Khold - Morke Gravers Kammer


Review

 

Das Album „Morke Gravers Kammer" (Candlelight Records) klingt wie der Bandname von Khold - kalt nämlich. Schon das Cover deutet darauf hin, dass Black Metal gespielt wird, hier jedoch in einer ziemlich doomigen Ausführung, wenn es das überhaupt gibt (bzw. "geben darf", liebe Pseudo-Realkeeper). Jedenfalls habe ich noch nie eine als Black Metal deklarierte Scheibe gehört, die über weite Strecken derart groovt.
„Morke Gravers Kammer" ist laut Platteninfo ein Konzeptwerk, auf dem es um eine Art Seelenkammer geht, in der die Toten aufwachen und tanzen, bevor Dämonen ihre Seelen forttragen. Heraushören konnte ich das leider nicht, da ich kein Norwegisch spreche. Der Klang der Scheibe ist sehr klar und für ein BM-Album auffallend „unrumpelig" - daher auch die frostige Atmosphäre, die durch den schnarrenden dunklen Krächzgesang wunderbar vertieft wird.
Khold haben unbestritten einen sehr eigenen Zugang zum Black Metal, den ich auf diesem dritten Output absolut hörenswert finde. Leider nutzt sich dieser Effekt aber im Laufe der vorwiegend im Midtempo gehaltenen Songs etwas ab, da es keinerlei Höhepunkte zu verzeichnen gibt - das Ganze gleicht eher einer zähen, bedrohlichen Masse, die alles unter sich bedeckt. Legen die Skandinavier mal einen Zahn zu und werden knüppelnderweise ihren Genreklisches gerecht, gleichen sie vielen anderen Bands ihres Lagers. Ein beachtliches Album, das insgesamt jedoch zu wenig zu bieten hat, als dass ich es uneingeschränkt empfehlen würde.