Darkshine - Ten Years


Review

Stil (Spielzeit): Black Metal (36:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (Spätsommer 2007)
Bewertung: Amtlich. [7/10]
Link: http://www.darkshine.new.fr/

Frankreich gibt musikalisch mehr her als man auf den ersten Blick vermutet. Immer mehr Bands hurten in den letzten Jahren um meine Aufmerksamkeit und die Meisten machten eine gute Figur. DARKSHINE waren mir kein Begriff und dem rot-weißen Farbenspiel auf dem nun dritten Frontcover konnte ich noch keine Note entnehmen.

Die leider wenig kraftvoll rumpelnden Schlaginstrumente und eine fiese Stimme schlagen eine annehmbare Brücke zwischen den Lagern des Death Metal und des Black Metal. Väterchen Tod wird aber schnell die kalte Schulter gezeigt und das Album färbt sich überraschenderweise schwärzer und schwärzer.
Lang gezogene Schreie, die sich in hohen, sausenden Gitarrenstürmen verlaufen treiben selten einen Waldwind aus Norwegen durch das Album und in Stücken wie "Sanguis Christi" stört die dünne Produktion kaum. Für echten Anrufbeantworter-Black Metal zeigen sich DARKSHINE dann aber doch zu experimentierfreudig. Handwerklich lassen die Instrumente gegen Ende des Albums kaum Wünsche mehr offen und ohne Scham ziehen sich melodische Gitarren-Schmuckleisten durch die Stücke. Die ätzend röhrende und böse Stimme bringt Kälte und Realität ins Spiel. 
Eine Spur Paganismus schmeckt man in der Musik auch hindurch, obwohl weder in der Gestaltung noch in den Texten auf den ersten Blick etwas davon zu finden ist. In Stücken wie "Ancestral Belief" fühle ich mich nicht zuletzt durch den Schlachtenlärm aus dem Off an diese Spielart erinnert und das obwohl der Sänger seinen Mund hält und die relative Ruhe fast schon kitschig wirkt gefällt das Zwischenspiel. Als in "Vseslav" dann noch Akustikgitarren Platz gemacht wird verhärtet sich der Eindruck.

Mit etwas Waschküchenlatein, dem nötigem Willen und ein wenig Talent kann man also doch ordentliche Sachen auf die Beine stellen. Was dann bleibt ist ein durchdachtes und stimmiges Album, was Interessierten ohne Hochpolierten Studioklang einige schöne Durchläufe bereiten kann. Nicht das Format von Welt, zugegeben, aber ehrlich, authentisch und einfallsreich. Der Laden läuft!