DieVersity – Last Day: Tomorrow

DieVersity – Last Day: Tomorrow
    Melodic Death MetalCore

    Label: 7Us Media/New Music
    VÖ: 21.12.2012
    Bewertung:7/10

    Myspace


Im Frankenland gibt es seit 2010 nicht nur rosafarbene Barden, sondern auch eine sieben-köpfige Gruppe, die fleißig komponiert und gebastelt hat, um uns nun ihr erstes Album zu präsentieren. „Irgendwie modern" soll es laut eigener Aussage sein und es sollen viele Stilrichtungen gemixt werden. Dazu braucht es natürlich mehr als eine Punk-Besetzung, und so kommen mit Keyboarder und zwei Sängern eben eine ganze Menge Leute zusammen.

Modern rockig ist das Einstiegsriff von „1408". Ob der Song etwas mit dem Horrorfilm zu tun hat, ist nicht eindeutig zu hören, aber macht auch nichts. Horrormäßig klingen auch die ersten keifenden Vocals, die sich später in normales Shouten verwandeln. Kombiniert mit cleanem Gesang wäre dies vielleicht schon mal ein Modernitätsfaktor. Der eingängig-balladeske Chorus täuscht darüber hinweg, dass in dem Opener genauso heftig geknüppelt wird, während leise Keyboard-Tupfer einen interessanten Beigeschmack erzeugen.

Einen Titel „If I Close My Eyes" zu nennen, ist ein bisschen viel Klischee, und so catchy-melodiös ist auch hier ein Großteil des Tracks gehalten. Dabei kann man aber nicht verhehlen, dass die Vermischung tonnenschwerer Gitarrenklänge mit schönen Harmonien gut funktioniert.
Im folgenden Titeltrack ist genau diese Mischung ebenso vorhanden, während an kleinen Stellen die Lauscher gespitzt werden, da der Tonfall kurz in Richtung Industrial abrutscht. Auch wenn die synthetischen Klänge sich öfter mal im Hintergrund tummeln, kommen sie doch manchmal spontan irgendwo hervor, klimpern überraschend ihren Part und verschwinden wieder in Zurückhaltung. Allerdings bauen sie sich auch sporadisch auf zum bombastischen Songeinstieg, was jedoch nie übertrieben wird.

Flotte Gitarrensoli, diverser Gesang, variables Drumming, spielerische Keyboardsounds – das alles macht „Last Day: Tomorrow" wirklich zu einer modernen Scheibe. Erstaunlich ist auch, wie gut das Prinzip des harmonisch hübschen Refrains zunächst eine gute Atmosphäre aufbaut und die ersten Songs sehr schnell wiedererkannt werden. Im Laufe der Platte ist dies ein Punkt, der meines Erachtens etwas an Wirkung verliert. „Pathfinder" ist ein schweres Melodic-Death-Geschütz, doch in „Resurrection" schwankt man zwischen Hard Rock-Passagen und hartem Gebrüll, das doch eher zum Metalcore gehören würde. 

Eine eindeutige Genrezuordnung ist bei DIEVERSITY wirklich nicht ganz einfach – aber das muss ja auch nicht sein. Ein gefälliger Mix aus Härte und Melodien gelingt der Franken auf ihrem Debüt spielerisch einfach und doch komplex genug, dass man es sich öfter anhört. Auch wenn das größtenteils angewendete Strickmuster bald erkennbar ist und man nicht von einem reinrassigen Genresong überrascht wird, bietet das Erstlingswerk der sieben Süddeutschen prima Unterhaltung der härteren Gangart.

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