Funeral Whore - Phantasm

Funeral Whore - Phantasm

Die Niederländer FUNERAL WHORE haben nicht nur einen fantastischen Namen, sondern auch einen neuen Deal bei FDA Rekotz. Dort veröffentlichen sie jetzt ihr zweites Album „Phantasm“.
Während das Harry Potter-Cover nicht so recht stimmig erscheint, passen Name und Labelwahl wie die Faust auf’s Auge.


Denn FUNERAL WHORE spielen stumpfen, flotten Death Metal. Technik-Feingeister werden mit „Phantasm“ wohl nicht angesprochen, Fans von dreckigem, rohem Gegurgel und Geschrote dafür umso mehr. Die Mischung aus rasantem Geknüppel und schwerem, bangerfreundlichem Midtempo ist gut ausgewogen, der Sound weist klar in die Vergangenheit: Ich muss immer wieder an GRAVE und  „Transcend The Rubicon“ von BENEDICTION denken – vor allem beim tollen Opener mit seinen schneidenden Riffs.

Im weiteren Verlauf verlaufe ich mich aber immer wieder im düsteren Sumpf. Viele der Riffs auf „Phantasm“ sind zwar gut, aber nicht gerade zwingend, sodass viele der Songs kaum kleben bleiben und sich doch sehr ähneln. Grundsätzlich macht das Album Spaß, aber ich bekomme wenig Motivation, das Ding oft bis zum Ende durchzuhören. Das liegt auch daran, dass die dunkel und tief grollenden Growls etwas zu sehr in den Hintergrund gemischt sind. Hier hätte man an einigen Stellen einen größeren Wiedererkennungswert herauskitzeln können.

Sehr gelungen hingegen ist der Einsatz der zahlreichen, vermutlich Horrorfilmen entlehnten Sprachsamples, die die gruftige Stimmung von „Phantasm“ hervorragend unterstreichen – aber auch das Element sind, an das ich mich am ehesten erinnere. So ist der zweite Streich von FUNERAL WHORE nur ein solides Album.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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