Stil (Spielzeit): Klassik (68:39 und 54:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Peaceville (Edel) (04.05.2012)
Bewertung: 3 /10
Cradle Of Filth Homepage
CRADLE OF FILTH sind seit ihrer ersten Veröffentlichung bzw. seit dem Demo, welches mir als Teenagerin aus mysteriösen Gründen vorlag, eine meiner absoluten Lieblingsbands. Generell sind sie eine dieser Bands, die man liebt oder hasst und der größte Kritikpunkt ist die Stimme von Dani Filth. Nun liegt mir also „Midnight In Labyrinth" vor, eine klassische Vertonung von CRADLE OF FILTH Klassikern. Die klassischen Intros und Interludes auf den Alben werden häufig auch von Musikfreunden gelobt, die mit dem „rasend schnellen Krach, der danach kommt", gar nichts anfangen können. Vor Kreischern von Dani Filth braucht sich auch keiner zu fürchten, da er die auf „Midnight In Labyrinth" vollkommen unterlässt.
Der erste Song, der dran glauben muss, ist "A Gothic Romance (Red Roses For The Devil's Whore)", der auch für CRADLE OF FILTH Verhältnisse viele atmosphärische, langsame Momente im Original hat. Allerdings wird hier natürlich auch der Rest komplett entspannt und langsam vertont. Beim ersten Song kann ich mich noch nicht entscheiden, ob ich den fehlenden Höhepunkt in Form von Kreischerei, knarzenden Riffattacken und wahnwitzigen Doublebassgeschossen nun gut oder schlecht finden soll. Zumindest bin ich bei den ersten Songs, die zum Großteil aus den ersten drei Veröffentlichungen sind, noch fasziniert, wie vielfältig man die Songs trotzdem darstellen kann. Allerdings habe ich dauerhaft die Originale im Kopf, eventuell habe ich auch schon zuviel CRADLE OF FILTH gehört... könnte tatsächlich sein. Wenn ich das nicht getan hätte, dann hätte mich die Platte wohl noch weniger fesseln können.
Natürlich ist es klar, dass CRADLE OF FILTH (war hier wirklich die ganze Band beteiligt?) schon alleine aus Kostengründen nicht auf ein richtiges Orchester zurückgreifen können. Was sie dann letztendlich aus Plastik gezogen haben, ist dafür mehr als hörbar und natürlich sind auch die Kompositionen weiterhin unanfechtbar genial. Allerdings weiß ich nun, dass ich keine zwei CDs mit Klassikvertonungen von CRADLE OF FILTH brauche und lieber weiterhin die CDs von der Band höre, die mich auch emotional packen. Besonders schlimm finde ich diese schon fast DJ mäßigen Texteinwürfe bei „The Forest Whispers My Name". Wenn man eben sonst immer den Text mitsingt und Dani dann nur die abgespackte Version in Form von „Black candles..." in den Raum haucht, dann ist das irgendwie seltsam und teilweise sind die Stimmen auch echt peinlich verzerrt. Richtig geil ist allerdings, dass Sarah Jezebel Deva wieder die weiblichen Vocals übernommen hat und das verdammt gut macht, wie immer.
Aber ganz ehrlich, dieses Album hat keiner verlangt..? Da hätte Dani lieber wirklich ein Musical inszeniert, das hätte mehr Sinn gemacht. Auf der zweiten CD gibt es dann eine noch abgespacktere Version, die somit noch flacher klingt als die erste... Schade... MAMBO KURT meets Herr der Ringe für Arme.