Punish My Heaven – The Reckoning Tipp

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Stil (Spielzeit): Melodic Death / Thrash Metal (48:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Death Rock Records / ASR / Soulfood (30.03.2012)
Bewertung: 8 /10

Punish My Heaven Homepage

Mein lieber Herr Gesangsverein, was PUNISH MY HEAVEN mit ihrem Zweitwerk „The Reckoning" auf uns loslassen ist echt nicht von schlechten Eltern. Die vier Musiker hauen mit ihrem neuen Album aber mal richtig auf die Kacke und haben mit „The Reckoning" ein kampflustiges, zähnefletschendes Tier in den Ring geworfen, bewaffnet mit schnellem, präzisem Thrash und allerfeinstem melodischem Death Metal. Obwohl ich kein Fan von diesem Vergleich bin, bleibt auch mir nichts anderes übrig, als ganz laut und anerkennend „Göteborg" in den Raum zu rufen.

Was die Truppe da musikalisch abzieht, ist wirklich grandios. Sänger Sebastian Toeteberg (was für ein geiler Name in diesem Kontext) variiert gesanglich zwischen „nicht gut drauf", „angepisst „ und „ich hau euch hier alles kaputt". Sebastian Toeteberg agiert auf ganz hohem internationalen Niveau und generell braucht „The Reckoning" keinen Vergleich mit schwedischem Material zu scheuen. Klargesang gibt es nicht auf der Platte, fehlt aber keine Sekunde und ruhige Instrumentalparts gleichen dafür die Härte aus. Zum weiteren Ausgleich gibt es gesanglich massig Emotionen, denn oft denke ich mir bei ähnlichen Truppen „Schrei doch einfach mal, komm mal aus dir raus!". PUNISH MY HEAVEN brauchen in dieser Hinsicht keine Nachhilfe, Herr Toeteberg geht komplett aus sich raus und schleudert uns in unterschiedlichen Nuancen seine anklagenden Texte entgegen, dass es richtig Spaß macht ihm zuzuhören.

Die Gitarren ballern heftig und trotzdem lässig aus der Hüfte und begeistern mit einer hohen Vielfalt an Melodien. Frank Ruhnke (live unterstützt von Sebastian Scharf) ist ein grandioser Gitarrist, der mit scharfen, stampfenden Riffssalven genauso schießen kann wie mit klaren, schnellen Traumsoli. Auch Bassist Florian Schulz packt ein traumhaft donnerndes Geballer aus und bildet gemeinsam mit dem sehr schnellen, technisch unheimlich guten Drummer Pierre Leyendeckel eine mehr als solide Rhythmusfraktion. Hier wird ganz scharf geschossen, aber trotzdem mit Niveau.

Die Scheibe hat Spitzen, ist abwechslungsreich, hart, schnell und trotzdem sehr melodisch, hat Wiedererkennungswert und kann von mir nur mit zweimal „Daumen hoch!" bewertet werden. Hejsan Schweden, wir holen mit Siebenmeilenstiefeln auf! Eine sehr starke und vor allem musikalisch anspruchsvolle Platte, die ich wirklich nur jedem empfehlen kann, der auch nur ansatzweise was mit Thrash oder Melo Death anfangen kann.

Wer noch mehr Argumente für den Kauf braucht... hört mal hier rein: