Nightsatan - Nightsatan And The Loops Of Doom Tipp

Nightsatan - Nightsatan And The Loops Of Doom
NIGHTSATAN – schon der Name darf gefeiert werden. Dahinter verbergen sich drei Finnen mit den Pseudonymen Mazathoth, Inhalator II und Wolf-Rami. Im Film „Nightsatan And The Loops Of Doom“ stolpern die drei in irren Kostümen durch ein postapokalyptisches Karelien der Zukunft, nur mithilfe ihrer Synthesizer können sie sich vor dem Wahnsinn retten.

Der Film ist von Regisseur Chrzu, der Soundtrack vom Synthie-Trio NIGHTSATAN, beides zusammen bringt Svart Records als hübsches Digipak im Paket raus. Nerds mit Humor und einem Sinn für krude 80er-Ästhetik sollten dem Film unbedingt eine Chance geben. Die 24 Minuten sind zwar völlig wirr, irre und legen den Schwerpunkt auf alles, nur nicht auf einen roten Faden. Dafür aber ist alles drin, was man als Fan von „Mad Max“ und ähnlichen apokalyptischen Visionen der 80er-Jahre liebt. „Nightsatan And The Loops Of Doom“ treibt das Genre noch über die Spitze hinaus und bietet eine wohltuend bescheuerte Mischung aus Einsamer-Wolf-Ästhetik, Nacktheit, Brutalität und Technik-Irrwitz. Im auf der DVD enthaltenen Making-Of kann man sehen, dass die Filmcrew offenbar sehr viel Spaß bei den Dreharbeiten hatte.

Die Soundtrack-CD ist deutlich länger als der Film, weil alle Stücke, die im Film nur angerissen werden, hier in den kompletten Versionen zu hören sind. Die Musik macht den Film erst komplett, funktioniert aber auch ohne Bilder hervorragend. Synthesizer-Teppiche, oft mit kalten Beats unterlegt, lassen unweigerlich ein ganz bestimmtes Bild vor dem inneren Auge auftauchen: Sonny Crocket, allein in seinem schwarzen Jaguar unterwegs auf den nächtlichen Straßen Miamis. NIGHTSATAN schaffen es, die unterkühlte Atmosphäre der 80er-Jahre so intensiv zu reproduzieren, als wäre die Musik damals für „Miami Vice“ geschrieben worden – sie selbst nennen es „Post-Apocalyptic Laser Metal“. Das ist etwas irreführend, Gitarren hört man nicht. Aber die kühle, dunkle Atmosphäre des Synth- und Prog-Metal der 80er trifft das Trio schon. Auf jeden Fall macht die Musik Spaß und ist genau das richtige, um eine nächtliche Autofahrt stimmungsvoll aufzuwerten.

Sicherlich braucht man „Nightsatan And The Loops Of Doom“ nicht. Aber braucht man die Komplett-Box von „Miami Vice“ oder alle Teile von „Robocop“ im DVD-Schrank? Nein, aber mancher hat sie trotzdem und freut sich drüber. Dann sollte man sich diese Veröffentlichung sofort daneben stellen – einfach nur so, weil sowohl Film als auch Soundtrack extrem cool und kultverdächtig sind.



Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...