Panchrysia – Massa Damnata

Panchrysia Massa Damnata

Stil (Spielzeit): Black Metal (47:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Shiver Rec. (02.12.11)
Bewertung: 7/10

http://www.panchrysia.be
http://www.myspace.com/panchrysia

Da sind sie wieder, die Belgier. Vor knapp vier Jahren kam ihr letztes Stück Schwarzwurst auf den Teller. Schon seit einigen Jahren tragen sie ihren schwarzen Umhang und beträufeln die Erde mit gelungenem Giftgebräu. Nachdem beim letzten Mal stimmlich experimentiert wurde und kleine Einschübe die düstere Musik auflockerten, ohne die Stimmung wegzunehmen, darf man gespannt sein, was es dieses Mal auf die Lauscher gibt.

Nicht alltäglich ist das wunderschöne Klassik-Intro, dessen Herkunft mir gerade partout nicht einfallen will (wer weiß, aus welchem Stück dies ein Auszug ist, melde sich bitte!). Doch die tragische Ruhe ist trügerisch, denn der überlange Opener bricht recht bald auf zu seiner Reise durch die schwarzen belgischen Landschaften. Bei über acht Minuten bleibt genügend Zeit für extrem langsame Passagen, die aber nichts an Düsterheit verlieren. Die Ruppigkeit der Vocals und die Priorität boshafter Atmosphäre vor dauerhaftem Geprügel ähnelt ein bisschen der letzten Scheibe „Wormwood" von MARDUK.
Insgesamt wird jedoch die schwedische Tradition von Formel-1-Blastbeats nicht überstrapaziert. Melancholische Leads in rauem Klang geben den Songs noch eine andere Geschmacksnote. Wenn die Harmonien hier außergewöhnlicher wären, käme ein Vergleich mit den open-minded Franzosen von GLORIOR BELLI in Frage. Überraschend ist dann aber ein kleines Intermezzo im Stile einer 30er-Jahre-Jazz-Combo mit Bläsern und Handtrommeln.
Als Ausklang eines Stückes bringt das Abwechslung in die Scheibe, die im folgenden Track mit einem Gloria-Männer-Chor aufwartet. Manches Stakkato-Riff und der meditative repetitive Charakter halten allerdings immer die Flagge des Black Metals hoch. Auch wenn das Stakkato mal auf einer Ukulele oder einer „spanischen Gitarre" vorgetragen wird.

Durch minimale unerwartete Spielereien wird „Massa Damnata" etwas aufgewertet, da diverses Kling-Klang nirgends fehl am Platz ist und passend seinen Teil zur Stimmung beiträgt. Eine exorbitante Steigerung zu der Vorgänger-Platte kann ich leider nicht ausmachen. Solider Black Metal mit Wiedererkennungswert, aber ohne spektakuläre Höhepunkte wird von den Belgiern auf ihrer vierten Langrille gezockt, so dass ein Nichtkenner aber durchaus einen Imbiss versuchen kann.