Dissonant – Einst Mensch



Stil (Spielzeit): Heavy/Folk/Melodic Death Metal (44:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (September 2010)
Bewertung: 3,5/10

Links: http://www.myspace.com/dissonantrules

Vor sechzehn Jahren bereits kreuzen sich die Wege von Chris B. und Fraindl, die beschließen der härteren Musikszene etwas Neues zu kredenzen. In den folgenden Jahren wird viel herumprobiert, sowohl musikalisch als auch besetzungstechnisch, so dass eine Menge an Demo-, Live-, Promo-, Sampler-Aufnahmen existieren. Und eine Mischung aus all diesem, was in den aktivsten Jahren 1997-2000 passiert ist – denn seit sieben Jahren war Pause angesagt – ist „Einst Mensch" nun zusammengeschustert.

Die ersten drei Songs lassen die Augenbrauen schon in Richtung obere Stirn wandern. Zuerst meint man in der Einleitung auf ein Industrial-Album gelandet zu sein. Dann wird man doch überrascht mit klassischem Heavy Metal inklusive Alientöne wie bei ANGST SKVADRON. Dies wird daraufhin fortgesetzt mit ähnlichem Metal-Battle-Steel-Gedudel, das von Super Mario tatkräftig unterstützt wird.
Doch bevor man sich die Haare rauft, kommt der Titelsong als deutsch getextete, tänzerische Pseudo-Mittelalter-Ballade daher. „Der Wille" folgt dann als Mixtur aus bisher genannten Spielmethoden, was etwas eigenwillig im Sinne eines Außerirdischen-Folkgroove-Heavy-Metal-Songs aus der Box schallt.

Stücke wie das elektronische, mit Sprechgesang vertonte „Wizzard Of Wor" geben einen weiteren Hinweis auf die enorme Vielfältigkeit, wodurch man dieses Album allerdings kaum auf einen Rutsch durchhören kann – mir jedenfalls fällt es schwer. Auf diese Weise lässt sich natürlich auch kein Trademark kreieren, wodurch man DISSONANT dann erkennen könnte. „[...] Cause your fire burns in hell and not in me [...]" Ein bisschen Kitsch muss natürlich auch dabei sein, und so wird die Sache langsam fast schwierig zu bewerten.
An der Produktion könnte man bestimmt noch ein bisschen schrauben, da zum Beispiel die Gitarren selbst in den harten Teilen mit relativ wenig Druck herüberkommen. Das instrumentelle Können und auch der Gesang sind gut, was aber nicht die ganze Scheibe rettet.
Stellenweise erinnert der Gesang an SUBWAY TO SALLY, an einzelnen Stellen wird mäßig gegrowlt und ein bisschen Hey-Schreien darf man auch.
Manche Songs für sich genommen sind nicht gerade schlecht, auch wenn die Lyrics einen nicht unbedingt den Hut lupfen lassen. Vielleicht wäre eine andere Liedauswahl besser gewesen. Aber als gesammeltes Gemisch von Merkwürdigkeiten bleibt recht wenig hängen und die Lust dieses Mischgetränk mehrmals zu sich zu nehmen wächst bei mir nicht sehr stark.

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