death, diese Kombination taucht nicht das erste Mal auf.

In Südhessen gibt's nichts zu gewinnen. FALLEN TYRANT haben sich innerhalb der fünf Jahre ihrer Existenz vom Solo-Projekt zu einer Band gemausert, Demos und eine EP gebastelt und zeigen uns nun ihr Debüt mit einem etwas pessimistischen Titel. Aber das passt. Denn FALLEN TYRANT spielen Black Metal. Egal, was die anderen so machen. Das ist ihre Attitüde.

Keine Ahnung, wie diese Finnen das machen: mit einer solch kleinen Menge an Menschen eine solch große Menge an Bands zu erschaffen. Immer wieder wundere ich mich. SACRILEGIOUS IMPALEMENT entstand vor knapp acht Jahren durch einen Herrn, der sich „Von Bastard" nennt und zuvor bis heute auch bei den Black Thrashern EVIL ANGEL spielt. Das heißt, das Phänomen der vielen Bands wäre zumindest zum Teil erklärbar durch die Mehrfachbesetzung – aber da muss es noch eine andere Erklärung geben. Wie dem auch sei, an der römischen Zahl unschwer zu erkennen ist „III – Lux Infera" das dritte Album der Düsterheimer aus Lahti.

Es lebe das Vorurteil. Besser ist das genaue Hinsehen.
Zuerst war es so: Ein flüchtiger Blick auf das Cover sagte mir, dass dieses Album keiner kennt und wahrscheinlich nicht braucht. Acht Songs sollen es sein und da steht etwas von Mini-CD. Seit zwei Jahren gibt es die Berliner – sie sind bestimmt jung und unerfahren. Aber das passt intuitiv irgendwie nicht zu dem Cover.

In Italien gibt es einen Höllenschlund, dem erst vor sechs Jahren eine Horde Musiker entstiegen ist. "Erst" deshalb, weil „Labyrinth" schon ihr drittes Album ist und sie mit den beiden ersten schon so manchen Mund offen stehen ließen. Ob die Verknüpfung von Elementen der Klassik mit bestialisch schnellem Todesblei wieder so erfolgreich geklappt hat, lässt sich in zwei Buchstaben sagen: Ja!

Seit drei Jahren wartet die Met-Gemeinde auf ein neues Werk der bayrischen Senkrechtstarter in Sachen Pagan Metal. Während die bejubelten ersten beiden Alben von EQUILIBRIUM für Furore und Bekanntheit sorgten, bekam das letzte Scheibchen „Rekreatur" schon ein paar kritische Töne ab, jedoch eher als Jammern auf hohem Niveau. Denn es gab eine zum Teil skeptisch betrachtete Umbesetzung in Gesang und Schlagzeug. Nun soll mit der EP „Waldschrein" das Warten auf das neue Album verkürzt werden.

Dieser Denis Pfeffer ist ein umtriebiger Bursche. Nachdem die Sache für ihn mit MISERY SPEAKS vorbei war, rief er GRIMBLADE ins Leben. Zwei Jahre und ein Album später wurde dieses Projekt wiederum umgebaut und heißt nun ORDER TO RUIN, während der Herr sich mit FORLORN TALES auch noch dem Wikinger-Pagan-Metal widmet.
Der neueste Output – selbst im Gewand von ORDER TO RUIN – schlägt eine neue Marschrichtung ein. Weg von heavy- oder powermetallischen Einflüssen, wird es dieses mal härter.

Theatermasken auf dem Cover, sieben Musikanten und ein CD-Titel, der der Fantasie freien Lauf lässt: SEVEN NAILS suchten sich vor drei Jahren in Süddeutschland zusammen und hatten sich schließlich gefunden, um in ihrer neu errichteten Traumfabrik ein erstes Werk zusammenzubasteln.

Dem Cover nach zu schließen, wurde der Samariter erschossen. Die Finnen waren's. Schon seit einigen Jahren ist eine Fünfer-Gruppe aus dem Norden auf der Suche, jetzt haben sie ihn gefunden. Nach einiger Anlaufzeit wurde nun aus dem Hinterhalt der Revolver abgefeuert und das Debütalbum ins Leben geschossen.

In München tat sich Mitte der Neunziger ein schwarzes Loch auf und SYCRONOMICA entstiegen dem Erdinnern, um einen dunklen Mantel über das Land zu ziehen. Nach drei Demos und drei Alben wurde das Uralt-Material nochmals nachgefragt, wodurch die vorliegende EP entstand. „Neverest" enthält zwei neue Songs und die vier Stücke der ersten EP ohne jegliche Soundveränderungen.

Mitte der Neunziger erhoben sich DEMOGORGON in Polen aus den Tiefen der Hölle. Mastermind Asteck bastelte herum, doch mit diversen Umbesetzungen dauerte es geschlagene dreizehn Jahre bis zur Debüt Veröffentlichung. Nach einigen Live-Erfahrungen haben sie es nun zu einem zweiten Album gebracht.

Finnen haben's oft dunkel, vielleicht nahmen die Thrash Metaller von HATERIAL deshalb ihre aktuelle Scheibe in Italien auf. Das nordische Quintett vertritt eine Scheiß-Egal-Attitüde seit drei Jahren mit der Begründung, dass eben das düstere Klima Finnlands nicht zu gemütlichem Liebhaben, sondern zu rücksichtsloser Mucke führt. Das beweisen sie nun auf ihrem Debütalbum.

Tötung lebt in Österreich. Schon der Name des Hauptakteurs weist auf provokative Positionen hin, die jedoch aus seiner Sicht nicht unbedingt die Intention der Provokation haben. Vor sieben Jahren ins Leben gerufen, ging es Tötung und seiner Truppe auf dem Debütalbum um „Emotionale Endstation".

Wer im Sommer gen Italien fährt, könnte dort auf eine fünfköpfige Truppe treffen, die sich seit sechs Jahren dem technischen Todesmetall verschrieben hat. Nachdem das Debüt nicht nur für Begeisterung gesorgt und sich einiges auf der Besetzungscouch getan hat, werfen die Stiefelbewohner nun ihr neuestes Machwerk auf den Markt.
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